Ein Zauberer muss aufgeben

Ein Zauberer muss aufgeben
(Julien Garroy)

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2012 machten Thierry Steimetz und seine Düdelinger Teamkollegen das Champions-League-Wunder gegen RB Salzburg möglich. Nach einem bösartigen Tumor musste dem heute 33-Jährigen letzte Woche der Unterschenkel amputiert werden. Ein tragisches Karriereende eines wahren Ballkünstlers.

Als Thierry Steimetz im Sommer 2012 vom Ligue-2-Verein FC Metz zum F91 Düdelingen wechselte, hätte er sich wohl kaum erträumen können, einige Wochen später eine der schönsten Geschichten des luxemburgischen Fußballs schreiben zu können.

Sensation

Der Ballkünstler und seine Teamkollegen erlangten in diesem Sommer fast europaweit Bekanntheit, als sie den haushohen Favoriten RB Salzburg aus der Champions League warfen. Steimetz erzielte zwei Tore bei der 3:4-Niederlage in Österreich, die durch die Auswärtstor-Regel das Weiterkommen für Düdelingen bedeutete (Hinspiel: 1:0).

Wechsel nach Homburg

Nach zwei Jahren in Düdelingen, 62 Spielen und 21 Toren wechselte der kleine Franzose im Sommer 2015 zum saarländischen Regionalligisten FC Homburg. Kurz danach wurde erstmals ein gutartiger Tumor in der Wade entdeckt und entfernt.
Steimetz setzte seine Karriere danach zunächst fort – bis er im Herbst des vergangenen Jahres erneut Schmerzen an jener Stelle verspürte. Diesmal stellten die Ärzte einen bösartigen Tumor fest und entschlossen sich zur Amputation.

„Chance auf ein gesundes Leben“

„Diese Operation wurde bereits letzte Woche bei Thierry Steimetz durchgeführt. Er ist mittlerweile wieder zuhause und ihm geht es den Umständen entsprechend gut“, heißt es in der Mitteilung des Vereins. „So schwer dieser Schritt für ihn und seine Familie auch war, gibt er Thierry die Chance auf ein gesundes Leben – und es gibt nichts Wichtigeres“, sagte Homburgs Sportvorstand Angelo Vaccaro.

Steimetz wird sich bald einer Chemotherapie unterziehen.

Das Tageblatt wünscht dem ehemaligen Düdelinger Helden eine schnelle Genesung.