NationalmannschaftExamensstress statt Nationalelf: Dan Santos gibt Aufgebot für das EM-Qualifikationsspiel in Albanien bekannt

Nationalmannschaft / Examensstress statt Nationalelf: Dan Santos gibt Aufgebot für das EM-Qualifikationsspiel in Albanien bekannt
Die „Roten Löwinnen“ wollen sich nicht in Albanien überrumpeln lassen Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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Ohne größere Überraschungen, allerdings an die Examenssituation angepasst: FLF-Nationaltrainer Dan Santos werden für das EM-Qualifikationsspiel in Albanien neun Spielerinnen fehlen – vier davon aufgrund der schulischen Verpflichtungen. Dennoch lautet die Mission, am 4. Juni nicht mit leeren Händen aus der „Pampa“ zurückzukehren.

Die Liste der potenziellen Nationalspielerinnen, die im Juni nicht zur Verfügung stehen werden, ist lang: Angefangen mit Stammspielerin Joana Lourenco, die Examen schreiben muss. Gleiches gilt für Stürmerin Kylie Merlevede, Philippa Costa und Andreia Faria. Zudem fehlt die erfahrene Racing-Spielerin Kimberly dos Santos seit Monaten, genau wie Edina Kocan, für die ein Einsatz noch zu früh käme. Claudia Veloso erlitt einen Fußbruch, auch Eva Fernandes und Liane Freymann fallen verletzt aus. Zudem weilt Angreiferin Kate Thill im Urlaub. „Ich bin froh, dass Amy Thompson wieder spielt und trifft. Sie ist wieder regelmäßig bei uns im Training und wird in besserer Verfassung sein als im Hinspiel. Das gilt auch für Laura Miller. Emma Kremer war damals ebenfalls verletzt. Der Kader ist also nicht schwächer als vor einem Monat“, sagte Nationaltrainer Dan Santos.

Profitieren werden vor allem junge Spielerinnen, von denen zwei zuletzt bei der U19 im Aufgebot standen. Das gilt für Emma Goetz, die als Nummer drei im Tor zurückkehrt, Lena Goedert, Rachel Kirps und Anna Miny sowie die Diekircherin Julie Marques melden sich ebenfalls im Kader zurück. Sie fehlte im April wegen schulischer Verpflichtungen und wird nun einen Teil der Verantwortung übernehmen müssen: „Joana Lourenco war zuletzt Stammspielerin in der Nationalmannschaft. Wir werden uns an die Situation anpassen. Wir waren uns ja auch schon seit mehreren Monaten bewusst, dass diese Spielerinnen fehlen würden und haben das Hinspiel mit diesen Hintergedanken analysiert. Ich bin froh, dass Julie Marques zurück im Kader ist“, sagte Santos am Dienstag bei der Pressekonferenz in Monnerich.

Einen oder drei Punkte

In diesem Hinspiel auf dem Escher Galgenberg gab es einen 2:1-Heimsieg: Niemand hatte mit diesen drei Punkten gerechnet, nachdem die Favoritinnen mit einer knappen Führung in die Kabinen gegangen waren. Charlotte Schmit und Amy Thompson drehten die Partie im zweiten Durchgang. „Sie haben uns unterschätzt“, meinte der Trainer sechs Wochen später. Das Kuriosum des Kalenders der einzigen Dreiergruppe macht, dass Albanien am 4. Juni bereits sein letztes EM-Qualifikationsspiel gegen Luxemburg bestreiten wird, während die „Roten Löwinnen“ im Juli noch zwei Duelle gegen Estland bestreiten. „Wenn sie noch Platz eins erreichen wollen, müssen sie gegen uns gewinnen. Sie werden den Druck haben. Ich erwarte mir einen sehr harten Kampf. Die Gruppe ist offen. Wenn wir gewinnen können, machen wir das. Wenn wir einen Punkt in Albanien holen, haben wir alles erreicht und im Juli alle Karten in den eigenen Händen, um Erster oder Zweiter zu werden. Wenn wir verlieren, muss wieder gerechnet werden – das wollen wir nicht.“

Nachdem die FLF-Auswahl vergangenes Jahr knapp hinter ihren Zielen geblieben ist und sich den zweiten Gruppenplatz nicht sichern konnte, haben Trainer und Spielerinnen aus den Fehlern gelernt. Vor allem das Nations-League-Duell in Georgien, bei dem eine 0:2-Führung nach einem Stadionwechsel (!) verspielt wurde, hat Spuren hinterlassen: „Wir müssen misstrauisch sein in dieser Kampagne“, warnte Santos. 

Etwa wie bei der Tatsache, dass nicht etwa in Tirana angepfiffen wird (wo Albanien gegen Estland spielte), sondern in Elbasan. „Das sind zusätzliche 90 Minuten im Bus“, ärgerte sich der Trainer über diese Wahl. „Wir spielen immer irgendwo in der Pampa …“ Als die Frage aufkam, ob seine FLF-Auswahl dann nicht auch jedes Mal im Stade de Luxembourg antreten müsste, fragte er: „Ist es sinnvoll, vor 500 Leuten in so einem großen Stadion zu spielen? Ich hätte nichts dagegen, aber wäre es nicht zu viel Aufwand? Wenn wir etwas mehr Zuschauer hätten, könnte ich es mir durchaus vorstellen.“ Stattdessen bleibt das Stade Emile Mayrisch das Ziel – wo man „jedes Mal sehr gut empfangen wird“.

Im Überblick

Das FLF-Aufgebot:
Tor: Joy Jung (Sporting Charleroi/B), Emma Goetz (SC Freiburg/D), Lucie Schlimé (First Vienna/AUT)
Verteidigung: Ana Barbosa (Standard Liège/B), Isabel Albert (Entente Wormeldingen/Münsbach/Grevenmacher), Eva Fernandes (Jeunesse Junglinster), Lena Goedert (Entente W./M./G.), Rachel Kirps (Standard Liège/B), Emma Kremer (Junglinster), Rita Leite (FC Tirsense/P), Andreia Machado (FC Mamer 32), Ella Schmit (Junglinster)
Mittelfeld: Marta Estevez (RFCUL), Laura Miller (Standard Liège/B), Charlotte Schmit (SC Freiburg/D), Leila Schmit (SV Elversberg/D), Anna Miny (TuS Issel/D), Marisa Soares (E Déifferdeng 03/Luna), Catarina Lavinas (RFCUL)
Sturm: Caroline Jorge (Standard Liège/B), Nathalie Ludwig (RFCUL), Eva Marinelli (FC Mamer 32), Julie Marques (Diekirch), Letitia Mateus (Junglinster), Amy Thompson (FC Mamer 32)

Das Programm:
EM-Qualifikation:

Albanien – Luxemburg am 4. Juni um 18.00 Uhr

Joy Jung wechselt zum Standard

Torhüterin Joy Jung wird Charleroi nach sechs Monaten wieder verlassen. Die 18-Jährige hat einen Vertrag beim Standard Liège unterschrieben, wo sie mit den Profis trainieren, aber vorerst bei der U21 zum Einsatz kommen wird. Neben Laura Miller, Ana Barbosa, Rachel Kirps und Caroline Jorge ist sie damit die fünfte FLF-Spielerin, die in Lüttich unter Vertrag stehen wird.