„Ich hindere mich oft selbst“

„Ich hindere mich oft selbst“
(Tageblatt/Gerry Schmit)

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Tom Laterza durchlebt eine durchwachsene Saison. Nachdem der Fola-Mittelfeldspieler zuletzt zweimal nicht im Kader stand, meldete er sich am letzten Wochenende mit einem Doppelpack eindrucksvoll zurück.

Am Sonntag will Tom Laterza sich im vorentscheidenden Duell gegen Düdelingen ein hausgemachtes Geburtstagsgeschenk machen. „Eigentlich mag ich es nicht so gerne, beschenkt zu werden. Ich hätte aber nichts dagegen, mich einen Tag nach meinem Geburtstag am Sonntag mit der Meisterschaft zu beglücken“, so der noch 22-jährige Laterza.

Zuletzt wurde die Beziehung zwischen dem Nationalspieler und seinem Verein auf eine harte Probe gestellt. Es gab immer wieder Diskussionen zwischen Laterza und Trainer Jeff Strasser. Trotzdem entschieden die Escher, die Option zu ziehen und den Vertrag von Laterza um ein Jahr zu verlängern. „Ein Vereinswechsel stand nie zur Debatte.“

Der Flügelspieler zahlte das Vertrauen am letzten Wochenende gegen Grevenmacher mit zwei wichtigen Treffern zurück.

„Der Erfolg der Mannschaft steht an erster Stelle. Meine persönliche Genugtuung ist zweitrangig. Es gibt eben Phasen im Fußball, da läuft es nicht. Ich war zwei Wochen nicht im Aufgebot, habe dann im Training alles gegeben und durfte dann wieder ran“, so das nüchterne Fazit von Laterza.

Schlechte Verlierer

Die Beziehung zwischen Strasser und ihm umschreibt der 22-Jährige wie folgt: „Manchmal geraten wir verbal aneinander. Bösartig ist das aber nie. Wir beide sind emotional, wollen immer gewinnen und was wir am schlechtesten können, ist verlieren.“

Fola-Vizepräsident Gilbert Goergen kennt Laterza seit seinem Wechsel zu den Eschern vor drei Jahren und hält nach wie vor große Stücke auf den Nationalspieler. „Manchmal muss man mit ihm etwas Geduld haben, aber das zahlt sich aus. Es gibt nicht viele, die sich so sehr mit dem Verein identifizieren wie Tom.“

In dieser Saison erzielte Laterza bereits sechs Tore in 1.224 Minuten. So viele wie in seinem ersten Fola-Jahr 2012/13. Wie in jeder Saison gehören aber auch diesmal wieder größere Leistungsschwankungen dazu. „Ich kann es deutlich besser, aber ich hindere mich oft selbst daran. Was man erreichen kann, wenn man eine ganze Saison lang 100 Prozent gibt, zeigt das Beispiel Laurent Jans. Auch mein Ziel ist es noch immer, Profi zu werden. Daran arbeite ich jeden Tag. Ich weiß, was ich an mir verbessern muss, werde es aber nicht verraten, denn das ist zu persönlich.“

Am Sonntag muss Laterza gegen Düdelingen 100 Prozent seines Leistungsvermögens abrufen, um einen großen Schritt in Richtung Titel zu machen. Gedanken an die deutliche 0:3-Niederlage gegen den F91 am letzten Spieltag der Saison 2013/2014 oder an die 1:2-Schlappe im Pokal vor vier Wochen verschwendet laut Laterza keiner bei den Eschern.
„Innerhalb der Mannschaft nimmt niemand das Wort Revanche in den Mund. Wir haben vier Punkte Vorsprung auf Düdelingen, spielen zuhause und haben keine Angst. Ich denke, dass wir diesmal durch unser Punktepolster einen mentalen Vorsprung haben.“

In der Tat reicht der Fola ein Unentschieden, um die Konkurrenz auf Abstand zu halten, doch das war auch beim Saisonfinale im Mai 2014 der Fall.