TransfermarktDer Ex-Mainzer Florian Bohnert will in Niederkorn seine Statistiken aufpolieren

Transfermarkt / Der Ex-Mainzer Florian Bohnert will in Niederkorn seine Statistiken aufpolieren
Florian Bohnert hat einen Umweg eingeschlagen Foto: sportspress.lu/Jeff Lahr

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Mit Florian Bohnert und Torhüter Eldin Latic hat Progrès Niederkorn am Montagabend seine Neuzugänge Nummer fünf und sechs vorgestellt. Ein weiterer Transfer bahnt sich an.

Der Progrès bleibt seiner Linie – und seinem Faible für die „premières licences“ – treu: Zwei dieser Spieler wurden am Montag vorgestellt: Florian Bohnert und Eldin Latic. Inzwischen besteht der Kader aus 16 Spielern, die ihre erste Lizenz in Luxemburg erhalten haben. Hinzu gesellen sich acht Ausländer. Antoine Mazure, Brian Amofa und Ulysse Barthélémy heißen die neuen Gesichter, aus Petingen ist Emir Bijelic nach Niederkorn gewechselt.

Dass sich ebenfalls Nationalspieler Bohnert für die Gelb-Schwarzen entschieden hatte, war längst kein Geheimnis mehr. Die Bestätigung hatte allerdings auf sich warten lassen: „Nach dem Saisonende in Mainz habe ich erst einmal im Urlaub abgeschaltet“, gab der 23-Jährige zu. Noch bevor er ins Ausland aufgebrochen war, wurde der Wechsel von Mainz nach Niederkorn unterschrieben. Sportdirektor Thomas Gilgemann meinte scherzhaft, dass es sich um den längsten Transfer der Vereinsgeschichte gehandelt habe, nachdem Spieler und Verein bereits vier Jahre lang in Kontakt standen. „Es war eine bewusste Wahl, zurück nach Luxemburg zu kommen. Keine Pflicht“, fügte Bohnert hinzu. Denn Angebote von anderen Klubs aus der Regionalliga lagen auf dem Tisch, sogar Interesse von Drittligisten hätte die Vereinswahl beeinflussen können.

Bohnert aber wählte bewusst einen neuen Weg im Karriereplan: „Ich war fünf Jahre in der Regionalliga unterwegs, ohne dass es mir gelungen ist, den nächsten Schritt zu machen. Deshalb versuche ich es jetzt über einen anderen Weg. Niederkorn hat die gleichen Qualitäten wie Regionalligisten oder Mannschaften aus der dritten Liga. Warum es also nicht hier versuchen?“

Mehr Offensivmöglichkeiten

Von einem Rückschritt soll bei dieser Unterschrift in der BGL Ligue keine Rede sein: „Es war eher die Wahl, es nicht mehr in Deutschland zu versuchen“, erklärte der 22-fache Nationalspieler. „Ich bin jedenfalls überzeugt, dass ich richtig entschieden habe.“ Und dass sich jetzt auch die persönlichen Zahlen verbessern werden: „Einerseits braucht es für den Durchbruch Glück, aber andererseits auch Statistiken. Besonders als Ausländer muss man in Deutschland gute Zahlen vorweisen können, um auf sich aufmerksam zu machen. Die hatte ich nicht.“

Auch, weil er bei der Mainzer U23 in einem System auflief, das ihm nicht auf den Leib geschneidert war – zumindest was Tore und Vorlagen angeht. „Im 3-5-2 waren die Seiten eher defensiv ausgerichtet und eher im Spielaufbau als für Abschlüsse vorgesehen.“ Das dürfte sich im neuen Klub ändern. Die ersten Gespräche mit Coach Stéphane Leoni waren aufschlussreich und der Offensivspieler hoffnungsvoll, dass er beim Blick auf die persönlichen Zahlen diesmal erfolgreicher abschließen wird. 

Was nach der ersten Saison in der BGL Ligue passieren soll, wollte Bohnert bei der Vorstellungsrunde nicht unbedingt sagen. „Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich bin hier, um einen guten Job zu machen. Ich vertraue dem Klub, denn vor mir haben schon viele andere den Sprung geschafft. Ich werde auch nicht ins Ausland wechseln, nur um im Ausland zu sein …“

Mit Eldin Latic verpflichtete Niederkorn zudem einen dritten Torwart, der hinter Sébastien Flauss mit Tom Boussong um einen Platz auf dem Spielerbogen kämpfen wird. Der 18-Jährige stand in der vergangenen Saison einmal für Ex-Verein Rodange zwischen den Pfosten.