FUSSBALL: „Haben noch die Chance auf zwei Titel“

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F91-Trainer Marc Grosjean vor dem Pokal-Viertelfinale am Sonntag gegen Fola


Wohl ist der Meisterschaftszug noch nicht ganz abgefahren, doch in Düdelingen klammert man sich nun vehement an den Gewinn der Coupe de Luxembourg. Am Sonntag empfängt der F91 Fola im Viertelfinale der Coupe de Luxembourg. / Christophe Junker

F91-Trainer Marc Grosjean, der ob des bislang ausbleibenden Erfolgs etwas in die Kritik geraten ist, weiß, dass diese Saison nur mit einem Titel in etwa gerettet werden kann.

Tageblatt: Zunächst, wie ist der Meisterschafts-Rückschlag in Käerjeng erklärbar?
Marc Grosjean: „Ich suche nicht nach Entschuldigungen, eines ist aber sicher, und das soll keine Kritik an meinen Spielern sein: In Käerjeng war es umso schwerer, weil viele Spieler fehlten. Joubert – Heil kann ich nichts vorwerfen – fehlte. Seine Präsenz ist psychologisch sehr wichtig. Hinten links fehlte Mouny, Souto im Mittelfeld, Diakité war gesperrt. Dann kam die Verletzung von Remy hinzu. In Luxemburg kann kein Team den Ausfall von fünf Leistungsträgern einfach so verkraften. Zudem ist es ein Skandal auf einem Platz wie in Käerjeng zu spielen. Mannschaften wie wir, die Fußball spielen, ist dieser Platz von Nachteil.“

„T“: Für ihren Kapitän Sébastien Remy war es auch eine Frage der Mentalität.
M.G.: „Die Jungs, die fehlten, sind Leader. Mit ihren Personalitäten mobilisieren sie eine ganze Gruppe. Sébastien hat vielleicht nicht unrecht, wenn er sagt, dass uns Leader fehlen. Im Winter haben wir Spieler abgegeben. Wenn wir gewusst hätten, dass Franchesci kein Spiel machen würde und Defays seine Karriere beenden muss, hätten wir sicher einige Spieler gehalten.“

„T“: Wie hat ihre Mannschaft auf das 0:1 reagiert?
M.G.: „Sie war traurig und enttäuscht. Die Stimmung ist sehr schlecht, das war ein Schlag mit dem Hammer auf den Hinterkopf. Und der ist noch nicht weg. Es wartet noch viel Arbeit auf uns.“

„T“: Gegen Fola fehlen ihnen weiterhin einige Stützen. Was verlangen sie nun von ihrem Team?
M.G.: „Uns verfolgt die ganze Saison über das Pech. Jetzt müssen wir Charakter zeigen. ‚Il faut se serrer les coudes‘. Im Pokal hat man immer nur ein Spiel. Verliert man, bekommt man keine weitere Chance.“

„T“: Fola will notfalls über den Pokal in den Europapokal. Was erwarten sie vom Gegner?
M.G.: „Fola ist ein Team mit Qualitäten. ‚Mais il y a chez eux aussi du bon et du moins bon‘. Für sie ist der Pokal auch die letzte Chance. Der Druck lastet also auch auf ihren Schultern. Beide Mannschaften befinden sich demnach in etwa in der gleichen Situation.“

„T“: Sie stehen ebenfalls unter Druck. Wie gehen sie damit um?
M.G.: „Ich versuche ruhig zu bleiben und der Mannschaft das zu vermitteln. Ruhe ist am Wichtigsten. Seit Juni ist es ein komplizierte Situation. Noch ist es nicht der Moment, eine Analyse der Saison zu machen. Wir haben als einzige Mannschaft nämlich immer noch die Chance zwei Titel zu gewinnen. Wir können aber auch alles noch verlieren. Klar ist, hier werden Titel verlangt. Der Pokal könnte helfen, die Saison etwas zu retten. Mein Ziel heißt nächster Juni. Ich will helfen, etwas aufzubauen.“