Silver LeagueFLVB-Damen wollen gegen die Färöer-Inseln und Ungarn etwas Zählbares mitnehmen

Vor heimischer Kulisse, dessen ist sich Co-Trainer Ben Angelsberg sicher, sei der Druck nicht so hoch wie auswärts. „Wir fühlen uns wohl in der Coque“, sagt der 37-Jährige. „Es ist angenehmer, hier zu spielen, als außerhalb. Viele Freunde und auch Familien der Spielerinnen werden zur Unterstützung kommen, das reduziert den Druck und vergrößert die Vorfreude. Man weiß, wo man ist, man kennt die Hallen, man kennt das Hotel. Das vereinfacht das Ganze.“ 

Die ersten beiden Spiele der Silver League musste die Mannschaft von Trainer Fabio Aiuto im finnischen Tampere bestreiten. Zwei 0:3-Niederlagen gab es jeweils gegen Finnland 8 (7:25, 19:25, 9:25) und Portugal (25:10, 25:13, 25:21). „Wir können in einzelnen Sätzen mithalten“, sagt Angelsberg. „Aber manchmal geht uns die Luft aus. Der Druck der Gegner wird zu groß. Dann fehlt uns die Größe, die Durchschlagskraft und die Tiefe in der Mannschaft. Das sind die größten Unterschiede.“ 

Gegen Finnland gab es im ersten und im dritten Satz doch klare Niederlagen, doch im zweiten Satz hielt das Team mit. „Uns fehlen da die Konstanz und Erfahrung. Im ersten Satz kamen wir gar nicht rein, der Zweite war gut. Im dritten Durchgang waren wir gut dabei, bis eine Spielerin zum Aufschlag kam, auf die wir keine Antworten hatten.“  Mit fünf Spielerinnen, die noch nicht volljährig sind, hat die FLVB-Auswahl die Zukunft noch vor sich. Die Niederlagen sollen dabei Teil des Entwicklungsprozesses sein. „Diese Spiele gegen stärkere Gegner sind für uns sehr wichtig. Die meisten Spielerinnen sind dieses Niveau nicht gewöhnt. Sie sind nervös und treffen dann falsche Entscheidungen. Aber deswegen gehen wir den Weg der Silver League. Wir brauchen noch ein paar Jahre, um das Potenzial dieses Teams voll ausschöpfen zu können.“ 

Zwar steht der Lern- und Entwicklungsprozess bei den Damen im Fokus, doch in diesem Jahr sollen auch schon Ergebnisse her. Gegen die Faröer-Inseln, auf die das Team am Freitagabend um 18.00 Uhr trifft, wird ein Sieg angestrebt. „Am Sonntag gegen Ungarn wird es schon schwieriger. Die Woche darauf spielen wir gegen Island und Georgien in Tiflis. Wir haben diese Teams noch nicht gescoutet, aber wir rechnen uns auch da was aus“, sagt Angelsberg.

Sechs Spiele stehen also in diesem Jahr aus. Durch den Rückzug von Bosnien und Herzegowina haben einige Teams, darunter auch Island, Punkte erhalten. . Diese werden mit der Zeit noch annulliert werden. „Nach einem Tabellenplatz schauen wir nicht. Wir schauen von Spiel zu Spiel, was machbar ist. Wichtig ist, dass der Entwicklungsprozess positiv verläuft und wir uns steigern“, resümiert Angelsberg. An diesem Wochenende kann das Team also noch auf die gewohnten Hallen in der Coque freuen – bevor es nächste Woche in das weit entfernte und unbekannte Tiflis geht.