Dienstag11. November 2025

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Ein Pulverfass

Ein Pulverfass
(Gerry Schmit)

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Wenn zwei Welten aufeinanderprallen: Es ist nicht nur der sportliche Aspekt, der für Unruhe beim RFCU Lëtzebuerg sorgt.

Am Sonntagabend wurde deutlich, dass die neue Ära, die mit dem Amtsantritt des neuen Präsidenten Daniel Masoni eingeläutet wurde, nicht allen Beteiligten gefällt.

„Wie kann es sein, dass hier nur noch Französisch gesprochen wird?“ Die Verwunderung und Empörung der luxemburgischen Anhänger des hauptstädtischen RFCUL schlug am Sonntagabend hohe Wellen.

Nur ein Ausweg

So hoch, dass sie nur einen Ausweg sahen: sich mit ihren Sorgen an die Journalisten zu wenden. Ein empörter Zuschauer beschwerte sich übrigens beim Vorstand über das grelle Licht der neu installierten LED-Werbebanden und verschwand noch während des Spiels.

Der Fusionsverein will sich modernisieren – etwa auf Kosten einiger Mitglieder? Während Dominique Evra (Bruder des 64-fachen französischen Nationalspielers Patrice) auf dem Rasen vom Stadionsprecher als neues Mitglied des „staff technique“ präsentiert wurde, lautete gestern von offizieller Seite: „Er spielt momentan noch keine Rolle in unserem Verein.“

„Keine Rolle“?

Zum Racing kam Evra durch seinen Freund und Arbeitskollegen Ahmed Zaïm, der mit seinem Luxusschlitten-Autohandel als Sponsor beim RFCUL tätig ist. Evra hat sich vorgenommen, in Zukunft öfters im Stade Hammerel aufzutauchen. „Ich bin seit einer Woche im Verein“, erklärte der „Consultant“ von Deal & Drive. Seine Aufgaben beschrieb er selbst als folgende: „Pour l’instant, je m’occupe du visionnement.“ Später kann er sich auch vorstellen, einen „rôle d’encadreur“ zu übernehmen. „Keine Rolle“ klingt also anders.

Da er selbst zugab, recht wenig über die BGL Ligue zu wissen, wird er wohl nach dem Spiel auch nicht gewusst haben, dass es Delgado und Jager waren, die Strassen am Sonntag zum Sieg verholfen haben – da man beim Racing gezielt darauf verzichtet hatte, die Torschützen des Gegners über das Stadionmikrofon bekannt zu geben.

Viele kleine und große Ungereimtheiten, die aus dem Racing ein Pulverfass machen. Und es reicht wohl kaum, einen luxemburgischen Stadionsprecher einzustellen, um die Gemüter zu besänftigen.

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