FußballRekordsieger Sevilla gewinnt die Europa League zum sechsten Mal

Fußball / Rekordsieger Sevilla gewinnt die Europa League zum sechsten Mal
Sevilla ist Europa-League-Rekordsieger: Die Spanier gewinnen den sechsten Titel im sechsten Finale. Foto: AFP/Martin Meissner

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Im Champions-League-Finale in Lissabon wollen sowohl Bayern München als auch Paris Saint-Germain am Sonntag das Triple perfekt machen. Am Freitag fiel bereits die Entscheidung in der Europa League: In einem packenden Finale holte Sevilla den Titel gegen Inter Mailand.

Rekordtitelträger FC Sevilla hat zum sechsten Mal die Europa League gewonnen. Das Team von Trainer Julen Lopetegui bezwang im Finale von Köln den italienischen Vizemeister Inter Mailand mit 3:2 (2:2) und bleibt im zweithöchsten europäischen Wettbewerb das Maß aller Dinge. Inter muss dagegen weiter auf seinen vierten Triumph in der Europa League beziehungsweise im Vorgängerwettbewerb UEFA Cup warten.

Nach zuvor beeindruckenden Leistungen beim Finalturnier in Deutschland verpassten die „Nerazzurri“ ihren ersten internationalen Titel seit dem Champions-League-Erfolg 2010. Der FC Sevilla machte dagegen seinem Ruf als Europa-League-Spezialist mit dem sechsten Sieg bei der sechsten Finalteilnahme alle Ehre. Luuk de Jong (12., 33.) und Diego Carlos (74.) bescherten den Spaniern den sechsten Titel innerhalb von nur 14 Jahren. Romelu Lukaku (5., Foulelfmeter) und Diego Godin (36.) waren für Inter erfolgreich.

Champions League: Das Finale

Am Sonntag fällt die Entscheidung in der Königsklasse. Vor dem finalen Showdown tauchten die Bayern erst mal ab. Trainer Hansi Flick ordnete ein Geheimtraining in der Umgebung von Lissabon an, es gilt ja, die Karten verdeckt zu halten. Denn eine letzte, besonders knifflige Hürde muss der deutsche Rekordmeister vor der Krönung seiner „Missão Tripla“ noch überwinden: das offensivstarke Millionen-Ensemble von Paris St-Germain mit seinem deutschen Trainer Thomas Tuchel – und den beiden teuersten Spielern der Welt: Neymar und Kylian Mbappé.

„Paris ist eine verdammt gute Mannschaft“, warnte Franz Beckenbauer, zugleich prophezeite er seinem FC Bayern vor dem Duell der Giganten am Sonntagabend im „Stadion des Lichts“ in Lissabon: „Es wird das schwierigste Spiel in dieser Champions-League-Saison.“ Und es könnte für die siegeshungrigen Münchner nach einer bislang grandiosen und wegen Corona so außergewöhnlichen Saison mit dem zweiten Triple nach 2013 enden. Oder mit dem ersten für die mit Unsummen aus Katar finanzierten Franzosen.

Die Bayern sind jedenfalls gewarnt, in der Vorbereitung auf das „Wahnsinnsfinale“, wie die spanische Sportzeitung Marca titelte, wird der Fokus nicht zuletzt auf das offensive Dreigestirn Neymar-Mbappé-Angel di Maria gelegt. 

Beckenbauer sieht im harmonischen Ensemble von Tuchel „keinen Spieler, der im Vergleich zu den ganz starken wie Neymar und Mbappé wirklich abfällt“, PSG habe eine „ausgeglichene und komplette Super-Mannschaft“. Vorstand Oliver Kahn warnte zugleich vor der „enormen“ individuellen Qualität des Duos Neymar und Mbappé, das sich die Pariser stolze 400 Millionen Euro kosten ließen. „Wenn wir da den Ball verlieren, geht die Post ab“, sagte der „Titan“, „wenn die eine Chance haben, dann knallt es meistens“.

Das weiß auch Trainer Flick, der seine Defensive nach „vielen leichtfertigen Ballverlusten“ nun „etwas anders organisieren“ will. Gut möglich, dass Joshua Kimmich für Thiago wieder auf die Sechs rückt und der genesene Franzose Benjamin Pavard als Rechtsverteidiger in die Startelf zurückkehrt.

Allerdings: Auch die Abwehr von PSG hat offenkundig Weltklasse-Format. Nur fünf Gegentore ließen die Pariser in zehn Königsklassen-Partien zu, auch ein Verdienst von Neymar oder Mbappé, die sich zuletzt mannschaftsdienlicher zeigten. Eine Entwicklung, die sich Tuchel anrechnen darf. „Er macht einen sensationellen Job. Ich habe ihn mal besucht, die Mannschaft funktioniert sehr, sehr gut“, sagte Flick über den Konkurrenten im Endspiel, dem zweiten deutschen Trainer-Duell um den Henkelpott nach 2013.

Im Überblick

Europa League, Finale:
Freitag: FC Sevilla – Inter Mailand 3:2 (2:2)

Champions League, Finale:
Am Sonntag, 21.00 Uhr: Paris Saint-Germain – Bayern München