Fussball. Luxemburg schenkte den Griechen drei Tore

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Das Länderspiel gegen Griechenland verlief für Luxemburg wie erwartet. Gegen den Favoriten der Qualifikationsgruppe zwei gab es für das FLF-Team nichts zu holen. Am Ende kam ein 0:3 heraus. Vom Länderspiel berichten Kim Hermes, Marc Karier,René Thill


Dabei stand das Luxemburger Team gar nicht mal schlecht. Man machte den Griechen im Spielaufbau das Leben schwer, Otto Rehhagel sollte die Spielweise der Gastgeber liebevoll als 10-0-Verteidigung bezeichnen und wer wollte dem Erfinder der „kontrollierten Offensive“ (die Betonung liegt auf „kontrolliert“) in dieser Sache seine außerordentliche Sachkenntnis absprechen.
Die Griechen kamen jedenfalls schwer ins Spiel. Den Ideengebern im Mittelfeld, Katsouranis und Basinas, boten sich selten Gelegenheiten, ein Kombinationsspiel aufzuziehen, und so versuchte man es mit Standards oder hohen Bällen aus dem Halbfeld.
Auf Luxemburger Seite kam im Spiel nach vorne wenig. Weitschüsse von Bettmer und Lombardelli waren noch das Beste. Luxemburg konzentrierte sich auf die Abwehr und ließ dem Gegner wenig Raum. Wenn sich doch mal ein Loch auftat, war es meist Strasser, der zur Stelle war, um auszubügeln. Entlastung kam vor allem durch Lombardelli, der mal auf rechts mal auf links verbissen ackerte und viele Fouls provozierte. Und so hatte es Otto Rehhagel zum ersten Mal in der 23′ an den Spielfeldrand verschlagen. Ein Geduldsspiel hatte er erwartet, aber seine Griechen gefielen ihm gerade gar nicht.
Luxemburg versuchte ab der 25′ zusehends mitzuspielen. Allerdings fehlte es an Präzision. Und allzu lasch gespielte Pässe fanden meist in den Griechen dankbare Abnehmer. Hier tat sich vor allem Charisteas hervor. Der Nürnberger wirbelte die linke Luxemburger Abwehrseite ganz schön durcheinander. Nachfragen bei Mario Mutsch, der sich vom besten Akteur der Griechen auf links den Ball abluchsen ließ. Als er seinen Fehler ausbügeln wollte, ließ ihn der Grieche mit einem Haken aussteigen, um auf Torosidis zu flanken, der Joubert mit einem präzisen Kopfball keine Chance ließ.
Und auch das zweite Tor der Griechen kam unter gütiger Mithilfe Luxemburgs zustande. Ein unpräziser Freistoß wurde von den Griechen geklärt, der Ball kam zu Hoffmann, der als letzter Mann am Mittelkreis wartete. Und das zu lange, denn der Ball prallte vom heranstürmenden Liberopoulos zum mitgelaufenen Gekas. Joubert, der schon herausgestürmt war, hatte keine Chance und Gekas keine Mühe, ins leere Tor auf 2:0 (45′) zu erhöhen. „Wenn wir diese Fehler nicht machen, gehen wir mit 0:0 in die Pause“, so Hellers später.
In Durchgang zwei war es weiter Charisteas, der die Luxemburger Abwehr auf Trab hielt. Immer anspielbar schaffte der Nürnberger Chancen, die seine Mitspieler aber ungenutzt ließen oder die Joubert, wie in der 65′ gegen Liberopoulos, zunichte machte. Luxemburg brachte in der Vorwärtsbewegung wenig Zwingendes zustande. Lombardelli, schön von Payal angespielt, zog eine Flanke zu dicht vors Tor (63′), einen Kopfball von Peters (71′) entschärfte Chalkias. In der 74′ griff dann Hoffmann wieder ins Geschehen ein. Im Strafraum fällte er Gekas mit einem Ellbogencheck, der umso überflüssiger war, als Joubert den Ball eigentlich sicher hatte. Mit Gelb war der Ettelbrücker gut bedient. Per Elfmeter konnte so wenigstens Charisteas seiner Leistung die Krone aufsetzen. Das war zugleich der Endstand zum Luxemburger Qualifikationsauftakt. Ein Ergebnis, das mehr den Luxemburger Patzern als dem griechischem Ballzauber geschuldet war.

Statistik

Luxemburg: Joubert – Kintziger, Hoffmann, Strasser, Mutsch – Leweck (58′ Da Mota), Payal, Peters, Bettmer, Lombardelli (68′ Lang) – Kitenge (80′ Joachim)
Griechenland: Chalkias – Seitaridis, Dellas, Kyrgiakos, Torosidis – Liberopoulos (66′ Patsatzoglou), Katsouranis, Basinas (46′ Salpigidis) – Charisteas, Gekas (80′ Spyropoulos), Karagounis
Schiedsrichter: Hermansen – Hansen, Wulff (DK)
Gelbe Karten: Leweck, Lombardelli, Kitenge, Hoffmann, Strasser, Lang – Katsouranis
Torfolge: 0:1 Torosidis (35′), 0:2 Gekas (45′), 0:3 Charisteas (76’/Foulelfmeter)
Beste Spieler: Strasser, Lombardelli – Charisteas
Zuschauer: 4.596