LBBLEttelbrück wirft den Titelverteidiger raus

LBBL / Ettelbrück wirft den Titelverteidiger raus
Unter lautem Jubel ihrer Anhänger zogen die Ettelbrücker in einer hochklassigen Halbfinalserie am Sonntag ins Endspiel ein Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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In den beiden ersten Halbfinalpartien hatten sich der amtierende Meister und der Zweite der Qualifikationsphase extrem packende Duelle geliefert. Besonders die Partie am Mittwoch in Lallingen lief auf ganz hohem Niveau ab. Beide Male gab es knappe Auswärtserfolge, sodass ein drittes und entscheidendes Spiel in Ettelbrück den finalen Gegner der Amicale Steinsel ermitteln musste.

Der dritte Vergleich innerhalb einer Woche zwischen diesen Protagonisten hielt erneut, was er im Vorfeld versprochen hatte, auch wenn er dieses Mal aufgrund des Tribünenvorfalls von Mittwoch unter Polizeipräsenz stattfand – eingreifen musste diese nicht, denn es ging, wie sonst eigentlich beim Basketball üblich, sehr gesittet zu. Beide Teams fuhren dort fort, wo sie sich vor einigen Tagen getrennt hatten. Esch versuchte sein Handicap, das Fehlen des verletzten Profis Hicks (Anriss der Achillessehne), durch ein schnelles Spiel mit drei Aufbauspielern – Biever, Cornu und Grün – zu kompensieren. Vom Start weg war der ehemalige Profispieler Grün Dreh- und Angelpunkt bei den Gästen. Mit seinen feinen Körpertäuschungen und seinem schnellen Konterspiel war er eine ständige Gefahr für die Etzella-Verteidigung.

Ettelbrück hingegen vertraute seinem Hauptargument und suchte vermehrt den Erfolg aus der Distanz. Johnson, Taylor sowie „Sticky“ Gutenkauf stellten sofort ihre Stärken in diesem Bereich unter Beweis. Nach einem ausgewogenen Resultat im ersten Viertel konnten sich die Spieler aus dem Norden, unter dem Impuls von Taylor (acht Punkte in Folge), erstmals etwas absetzen (27:24). Aber der offensiv starke Monteiro konnte die Tendenz noch einmal zugunsten der Escher drehen (27:29). Als P. Gutenkauf Ami Johnson in die Lüfte zum „Alley oop“ (31:29) schickte, übernahm Ettelbrück definitiv das Kommando.

Intensive Halbfinalserie

Für Clancy Rugg und Esch wog der Ausfall von Profi Jordan Hicks am Ende zu schwer
Für Clancy Rugg und Esch wog der Ausfall von Profi Jordan Hicks am Ende zu schwer Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

Bis zur Pause konnten sich die Hausherren einen Neun-Punkte-Vorsprung erspielen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit musste die Etzella, mit einem angeschlagenen Brandon Johnson, noch einmal eine schwierige Phase überwinden und blieb fast fünf Minuten ohne Punkt. Das Momentum war somit auf Seiten der Escher, welche den Rückstand auf 40:43 verkürzen konnten. F. Gutenkauf konnte die lokale Reaktion mit einem Dreier einleiten und bald war der Pausenunterschied wiederhergestellt (53:44). Esch hatte den Druck, den erneuten Rückstand wieder aufholen zu müssen, und machte Flüchtigkeitsfehler. „Wir hätten liebend gerne mit gleichen Waffen gekämpft, aber es fehlte uns mit Jordan ein wichtiges Element. Aber wir wussten auch, dass wir die Möglichkeiten hatten, ohne ihn zu gewinnen“, so die Analyse von Coach Mériguet. „Heute sind wir sicherlich enttäuscht. Es fehlten uns die wichtigen Pluspunkte. Bis zur 35. waren wir im Rennen, ein Ballverlust, ein vergebener Korbleger und Ettelbrück hat uns sofort bestraft. Am Ende sind es einige Kleinigkeiten, die uns das Genick gebrochen haben. Es ist eine Achterbahn wie die ganze Saison. Jedes Mal, wenn wir wieder mit einem kompletten Kader antreten konnten, haben wir kaum was liegengelassen. Am Ende ist es nur frustrierend.“     

Ettelbrück baute seinerseits auf das Duo P. Gutenkauf/Johnson, um definitiv auf der Welle des Erfolges zu surfen (67:51). Aber immer wieder trieb Thomas Grün seine Mannschaft nach vorne. Esch konnte noch einmal auf acht Zähler verkürzen, jedoch den Ettelbrücker Finaleinzug, erstmals seit 2019, nicht mehr verhindern. „Daraufhin haben wir die ganze Saison hingearbeitet, mit fünf, sechs Trainingseinheiten die Woche. In dieser Serie haben wir unterstrichen, dass wir ein Team sind. Jetzt freuen wir uns auf die Endspiele“, so ein zufriedener „Sticky“ Gutenkauf. „Die drei Spiele waren sehr intensiv. Entscheidend war wohl heute, dass wir sehr fit sind und zum Schluss die wichtigen Treffer setzen konnten. Ich bin jetzt gespannt aufs Finale. Wir haben Steinsel bereits zweimal besiegt und wissen also, wie es gehen kann. Heute feiern wir und dann wird sich eine ganze Woche auf die nächste Etappe vorbereitet.“ 

Statistik

„T“-Bestnote: Philippe Gutenkauf (Etzella Ettelbrück)
Viertel: 17:19, 26:15, 10:15, 23:14
Ettelbrück: P. Gutenkauf 21, Taylor 18, F. Gutenkauf 16, Johnson 13, Wolff 6, Zenners 2, Polfer 0.
Esch: Grün 20, Rugg 15, Cornu 11, Monteiro 10, Biever 5, Rodenbourg 2, Thill 0, Sunnen 0.
Schiedsrichter: Mouton/Glod/Richartz
Zuschauer: 835 zahlende

Programm

Play-off-Halbfinale („best of three“):
1. Spiel:
Steinsel – Walferdingen 94:74
Ettelbrück – Esch 85:88 
2. Spiel:
Walferdingen – Steinsel 60:82
Esch – Ettelbrück 80:88
3. Spiel:
Ettelbrück – Esch 76:63

So geht es weiter:
Play-off-Finale („best of five“):
1. Spiel, Samstag, 20. April:

19.30: Steinsel – Ettelbrück