Fußball / Hoffenheim wirbelt durch die Bundesliga: Der KSC als nächstes Opfer?

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Wer will diesen furiosen Aufsteiger stoppen? Im Stile eines Meisterschaftskandidaten wirbelt die TSG 1899 Hoffenheim durch die Beletage des deutschen Fußballs.

Wer will diesen furiosen Aufsteiger stoppen? Im Stile eines Meisterschaftskandidaten wirbelt die TSG 1899 Hoffenheim durch die Beletage des deutschen Fußballs.

Die meisten Tore erzielt, die meisten Siege eingefahren – der Liga-Neuling fasziniert als Spitzenreiter die ganze Republik. Nach dem 3:1-Auswärtssieg in Bochum am Mittwoch will Ralf Rangnicks Künstler- und Spaß-Ensemble nun mit einem weiteren „Dreier“ am Samstag im Süd-Derby gegen den Karlsruher SC nachlegen und seine Tabellenführung zementieren.
Beim Wettanbieter „bwin“ rangiert Hoffenheim in der Meisterwette (6,0) schon auf Platz zwei hinter dem wiedererstarkten Titelverteidiger aus München (2,2). Doch Trainer Rangnick wiederholt Woche für Woche, Spieltag für Spieltag: „Wenn wir unsere Zielsetzung jetzt ändern würden, würde das verloren gehen, was uns stark macht: die Unbekümmertheit.“ So aber müssen sich die etablierten Größen Leverkusen (Tabellen-2.), Hamburg (3.) und München (4.) im Kampf um die Meisterschaft plötzlich um einen neuen Konkurrenten kümmern.
Dabei strotzen gerade die Leverkusener nach ihrem jüngsten Höhenflug mit neun Punkten und 6:0 Toren aus den vergangenen drei Spielen nur so vor Selbstvertrauen. „Mit der Qualität werden wir am Ende der Saison sehr weit oben stehen, davon bin ich überzeugt“, sagte Kapitän Simon Rolfes nach dem 2:0 bei den kriselnden Bremern und vor dem Duell mit dem VfL Wolfsburg heute (20.30 Uhr).
Ganz anders ist die Stimmung beim Tabellenzehnten in Bremen – dem „abgestürzten Titelfavoriten, der nach knapp einem Saisondrittel zu einem Mittelklasse-Team geschrumpft ist“, wie das Fachmagazin „kicker“ analysierte. „Wir sind nicht gut genug, um unsere hohen Ziele auf realistische Weise zu erreichen“, sagte Manager Klaus Allofs offen. „Es nützt nichts, auf die Tabelle zu schauen und Planspiele zu veranstalten. Wir müssen mal wieder gewinnen.“
Am besten schon am Samstag gegen Hertha BSC. Die Berliner liegen sportlich im Soll, ärgern sich aber mit Torjäger Marko Pantelic herum. Der Serbe hatte vor dem 3:0 gegen Hannover das zerrüttete Verhältnis zu Chefcoach Lucien Favre angeprangert und diesen in deutlichen Worten kritisiert. Dennoch wollen die Vereins-Verantwortlichen dem umstrittenen Angreifer ein Angebot zur Vertragsverlängerung vorlegen, wie Manager Dieter Hoeneß erklärte.
Dessen Bruder Uli kann nach problembeladenem Saisonstart nun frohgemuter in die Zukunft blicken. „Ich denke, es entwickelt sich momentan sehr gut bei uns, nicht nur wegen der Ergebnisse. Die Mannschaft findet immer mehr zu sich, unterstützt sich“, sagte Bayern-Coach Jürgen Klinsmann. „Jetzt wollen wir in der Tabelle noch ein Stück weiter nach oben.“ Das glanzlose 2:1 in Frankfurt war der dritte „Dreier“ nacheinander, der vierte soll im Heimspiel gegen Arminia Bielefeld folgen. „Jetzt noch drei Punkte gegen Bielefeld“, sagte Manager Uli Hoeneß, „dann sind wir wieder bei den Leuten.“
Aus diesem Kreis mit Hoffenheim, Leverkusen und Hamburg, die schon nach dem zehnten Spieltag die Diskussion um die Meisterfrage befeuern, haben sich die launischen Stuttgarter (9.) erst einmal verabschiedet. Nach dem 0:2 beim HSV und vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Köln meinte Manager Horst Heldt: „Die Tabelle lügt nicht. Wir sind im Niemandsland angekommen. Da gehören wir vielleicht auch hin.“

Das Programm

Heute:
Leverkusen – Wolfsburg
Morgen:
Bayern – Bielefeld
Bremen – Hertha BSC
Stuttgart – Köln
Hannover – Hamburger SV
Cottbus – Schalke
Hoffenheim – Karlsruhe
Sonntag:
Dortmund – Bochum
Mönchengladbach – Frankfurt