Anders als in der gesamten vorigen Spielzeit führt nicht der FC Bayern die Tabelle an. Nach dem höchsten Startsieg eines Aufsteigers in der Ligahistorie übernahm Hertha BSC noch vor den Top-Teams aus Dortmund, Leverkusen und München die Regentschaft – zumindest für eine Woche.
Das 6:1 über Frankfurt wurde vom Hertha-Anhang stürmisch bejubelt, von Trainer Jos Luhukay jedoch zurückhaltend kommentiert: „Für unsere Fans ist es natürlich ein Traum. Ich weiß aber auch, dass wir sehr schnell in den Alltag zurückkehren müssen.“ Einen deutlicheren Startsieg als die Berliner hatte bisher nur Kickers Offenbach beim 6:0 über den FC Bayern im August 1974 gefeiert.
Dortmund mit starkem Einstand
Ähnlich wie den Berlinern gelang auch den Dortmundern ein Einstand nach Maß. Dazu trug vor allem Pierre-Emerick Aubameyang bei. Mit drei Toren schoss der 13 Millionen Euro teure Zugang aus Saint-Etienne den BVB fast im Alleingang zum 4:0 in Augsburg.
Einen Tag nach dem 3:1 der Bayern im Saison-Eröffnungsspiel über Mönchengladbach legte das Bayer-Team im Duell mit Freiburg nach. Dabei harmonierten vor allem die Flügelspieler Heung-min Son und Sidney Sam prächtig. Der ehemalige Hamburger Son steuerte wie Sam einen Treffer zum 3:1 bei. „Es war ein sehr guter Einstand für die Mannschaft und auch für mich“, befand der Südkoreaner.
Spektakel auf Schalke
Schalke 04 und der Hamburger SV boten den Zuschauern ein Spektakel, das beim 3:3 keinen Sieger fand. Schalke gelang zwar durch Klaas Jan Huntelaar in der 2. Minute ein Blitzstart zum 1:0, doch Hamburg benötigte nicht lange, um den Rückstand zu drehen. Nach einem 2:2 zur Pause waren die Zugänge Lasse Sobiech (HSV) und der Schalker Adam Szalai zum Endstand erfolgreich.
Der VfB Stuttgart startete glücklos. Die Schwaben unterlagen beim FSV Mainz mit 2:3. Nicolai Müller mit einem Doppelpack und der ehemalige Stuttgarter Shinji Okazaki jubelten für die Mainzer, die sich für eine flotte Leistung belohnten.
Das Mea Culpa des Schiris
Es passte ins Bild von einem aufregenden Ligastart, dass die Diskussion über technische Hilfsmittel wieder aufflammte. Selbstkritisch räumte Schiedsrichter Kinhöfer ein, die Hoffenheimer beim 2:2 gegen Nürnberg um den Sieg gebracht zu haben: „Wo Menschen urteilen, passieren Fehler – und das war halt einer.“ So blieb dem Treffer von Volland, dessen Lupfer über Gästekeeper Schäfer hinter der Torlinie aufgesprungen war, die Anerkennung verwehrt.
Im Gegensatz zur Hertha erwischte der zweite Bundesliga-Rückkehrer aus Braunschweig einen Fehlstart. Trainer Torsten Lieberknecht benötigte einige Minuten, um die unglückliche 0:1-Heimschlappe gegen Bremen zu begreifen. „Ich bin gefragt worden, ob wir Lehrgeld bezahlt haben. Ja, kann sein“, bekannte der frustrierte Fußballlehrer.
De Maart

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