Montag17. November 2025

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European CupDreifaches Aus droht: Berchem, Red Boys und HBD verlieren ihre Auswärts-Hinspiele

European Cup / Dreifaches Aus droht: Berchem, Red Boys und HBD verlieren ihre Auswärts-Hinspiele
Slobodan Ervacanin und Berchem haben weiter Chancen auf das Achtelfinale Foto: SKKP Handball Brno

Erstmals in der Geschichte des EHF European Cup stehen drei luxemburgische Teams in der dritten Runde. Nach Auswärtsniederlagen in den Hinspielen am Wochenende droht Berchem, den Red Boys und dem HBD trotz guter Leistungen nun jedoch das Aus.

Der HC Berchem eröffnete am frühen Samstagabend aus luxemburgischer Sicht in Tschechien die dritte Runde des EHF European Cup. Gegen Brno entwickelte sich von Beginn an ein Duell auf Augenhöhe, in dem der Abstand zwischen beiden Mannschaften nie mehr als drei Tore betrug. Die Tschechen legten in der Anfangsphase bis zum 4:3 in der siebten Minute vor, ehe C. Brittner und Ervacanin Berchem mit 5:4 in Führung brachten und Biel anschließend auf 6:4 erhöhte. Bis zur 25. Minute bauten die Roeserbanner ihren Vorsprung auf 12:9 aus. Doch Brno drehte das Spiel noch vor der Pause und ging mit einer knappen 15:14-Führung in die Halbzeit. Auch im zweiten Durchgang blieb Berchem jederzeit in Schlagdistanz und glich insgesamt noch dreimal aus, zuletzt zehn Minuten vor Schluss zum 23:23.

Am Ende hatte Brno mit 27:25 aber knapp die Nase vorn – ein Ergebnis, durch das vor dem Rückspiel am kommenden Samstag (18.00 Uhr) in Crauthem zwar das Aus droht, das jedoch auch die Chancen aufs Weiterkommen offen hält. Trainer Marko Stupar war nach dem Hinspiel positiv gestimmt. „Die Spieler sind sehr kämpferisch aufgetreten. Es war mir eine Freude, zu sehen, wie sie den ganzen Spielplan umgesetzt und wirklich über 60 Minuten durchgekämpft haben“, so Stupar. „Die harte Arbeit in der Verteidigung hat es unserem Torhüter (Grzegorz Czapiewski) erlaubt, 15 Paraden zu machen, was besonders bemerkenswert ist. Was ich ebenfalls hervorheben möchte, ist die Integration von unseren jungen Spielern in den Spielstil der ersten Mannschaft.“

HBD: Weiter dran glauben

Auch der HBD hat am Sonntag sein Hinspiel der dritten Runde knapp verloren. Die Düdelinger boten dem bosnischen Meister und letztjährigen European-Cup-Halbfinalisten HC Izvidac zwar stark die Stirn, mussten sich am Ende aber mit 27:29 geschlagen geben.

Das Auswärtsspiel entwickelte sich von Beginn an zur erwartet schweren Aufgabe. Zur Pause lag der HBD mit 12:16 zurück – und die Bosnier erhöhten ihren Vorsprung in der zweiten Halbzeit zwischenzeitlich sogar auf fünf Treffer (19:14 in der 36. und 24:19 in der 45.). Doch dann waren es einmal mehr die starken Etute-Brüder, die ihre Mannschaft mit vier Toren in Folge wieder in Schlagdistanz brachten (23:24). Der ebenfalls stark aufspielende Labonté erzielte zehn Minuten vor Schluss den 24:24-Ausgleich – und glich in der 59. Minute auch zum 27:27 aus. Erst ein später Doppelschlag von Cesko besiegelte schließlich den Erfolg für Izvidac.

Trotz der knappen Niederlage darf der HBD mit Blick auf das Rückspiel am kommenden Sonntag (17.00 Uhr) in Düdelingen weiter auf den Einzug ins Achtelfinale hoffen. Dass solche Wendungen möglich sind, hat die Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic bereits in der ersten Runde bewiesen, als sie einen Vier-Tore-Rückstand gegen Skopje noch drehte. „Das Wichtigste ist, dass die Spieler an sich selbst glauben“, hatte Bilanovic schon damals betont.

Zu hohe Niederlage in der Türkei

Deutlich komplizierter ist die Ausgangslage der Red Boys nach dem Hinspiel beim türkischen Klub Nilüfer BSK. Mit einer Hypothek von sechs Toren werden die Differdinger in das Rückspiel am kommenden Samstag (20.30 Uhr) in Oberkorn gehen. In der Türkei wechselte die Führung in einer ausgeglichenen ersten Halbzeit einige Male hin und her. Nachdem die Red Boys in der Anfangsphase mit 3:6 ins Hintertreffen geraten waren, lagen sie zur Pause knapp mit 15:14 vorne. Nach dem Wiederanpfiff ließ die Konzentration dann aber nach und Nilüfer drehte das Spiel. Bis zur 44. Minute beim Stand von 21:23 wahrte der luxemburgische Meister noch den Anschluss, dann gelang dem Gegner allerdings ein fataler 6:1-Lauf. Red-Boys-Trainer Marc Breser reagierte rund zehn Minuten vor Schluss beim Zwischenstand von 22:29 mit einer Auszeit und versuchte, gegenzulenken. Zwar verkürzte sein Team anschließend noch einmal auf vier Treffer, musste sich letztlich aber mit 29:35 geschlagen geben. Die Türken erzielten mit einem Wurf ins leere Tor wenige Sekunden vor der Schlusssirene das Endergebnis.

„Mit sechs Toren ist die Niederlage meiner Meinung nach zu hoch ausgefallen“, so Breser. „Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gemacht, in der wir stark verteidigt und auch im Angriff unsere Chancen genutzt haben. Das war in der zweiten Halbzeit nicht mehr der Fall, wir haben hinten keinen Zugriff mehr gefunden.“ Dazu gab es im zweiten Abschnitt eine Reihe unglücklicher Schiedsrichter-Entscheidungen, die der Differdinger Trainer bemängelte. „Wir müssen jetzt schauen, was wir am kommenden Samstag ändern und besser machen können, um das Rückspiel positiv zu gestalten und eventuell zu gewinnen. Ob wir die sechs Tore aufholen können, weiß ich nicht. Es wird schwer, denn es ist ein robuster Gegner, der guten Handball spielt.“

Im Überblick

EHF European Cup, 3. Runde, Hinspiele:
SKKP Handball Brno – HC Berchem 27:25
Nilüfer BSK – Red Boys 35:29
HC Izvidac – HBD 29:27

Rückspiele, am Samstag:

18.00: HC Berchem – SKKP Handball Brno (in Crauthem)
20.30: Red Boys – Nilüfer BSK (in Oberkorn)
Am Sonntag:
17.00: HBD – HC Izvidac (in Düdelingen)