FußballNiederkorn geht im Feindesland baden

Fußball / Niederkorn geht im Feindesland baden
Drei Tore zum Restart: Der Hesperinger Sturmtank Hakim Abdallah (l.) war nicht zu stoppen Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Der neue Trainer Stéphane Leoni kann die Wende beim Progrès auch nicht herbeizwingen. In einem schwierigen Spiel (auf dem Platz von Rivale Déifferdeng 03) setzte der Franzose auf Offensive, musste aber zusehen, wie der Swift hochverdient die drei Zähler mitnahm. Carzanigas Männer spielten glanzvoll auf. Der Progrès steckt fest in der Relegationszone auf Platz 14. Hesperingen rückt bis auf einen Punkt an Rosport heran, bleibt aber weiterhin auf dem sechsten Platz.

Nur ein Winterneuzugang schaffte es in die Startelf. Bilal Hend begann auf rechts für die Heimmannschaft. Swift-Trainer Carnaziga verließ sich auf etablierte Kräfte.

Auf schwerem Boden fing das Spiel forsch an, von Sand im Getriebe keine Spur. Gleich in der ersten Spielminute kam Ken Corral aus 8 m nach Abdallah-Pass frei zum Schuss, scheiterte aber am hervorragend reagierenden Progrès-Keeper Sommer. Es war jedoch die Elf aus Niederkorn, die zuerst zuschlug. Toni Luisi nahm einen Abpraller im Strafraum auf und erzielte die Führung (4.). Stéphane Leoni, in seinem ersten Spiel, hatte offensichtlich seiner Elf einen gehörigen Schuss Aggressivität verordnet, denn sie blieb am Drücker. Gefällig ließ sie den Ball auf schwerem Boden zirkulieren, aber weitere Torchancen blieben in dieser Phase aus.

Der Swift hingegen war offensiv in einem 4-2-3-1-System ausgerichtet und wurde mit zunehmender Spieldauer deutlich gefährlicher. Innerhalb weniger Minuten drehte Hakim Abdallah das Spiel. In der 23. nutzte er zuerst Chaos im Progrès-Strafraum aus und dann überlistete er Kevin Sommer mit einem leicht abgefälschten Schuss vom Elfmeterpunkt (27.). Dominik Stolz hatte ihn bildschön freigespielt. Der gut aufgelegte Stolz hatte danach zwei Möglichkeiten, zu erhöhen und nutzte die letztere in der 38. Minute zum 1:3. Der Progrès suchte sein Heil in der Offensive und hätte durch Habbas (42.) und Tekiela (44.) verkürzen können. Die Gäste waren jedoch mittlerweile drückend überlegen. Mit exzellentem Positionsspiel und guter Struktur behielten sie die Kontrolle. Carzaniga hatte seine Hausaufgaben in der Corona-Pause gemacht. Mit dem Halbzeitpfiff fiel das 1:4. Keeper Sommer ließ einen leichten Ball vor die Füße Abdallahs fallen und der Franzose machte seinen Hattrick perfekt.

Auch nach der Pause kannte Hesperingen keine Gnade. Die Niederkorner waren bei einer Ecke nicht sortiert, Tom Schnell übersprang seinen Gegenspieler und nickte zum 1:5 ein (48.). Für Sommer war da nichts zu halten. Die Gäste schalteten fortan einen Gang zurück und überließen Niederkorn den Ballbesitz. Sichtlich geschockt, fanden diese aber offensiv keine Mittel, um ihren Gegner in Verlegung zu bringen. Im Gegenteil, der Swift hatten weitere Hochkaräter (Corral, Abdallah) und wurde seinen hohen Ambitionen zum ersten Mal seit August vollends gerecht. Issah Bahs Treffer war lediglich Ergebniskosmetik (83.).

Statistik

Progrès: Sommer – Bastos (58. Ba), Skenderovic, Ferino, Jänisch – Vogel – Holtz, Luisi, Tekiela, Hend (43. Bah) – Habbas
Swift: Joubert – Pierrard, Schnell, Menaï, Mélisse – Pedro, Garos – Stolz (84. Marques), Corral, Abdallah (85. Avdusinovic) – Françoise (75. Perez)
Schiedsrichter: Torres – Becker, Da Silva
Gelbe Karten: Jänisch, Habbas – Perez, Avdusinovic, Menaï
Torfolge: 1:0 Luisi (4.), 1:1 Abdallah (23.), 1:2 Abdallah (27.), 1:3 Stolz (38.), 1:4 Abdallah (45.), 1:5 Schnell (48.), 2:5 Bah (83.)
Beste Spieler: Hend, Luisi – Abdallah, Stolz, Corral
Spieler des Spiels: Hakim Abdallah spielte zuerst Bastos und dann Ba schwindelig. War auch in der zweiten Halbzeit torhungrig und gönnte sich keine Verschnaufpause.

Stimmen

Ben Vogel (Niederkorn): „Wir haben eigentlich in unserem Lieblingssystem gespielt  (4-1-4-1, Anm. d. Red.), aber das war heute einfach zu wenig. Es war taktisch schlecht und zum Schluss nur Kampf. Wir müssen jetzt sehen, dass wir die englischen Wochen überstehen. Da hilft hoffentlich die Tiefe des Kaders.“
Dominik Stolz (Swift): „Nach so einer langen Pause hatte jeder Einzelne große Lust auf das Spiel. Wir waren sofort gut drin, obwohl wir dann in Rückstand geraten sind. Haben dann auch große Moral gezeigt und, ich denke, auch in der Höhe verdient gewonnen.“