Montag20. Oktober 2025

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Nach InterviewFLF-Präsident Paul Philipp bezeichnet Abgeordnete als „Pseudo-Politiker“ und bekommt Verleumdung vorgeworfen

Nach Interview / FLF-Präsident Paul Philipp bezeichnet Abgeordnete als „Pseudo-Politiker“ und bekommt Verleumdung vorgeworfen
Paul Philipp versucht das Vorgehen von ihm und von seinem Verband weiter zu verteidigen Foto: Mélanie Maps

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Der Umgang des luxemburgischen Fußballverbands (FLF) mit Kritik sorgt weiter für heftige Reaktionen. Nach dem Ausschluss eines Journalisten von einer Pressekonferenz und umstrittenen Aussagen von Verbandspräsident Paul Philipp steht nun der Vorwurf der Verleumdung im Raum.

Die FLF kommt nicht aus den Schlagzeilen heraus. Nachdem der Fußballverband einen Journalisten von Le Quotidien am vergangenen Dienstag von einer Pressekonferenz ausgeschlossen hatte, der kritisch über die Nominierung des wegen häuslicher Gewalt zu 18 Monaten auf Bewährung verurteilten Gerson Rodrigues berichtet hatte, versucht FLF-Präsident Paul Philipp irgendwie, den Schaden zu begrenzen.

In diesem Kontext wirft Le Quotidien dem Verbandspräsidenten Verleumdung vor. In einem Interview mit dem Luxemburger Wort behauptet Philipp über einen Artikel des ausgeschlossenen Le Quotidien-Journalisten:
„Auf einem Foto waren zwei Frauen bei der Vertragsunterschrift zu sehen. Dazu wurde geschrieben: Dafür sind die Frauen gut, und auch, um auf die Fresse zu bekommen. Finden Sie das normal?“

Wie das Wort gleich hinter dieser Aussage anmerkte, wurde in einem Artikel die Causa Rodrigues mit einem Sponsorendeal in Verbindung gebracht, aber die von Philipp behauptete Formulierung gab es so nicht. In Le Quotidien stand geschrieben: „Orange, représenté par… deux femmes, Barbara Fangille, sa chef de communication et Corinne Lozé, sa directrice générale, n’a visiblement pas encore trouvé à y redire: associer son nom à la plus grande fédération du pays n’est pas encore un problème. Cela le deviendra-t-il? Devant l’esclandre Gerson Rodrigues, la FLF a indiqué ne pas envisager de communiquer sur le sujet.“

Abgeordnete als „Pseudo-Politiker“ bezeichnet

Wie Le Quotidien nun schreibt, behält sich die Zeitung das Recht vor, alle möglichen Mittel zu nutzen, um gegen die Äußerungen des Präsidenten des luxemburgischen Fußballverbandes vorzugehen. Das Interview im Wort war bereits das zweite von Paul Philipp, nachdem er sich zuvor bereits gegenüber RTL geäußert hatte. Le Quotidien hatte am Dienstag bei der FLF ebenfalls nach einer Stellungnahme gefragt und bislang keine Antwort erhalten.

Im Interview mit dem Wort macht der FLF-Präsident allerdings nicht nur fragwürdige Aussagen gegenüber dem Sportjournalisten von Le Quotidien, er bezeichnet gewählte Abgeordnete als „Pseudo-Politiker, die ihren Senf dazugeben“, und findet, dass die ganze Affäre Angelegenheit der FLF sei. Dieser Meinung scheint auch der FLF-Jurist und Pressesprecher Marc Diederich zu sein. Auf Facebook kommentierte dieser unter einem Artikel zur besagten Affäre, dass sich die Politik aus dem Sport heraushalten solle. Die FLF würde der Politik ja auch keine guten Ratschläge erteilen, wie sie mit ihren Mitgliedern nach Verfehlungen umgehen sollen.

Mittlerweile haben sich aber nicht nur Abgeordnete zum Vorgehen der FLF geäußert. Auch Sportminister Georges Mischo hat den Fußballverband für den Umgang mit der Presse deutlich kritisiert„So ein Verhalten geht überhaupt nicht“, sagte Mischo und bezeichnete es als inakzeptabel, einen Pressevertreter von einem Termin auszuschließen. 

Grober J-P.
5. Juni 2025 - 16.55

" dass sich die Politik aus dem Sport heraushalten solle."
Habe immer noch einen Satz im Hinterkopf, dass die Politik den Sport auch mehr "unterstützen" sollte. Damals ging es um Finanzen. Ist mir zu blöd um rum zu wühlen.
Redaktion übernehmen Sie.
Nächstes Mittel: Hausverbot bei RTL für Paul und Co. Länderspiele ohne Zuschauer und ohne Fernsehübertragung. Mal probieren!

Guy Mathey
5. Juni 2025 - 16.39

Man sieht, die Nerven liegen mittlerweile blank bei der FLF, passt!
Noch einen Schritt, Herr Philipp und Sie haben es geschafft - das mit dem Rücktritt. Ein würdiger Abgang hätte allerdings anders ausgesehen, aber diesen Zeitpunkt haben Sie nun mal verpasst.
Übrigens: Wenn die Politik sich aus dem Sport heraushalten muss bedeutet dies implizit, dass auch keine öffentlichen Gelder in die Finanzierung fliessen dürfen, dbzgl sind wir uns doch einig, oder?