Der Ort am Donnerstagabend ab 20.45 Uhr wird der Gleiche sein, alles rundherum allerdings eine Nummer kleiner, wenn Déifferdeng 03 im Play-off-Hinspiel der Europa League Paris SG empfängt.
Überhaupt gibt es reichlich Parallelen zwischen den Bleus, die damals die Roten Löwen empfingen, und dem renommierten Klub aus der glamourösen französischen Hauptstadt, der jetzt gegen die Amateure aus der etwas tristeren, wenn auch aufblühenden „Cité du fer“ spielt.
Kleiner Sparringspartner
Welt- und Europameister war Frankreich in den Jahren 1998 (WM) und 1994 sowie 2000 (EM). Nach dem letzten Titel zeigte das Form-Barometer, sehr zum Leidwesen der ach so stolzen „Grande Nation“, arg nach unten. 1994 war der PSG Meister, 1996 durften die Spieler sich über den Gewinn des Europapokals der Pokalsieger freuen. Und sonst? Wir wollen die (regelmäßigen) Erfolge in der Coupe de France und der Coupe de la Ligue nicht verheimlichen. Aber damit darf sich ein PSG doch nicht begnügen. Macht der Fusionsverein auch nicht.
Bei den Bleus hält inzwischen Nationaltrainer Laurent Blanc als Heilsbringer des zuvor unglücklich auftretenden Raymond Domenech her. In Paris sind es die Petrodollars des Unternehmens Qatar Sports Investment und dessen Präsident Nasser Al-Khelaifi. Da kommt so ein Zwerg aus dem Großherzogtum gerade recht. Mehr als ein Aufbau-, ein Sparringspartner sollte – nein, darf – „le petit voisin“ nicht sein.
„Petit poucet“
Hochnäsig wurde Luxemburg in Metz empfangen, die französischen Journalisten wetteten lediglich über die Höhe „ihres“ Erfolges. 6:0, 7:0, das war ein gern genanntes Ergebnis, es durfte auch zweistellig sein. „C’est la moindre des choses qu’on demande“, war die damalige Devise. Und auch gestern wurde sich nicht großartig mit dem „petit poucet“ aufgehalten. Die französische Nachrichtenagentur AFP schrieb am Mittwoch in ihrer „présentation d’avant-match“ als Einleitung: „Encore en rodage en L1, le PSG et ses nombreuses recrues estivales ont l’occasion jeudi, en barrage aller de l’Europa League, face aux très modestes Luxembourgeois de Differdange, de parfaire leur préparation, en gardant en tête que tout autre résultat qu’une large victoire serait très mal perçu.“ Und weiter: „Le déplacement au Luxembourg a des allures de match de préparation décalé, tant la différence de niveau devrait être abyssale (grenzenlos, Anm. d. Red.).“
Grenzenlos ist auch die Euphorie beim FC Déifferdeng 03, wohlwissend, dass der Klub um Präsident Fabrizio Bei nach den beiden 0:3-Niederlagen gegen die Griechen von Olympiakos Volos sportlich bereits ausgeschieden war.
Alles, was heute und nächsten Donnerstag im Parc des Princes noch folgt, „est un surplus“. D03-Trainer Paolo Amodio hat es verstanden, macht sich und seinen Spielern keinen Kopf. Vielleicht die richtige Formel, um den Schaden – wie auch das FLF-Team – in Grenzen zu halten.
De Maart

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