Hostert musste in Brno eine bittere Pille schlucken. Wie im Hinspiel in Hostert kamen die Damen vom Gréngewald überhaupt nicht ins Spiel. Cahill konnte zwar mit einem Dreier den einzigen Gästevorsprung (2:3) erzielen, danach sah man nur die Spielerinnen aus der Tschechischen Republik in Erscheinung treten. Extrem schnelles Umschaltspiel der lokalen Spielerinnen nach Hosterts Ballverlusten oder Fehlwürfen waren permanent an der Tagesordnung. Nach 5:35 Spielzeit (10:3) reagierte Coach François Manti mit einer Auszeit. Aber für die „Greens“ war noch keine Lösung der vielfältigen Probleme in Sicht. Brno, immer wieder angespornt von seiner Trainerin, ließ keineswegs locker und schraubte das Ergebnis weiter in die Höhe.
Statistik
„T“-Bestnote: Lucie Svatonova (KP Tany Brno)
Viertel: 26:12, 38:19, 8:12, 23:16
Brno: Svatonova 19, Malikova 16, Hynkova 14, Sotolova 13, A. Kopecka 9, Galickova 9, E. Kopecka 9, Dudackova 4, Travnickova 2, Koppova 0, Vondrackova 0
Hostert: Cahill 25, Van Kleunen 18, L. Hetting 6, Hetto 5, T. Hetting 3, Wolff 2, Schreiner 0, Mbuyamba 0, Strelen 0
Schiedsrichter: Mohoric (SVN)/Petkivic (SRB)/Krajnc (SVN)
Zuschauer: 300 zahlende
Es war klar, dass das lokale Team auf ein sehr deutliches Resultat aus war, um vielleicht in der Schlusstabelle noch den zweiten Platz zu erreichen. Mit drei Teilerfolgen in Serie von Cahill, L. Hetting und Van Kleunen erlebte Hostert seine beste Phase. Mit dem Zwischenstand von 17:11 schienen die Gäste den Aderlass ein wenig stoppen zu können. Aber dieser Schein täuschte, denn nun legte Brno erst richtig los. Mit drei erfolgreichen Distanzwürfen zum Ende des ersten Viertels trieb Brno seinen Bonus noch einmal konsequent in die Höhe. Das zweite Viertel sollte keine Besserung für Hostert bringen. Ganz im Gegenteil, der Gréngewald hatte in allen Belangen das Nachsehen und nun flogen die Bälle ihm nur so um die Ohren. Brno gab weiterhin Gas und war nicht bereit, das Tempo zu verringern. Aus der Distanz trafen die tschechischen Spielerinnen fast alles. Die Dreierquote zur Pause betrug sage und schreibe 60 Prozent. Gleich neun Distanzwürfe fanden das Ziel in diesem Viertel. Kein Wunder, dass die Anzeigetafel fast nur auf einer Seite anschwoll. Zur Pause war die Katastrophe perfekt und Hostert lag mit 34 Zählern im Hintertreffen. Ein Unterschied, der klar und deutlich die Welten aufzeigte, die an diesem Abend zwischen den beiden Teams lagen.
Kämpferische Haltung
Nach der Pause gab Hostert endlich ein Lebenszeichen und zeigte, dass man nicht bereit war, sich abschlachten zu lassen. Auch wenn die Kräfteverhältnisse dieselben blieben, wurde jetzt um jeden Ball gekämpft, besonders in der Defensive, aber auch in der Offensive. Das Ergebnis dieser Bemühungen zeigte Wirkung auf den Gegner, der nicht mehr zu leichten Körben kam. Ganz im Gegenteil, das Momentum gehörte dem Gréngewald, der jetzt sogar seinen Rückstand leicht verringern konnte. Das knappe Viertelresultat (8:12) war ein Verdienst der geänderten Einstellung bei den Gästen. Mit einem Buzzer-Beater aus der Distanz unterstrichen die Gastgeberinnen zur Viertelpause noch einmal, dass sie mit dieser Sachlage keineswegs zufrieden waren. So gestaltete sich das Schlussviertel offener. Hostert bemühte sich und konnte dank einer besseren Einstellung in der zweiten Hälfte den Schaden begrenzen.
Im Überblick
EuroCup, Gruppe H:
4. Spieltag:
Antalya – Bourges 67:99
Brno – Hostert 95:59
5. Spieltag (am 22. Oktober):
20.00: Bourges – Brno
23. Oktober, 19.15: Hostert – Antalya
6. Spieltag (am 30. November):
18.00: Brno – Antalya
19.15: Hostert – Bourges
Tabelle:
1. Bourges 4 Spiele/8Punkte
2. Brno 4/7
3. Antalya 4/6
4. Hostert 4/4
Stimmen
François Manti (Coach Hostert): „Das war Frustration pur. Das war ohne Zweifel das schlechteste Spiel, das wir abgeliefert haben. Wir wurden in allen Bereichen vorgeführt. Wir wurden mehr dominiert als in Bourges, bei einem Team, das dennoch zwei Niveaus höher agiert. Wir haben nur im dritten Viertel eine Reaktion gezeigt, im vierten Viertel waren wir zu müde, um noch zu reagieren. Leider hat Lauren (Van Kleunen) ihr Spiel nicht richtig durchgezogen, und wenn unsere beste Spielerin kränkelt, wird es umso schwieriger. Wir haben ein gutes Viertel in einem ganzen Spiel abgeliefert, aber das ist schon alles. Brno hat uns überboten in der Schnelligkeit, der Treffsicherheit und der Aggressivität, einfach in allen Belangen.“
Lisy Hetting (Co-Kapitänin Hostert): „Es ist schwierig, positive Worte zu finden. Man muss allerdings bedenken, dass wir gegen einen Gegner gespielt haben, der keine Schwächen hat. Es gibt nicht nur eine Spielerin, die man stoppen muss, es ist gleich eine ganze Mannschaft. Wir hatten keine Antworten auf ihr Spiel. Brno rotiert ganz weit in seiner Bank und die Auswechslungen bringen keinen Leistungsabfall, im Gegenteil. Da arbeitet man 23 Sekunden lang gut in der Defensive und dann treffen sie einen Dreier mit der Sirene. Es war heute nicht unser Tag. Wenigstens haben wir gekämpft. In der Pause haben wir uns geschworen, den Punkteunterschied herunterzuschrauben. Dies ist uns knapp nicht gelungen. Sam (Logic) hat uns heute gefehlt. Wir haben heute an unseren Grenzen gespielt und müssen einige Lehren für die Meisterschaft ziehen.“
De Maart
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