Hermann Paar wirft das Handtuch

Hermann Paar wirft das Handtuch
(Tageblatt-Archiv/Jerry Gerard)

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In Insiderkreisen war es ein offenes Geheimnis, dass es seit geraumer Zeit gehörig brodelte zwischen dem technischen Direktor Hermann Paar und einem Teil der Verbandsführung.

Der deutsche Fachmann, der 2002 in die Dienste der FLBB trat und hauptverantwortlich für sämtliche Auswahlmannschaften und das Damen-Nationalteam war, warf am Dienstagabend nach 13 Jahren das Handtuch.

Vorgesehen und abgemacht war, dass der 61-jährige Saarländer die Damen-Nationalmannschaft noch bei den JPEE in Island und danach bei der erstmals in Zeitfenstern (November 2015, Februar 2016) ausgetragenen EM-Qualifikation betreuen und dann das Zepter an seinen aktuellen Assistenten Marius Dziurdzia übergeben würde.

Kündigung

Als technischer Direktor sollte er seinen Nachfolger noch eine Weile in dessen Job begleiten, um sich dann hierzulande in Rente zu verabschieden. So wurde es jedenfalls vor zwei Monaten in einer Pressekonferenz verkündet. Das soll nun nicht mehr der Fall sein, insbesondere was die Betreuung des Damen-Nationalkaders anbelangt.

Es dürften viele Ursachen ausschlaggebend gewesen sein für die Entscheidung von Paar und die am Dienstagabend eingereichte Kündigung des Vertrags mit Stichdatum vom 31. August. Was nun das Fass definitiv zum Überlaufen brachte und zu dieser abrupten Trennung führte, darüber kann nur spekuliert werden. Gestern war der scheidende Basketlehrer nicht zu einer Stellungnahme bereit.

Abgesägt?

Das Arbeitsfeld des unermüdlich ackernden Paar war vielfältig und breit gefächert. Dass er mit seinen mit Überzeugung und Engagement geführten Überlegungen, Ideen und Entscheidungen für den einheimischen Basketball in einigen Kreisen aneckte und somit im Kreuzfeuer mancher Kritiker stand – die schon seit geraumer Zeit immer eifriger an seinem Stuhl sägten –, war in Insiderkreisen bekannt.

Für die Gegner von Herrmann Paar war wegen des vielfältigen Arbeitsfeldes die Angriffsfläche sehr groß. Es dürfte wohl so sein, dass der Deutsche wegen der Steine, die ihm in den Weg gelegt wurden, die Nase gestrichen voll hatte.

Erfolg

So gesehen dürfte es für den engagierten Trainer jedenfalls eine immense Genugtuung gewesen sein, mit seinem ohne ausländische Verstärkung angetretenen Damen-Nationalteam trotz mancher Unkenrufe bei den JPEE erneut die Goldmedaille gewonnen zu haben, die er bereits zwei Jahre zuvor in Luxemburg geholt hatte.

Doch für Hermann Paar ist auch nach seinem Rücktritt bei der FLBB nicht Schluss mit Basketball. Laut Tageblatt-Informationen hat er ein unterschriftsreifes Angebot eines deutschen Klubs auf dem Tisch liegen.