Ein neues Gesicht bei den Herren

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Wer wird Nachfolger von Andy Schleck, Mandy Minella und dem Herren-Fußball-Nationalteam? Diese Frage wird am Donnerstagabend (13.12.12) bei der Gala der Vereinigung der Luxemburger Sportjournalisten sportspress.lu im Mondorfer Casino 2000 beantwortet.

Eine Fortsetzung der Radsport-Dominanz – neunmal Sportler des Jahres in Folge – ist bei den Herren durchaus möglich. Auch wenn mit Bob Jungels „nur“ ein FSCL-Vertreter auf der Liste der neun Herren steht, kann der RNT-Neo-Profi auf eine beeindruckende Saison zurückblicken. Erfolge feierte der 20-Jährige bei Paris-Roubaix für Espoirs und der Flèche du Sud. Beim Etappenrennen Giro del Friuli wurde Jungels, der 2012 noch für die Kontinentalmannschaft Leopard-Trek fuhr, Zweiter, ebenso wie bei der Zeitfahr-EM der U23.

Sportlerwahl Die Kandidaten

o Herren (9):
Dirk Bockel (Triathlon), Laurent Carnol (Schwimmen), Lars Gerson (Fußball), Jeff Henckels (Bogenschießen), Aurélien Joachim (Fußball), Bob Jungels (Radsport), Gilles Muller (Tennis), Mario Mutsch (Fußball), Raphaël Stacchiotti (Schwimmen)

o Damen (8):
Charlotte Bettendorf (Reitsport), Carole Calmes (Sportschießen), Christine Majerus (Radsport), Mandy Minella (Tennis), Lynn Mossong (Judo), Marie Muller (Judo), Ni Xia Lian (Tischtennis), Jenny Warling (Karate)

o Mannschaften (3):
F91 Düdelingen (Fußball), Nationalteam Damen (Tischtennis), VC Strassen (Volleyball)

o Spezialpreise:
Prix du jeune espoir: Chris Philipps (Fußball) und Jenny Warling (Karate); Prix d’honneur: Anibal Coimbra (Powerlifting); Prix fair-play: Coaching-Team Amicale Steinsel Damen (Basketball)

Der letzte „Nicht-Radsportler“ auf Platz eins war übrigens Leichtathlet David Fiegen 2002. Fest steht, dass es auf jeden Fall eine Premiere geben wird, denn keiner der neun Herren wurde bislang zum Sportler des Jahres gewählt. Nahe dran war Gilles Muller zweimal als Zweiter (2001 und 2004). Der Tennisprofi zeigte eine konstante Saison, mit einem ATP-Finale in Atlanta und einer Finalteilnahme beim Challenger in Rom.

Einmal aufs Podium hat es Dirk Bockel geschafft (Dritter 2009). Der Triathlet hat 2012 eine Bronzemedaille bei der Langstrecken-WM vorzuzeigen sowie einen Ironman-Sieg in Regensburg. Beim Saisonhöhepunkt auf Hawaii kam Bockel – durch eine Handverletzung gehandicapt – auf Rang 10, die vierte Top-10-Platzierung in Folge. Bockel könnte in die Fußstapfen von Dan Dethier treten, Laureat 1998.

Premiere

Eine Premiere könnte es auch für die Schwimmer geben, die bei den Herren noch nie ganz oben standen. Yves Clausse verpasste den Sieg dreimal in Folge ganz knapp (zweiter in den Jahren 1986 bis 1988). Wie sich Rang 1 anfühlt, kann Kandidat Laurent Carnol von „seiner“ Präsidentin Nancy Kemp-Arendt erfahren: 1987 und 1989 stand sie auf dem obersten Treppchen (sowie vier weitere Male als Triathletin).

Dieses Quartett ist favorisiert auf die Top-Platzierungen. Weiter in der Vorauswahl stehen die drei Fußballer Mario Mutsch, Lars Gerson und Aurélien Joachim, Bogenschütze Jeff Henckels und der zweite Schwimmer, Raphaël Stacchiotti.

Der letzte Fußballer auf Rang 1 war Jeff Strasser 1999, während die Bogenschützen durch Marcel Balthasar (1974) bisher einmal den Sportler des Jahres stellten.

Duell Minella vs. Muller

Bei den Damen wäre ein Duell Marie Muller vs. Mandy Minella aus den vergangenen beiden Jahren erneut möglich. Die Tennisspielerin setzte sich vor zwölf Monaten mit 335:309 Stimmen durch. 2010 hatte die Judoka sich durchgesetzt.

Muller war bei den Olympischen Spielen in London ganz nahe an Bronze, beendete den Wettkampf schließlich auf Rang fünf. Minella spielte ihre beste Saison und erreichte ihr bestes Ranking (66.).

Insgesamt acht Damen stehen zur Wahl. Neben Muller haben es noch zwei weitere Kampfsportlerinnen auf die Liste geschafft. Jenny Warling (siehe auch weiter unten) schrammte bei der Karate-EM knapp an Bronze vorbei und wurde Fünfte. Dazu gesellt sich noch die Judoka Lynn Mossong. Ein „Evergreen“ überhaupt und auch bei der Sportlerwahl ist die 49-jährige Ni Xia Lian, die 2001 auf Platz 1 gewählt wurde. Ebenfalls auf der Liste stehen noch Charlotte Bettendorf (Reiten), Christiane Majerus (Radsport) und Carole Calmes (Schießen).

Dreikampf

Einen Dreikampf gibt es bei den Mannschaften zwischen Fußball (F91 Düdelingen: Einzug in die dritte Qualifikationsrunde der Champions League), Tischtennis (Damen-Nationalteam: Aufstieg in die Championship Division) und Volleyball (VC Strassen: Erfolg im Challenge Cup gegen Modena). Für Letztere wäre es eine Premiere: Noch nie wurde seit 1962 ein Volleyball-Team zur Mannschaft des Jahres gewählt. Das Gefühl kennen die Tischtennis-Damen bestens: acht Mal stand die FLTT-Auswahl ganz oben, zuletzt 2002. Im Vorjahr sprang Platz drei, hinter Déifferdeng 03 und dem Fu?5ballnatuionaleteam heraus.

Bis 1986 (Jeunesse Esch) muss man zurückgehen, um die letzte Vereinsmannschaft aus dem Fußball als Laureat zu finden.

„Prix du meilleur espoir“

Der „Prix du meilleur espoir“ geht an die Karateka Jenny Warling und an den Fußballer Chris Philips. Powerlifting-Weltmeister Anibal Coimbra wird den „Prix d’honneur“ überreicht bekommen.

Bei der zweiten Vergabe erhält das Coaching-Team der Amicale Steinsel den „Prix du fair-play“. Im Basketball-Pokalfinale der Damen hatte sich eine gegnerische Spielerin verletzt und die Musel Pikes hatten keinen medizinischen Betreuer dabei. Mit dem Einverständnis seiner Coaches versorgte der Amicale-„Kiné“ die Pikes-Spielerin Fisher.