Schlechte Vorzeichen gab es für das letzte EuroCup-Spiel der Hosterter Damen. Nach dem krankheitsbedingten Aus des Geschwisterpaares Hetting musste Jo Schreiner auch noch kurzfristig passen. Auf der Gegenseite hatte der Tabellenführer der Gruppe I und aktuelle Sechste der spanischen Liga Endesa mit der WNBA-erfahrenen Markeisha Gatling noch eine Verstärkung an Land gezogen. Auch mit stark reduziertem Kader wollte sich der Gréngewald erhobenen Hauptes von diesem europäischen Wettbewerb verabschieden. Dies ging jedoch völlig schief.
Dabei sah es in den Anfangsminuten noch recht ordentlich aus. Saragossa wurde von Beginn an von seinen zahlreichen Anhängern angefeuert und zeigte frühzeitig eine große Bandbreite ihrer Fähigkeiten. Würfe von außen waren genauso an der Tagesordnung wie gelungene Kombinationen mit Pässen unter den Korb. Hostert, wo Hetto und Wolff für die Hetting-Schwestern in der Starting Five standen, musste richtig ackern, um den Ball in die gefährliche Zone zu bringen. Viel Aufwand war erfordert, um Punkte zu erzielen. Trotzdem konnten die „Greens“ fast fünf Minuten mit den Einheimischen mithalten. Vuckovic erzielte, auch mit einem Dreier, die erste und einzige luxemburgische Führung (8:9).
Dann war es aber, schon sehr früh, um den Gréngewald geschehen. Oma und Saragossas Neuzugang Gatling drehten auf und die Spanierinnen setzten sich bereits deutlich ab (16:9). Aber damit war es noch nicht überstanden, das Schwierigste sollte noch folgen. Bis zur Viertelpause traf Hostert nicht mehr und kassierte noch ein glattes 10:0. Die Dominanz des Gewinners der Copa de la Reina 2022 spiegelte sich auch in den Statistiken wider. Saragossa drehte bei 61 Prozent Trefferquote und 13 Rebounds, Hosterts Ausbeute sah mit einem Schnitt von 25 Prozent und lediglich drei Rebounds recht mager aus. Die Gäste sahen noch kein Licht am Ende des Tunnels und hatten nur bescheidene Argumente geltend zu machen. Im zweiten Viertel war der Gréngewald total überfordert, derweil Saragossa, mit zahlreichen Rotationen, den Rhythmus ständig hoch hielt. Während sechs Minuten konnten die Gäste nur einen einzigen Korb erzielen. Der Rückstand wuchs stetig an, dreißig, dann vierzig Punkte. Man fragte sich, ob die Spanierinnen überhaupt zu stoppen wären. Zur Pause sah es zappenduster für Hostert aus.
Endlich Gegenwehr
Nach dem Seitenwechsel schien die Partie weiterhin in eine Richtung zu laufen (67:22). Nach 25 Minuten war der Unterschied auf fast 50 Punkte angewachsen, als Hostert endlich eine Reaktion zeigte. Der Schluss dieses Viertel war positiv. Hostert war nicht mehr gewillt, sich überrennen zu lassen und kämpfte nun. Saragossa hatte in der ersten Halbzeit einen rasanten Tanz mit Hostert aufs Parkett gelegt. Jetzt waren Logic und Co. bereit, sich zu wehren. So schaffte es Hostert am Ende doch noch, sich ordentlich aus dem EuroCup zu verabschieden.
Coach François Manti sieht dennoch positive Aspekte in der lange Zeit einseitigen Begegnung. „Es war extrem schwierig. Saragossa war wie eine Straßenwalze, sehr physisch und intensiv. Auch wenn es bis zur Pause nicht danach ausgesehen hat, erzielten wir fast 60 Punkte gegen ein Top-Team. Der Unterschied ist riesig, aber das ist die Differenz zwischen beiden Teams. Die zweite Halbzeit war mehr als ordentlich. Es hätte noch schlimmer kommen können. Mir war bange nach nur 22 Punkten zur Halbzeit.“ Mit den Ausfällen kann Hostert auf jeden Fall mildernde Umstände geltend machen. Nach einer katastrophalen ersten Halbzeit haben die Gréngewald-Damen Charakter gezeigt und eine Katastrophe vermieden.
Statistik
Viertel: 26:11, 34:11, 24:18, 18:17
Saragossa: Gatling 18, Oma 17, Geldof 15, Gimeno 11, Gonzalez 8, Ortiz 8, Tate 8, Grande 7, Alonso 4, Zelnyte 3, Villen 3
Hostert: James 20, Logic 16, Vuckovic 15, Hetto 6, Wolff 0, Leches 0, L. Schreiner 0
Schiedsrichter: Pedroso (P)/Dominique (GB)/De Lange (B)
Zuschauer: 1.102 zahlende
Im Überblick
Gruppe I, 6. Spieltag:
Am Dienstag:
Casademont Saragossa – Gréngewald Hostert 102:57
Am Mittwoch:
20.00: Cadi La Seu – Castors Braine
Tabelle: 1. Casademont Saragossa 6 Spiele/12 Punkte, 2. Cadi La Seu 5/8, 3. Castors Braine 5/7, Gréngewald Hostert 6/6
De Maart
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