BasketballEin Stück Geschichte schreiben: „Fritz“ Gutenkauf und Ettelbrück wollen den 25. Pokaltriumph

Basketball / Ein Stück Geschichte schreiben: „Fritz“ Gutenkauf und Ettelbrück wollen den 25. Pokaltriumph
Im Halbfinale gegen Hostert ließen „Fritz“ Gutenkauf (in Weiß) und die Etzella nichts anbrennen Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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Für die Etzella Ettelbrück ist das Endspiel der Coupe de Luxembourg 2023 ein ganz besonderes, denn mit einem Sieg könnte der Klub aus dem Norden seinen 25. Pokaltriumph feiern. Für Kapitän Frédéric Gutenkauf könnte es der dritte Erfolg im Ettelbrücker Lieblingswettbewerb werden.

Als Ettelbrücker Spieler scheint man den Pokalwettbewerb irgendwie im Blut zu haben. Das Finale 2023 wird das 35. Endspiel des Herrenteams in der Klubgeschichte sein, es könnte gleichzeitig der 25. Pokaltriumph werden. Bemerkenswerte Zahlen, die im Luxemburger Basketball ihresgleichen suchen. Als Eigengewächs des Vereins hat auch Kapitän Frédéric Gutenkauf bereits so einige Finalspiele mitverfolgt. „Von klein auf saßen wir in den Tribünen, sind zu jedem Spiel mitgefahren und konnten die schönen Zeiten, wie man sie in Ettelbrück nennt, als die Stimmung in der Halle noch eine andere war, als Zuschauer live mitverfolgen.“ Damals sah der heute 30-Jährige seinen Idolen wie Nelson Delgado und Gilles Becker zu, die von 2002 bis 2008 nicht weniger als sechsmal in der Arena der Coque triumphieren konnten. 2011 bestritt dann auch „Fritz“ Gutenkauf sein erstes Endspiel im Trikot der A-Mannschaft und durfte nach dem knappen 67:65-Sieg gegen Steinsel auf Anhieb seinen ersten Pokalsieg feiern. Drei weitere Male schaffte es der derzeitige Spielführer mit seinem Team seither noch bis in die letzte Runde. 2018 konnte Steinsel Revanche nehmen und setzte sich mit 75:54 durch, ein Jahr später ging es erneut gegen die Amicale, hier konnte sich dann die Etzella wieder behaupten (81:72) und als Kapitän durfte der ältere Gutenkauf-Bruder dann die Trophäe entgegennehmen. Es war übrigens auch der erste Titel, den er gemeinsam mit seinem Bruder Philippe feiern durfte.

Ihren 25. Pokalsieg hätte die Etzella eigentlich schon im Jahr 2020 perfekt machen können, damals wurde das Finale gegen die Musel Pikes aber bekanntlich kurzfristig wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Im letzen Jahr stand der Nordklub im Halbfinale, kassierte dann aber eine bittere Niederlage gegen die Arantia Fels, an die sich Frédéric Gutenkauf nicht gerne zurückerinnert. „Die Enttäuschung war richtig groß. Wir galten als Favorit, lagen kurz vor Schluss noch mit acht Punkten in Führung … Das hat einem damals schon das Herz gebrochen.“ Sich noch einmal so überraschen lassen, das wollten die Etzella-Spieler in dieser Saison nicht und so war das Halbfinale im Januar gegen den Gréngewald eine wahre Machtdemonstration. Am Ende gab es einen Sieg auf 54 Punkte. 

Spannend und ungemütlich 

Der Gegner in der Arena wird am Samstag jedoch ein anderes Kaliber sein und erstmals in der Finalhistorie von „Fritz“ Gutenkauf nicht Steinsel heißen. Gegen den Basket Esch gab es für die Ettelbrücker in dieser Saison bisher zwei Niederlagen, beide Spiele waren jedoch hart umkämpft. „Mit Clancy Rugg hat Esch den konstantesten Spieler der Liga in seinen Reihen. Zudem spielt Thomas Grün, der bisher ja nur im Ausland auflief, sein erstes Finale in Luxemburg und wird richtig motiviert sein“, erklärt der Etzella-Kapitän. Für ihn gilt es dann auch vor allem, diese beide Spieler unter Kontrolle zu bekommen. „Sie haben im letzten Jahr den Pokal gewonnen, sie sind eine Mannschaft mit viel Erfahrung. Ich habe das Gefühl, es könnte ein spannendes und ungemütliches Finale werden.“ Dass sein Team in den letzten Wochen in der Meisterschaft ein kleines Konstanz-Problem hatte, beunruhigt den 30-Jährigen derweil nicht. „Gegen Steinsel haben wir wirklich schlecht angefangen. Gegen Düdelingen lagen beide Teams auf Augenhöhe, wie ich damals schon gesagt habe, waren es die Schiedsrichterentscheidungen auf beiden Seiten, die diese Partie beeinflusst haben. Gegen den Gréngwald haben wir dann viel rotiert, als die Hauptleute aber auf dem Parkett waren, lagen wir schnell 20 Punkte vorne.“ Dabei betont der Spielführer, dass die Etzella die beste Offensive der Liga hat und er weiß, dass das Team hier zu jedem Zeitpunkt explodieren kann. 

Dass sie am Samstag mit dem 25. Pokaltriumph ein großes Stück Klubgesichte schreiben können, ist laut Frédéric Gutenkauf allen Spielern bewusst. „Wir sind ja fast alle Ettelbrücker Jungs, die in diesem Klub groß geworden sind und die Pokalgeschichte so direkt mitbekommen haben.“ Und die beiden Niederlagen gegen Esch in dieser Saison nimmt man im Norden gerne hin, wenn am Samstag dann der erste Sieg herausspringen sollte.