Drei Luxemburger Rekorde

Drei Luxemburger Rekorde
(Tageblatt/Jeff Lahr)

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15. Euromeet in der Coque: An der Spitze erlebten die Zuschauer hervorragende Zeiten und Weltklasse-Brustrennen. Gleiches galt für die FLNS-Schwimmer. Einzigartig war der Auftritt der Ungarin Katinka Hosszu, die elf Siege verbuchte.

International gehörte das Interesse beim Euro-Meet vor allem Katinka Hosszu. Die 23-jährige Ungarin war für alle 16 Disziplinen gemeldet. Dass die dreifache Olympiateilnehmerin aber nicht nur viel, sondern von Freitag bis Sonntag auch schnell schwamm, zeigt die Tatsache, dass sie in elf Disziplinen die Goldmedaille (plus zweimal Silber) holen konnte.

Wie gut die Chronos von Katinka Hosszu waren, zeigen auch die drei Meetrekorde, sie aufstellen konnte. Nicht ganz an die erhoffte Leistung kam ihre Landsfrau Zsuzsanna Jakabos heran, die ebenfalls 23-Jährige war aber der optische Höhepunkt des Euro-Meet 2013.

Weniger Rekorde als 2012

Insgesamt fielen zehn Meetrekorde der diesjährigen Veranstaltung zum Opfer, drei davon wurden allerdings zweifach unterboten. Vor zwölf Monaten waren es bei einer deutlich kleineren Teilnehmerzahl 14 Rekorde, damals strebten viele Schwimmer aber noch ihre Olympianorm an. Vor zwei Jahren konnte eine 13-jährige Litauerin mit einem Meetrekord überraschen und präsentierte sich als mögliche Olympiasiegerin. 2013 kehrte Ruta Meilutyte als Goldgewinnerin von London zurück. Und die 15-Jährige zauberte einen Hauch von Weltklasse in die Halle, mit vier Meetrekorden über 50 m und 100 m Brust. So nebenbei konnte Meilutyte auch noch die Königsdisziplin 100 m Kraul gewinnen. Insgesamt stachen die Brustrennen die anderen Disziplinen aus. Denn auch bei den Männern wurden Topzeiten geschwommen. Mit drei Goldmedaillen und zwei Meetrekorden (100 m) konnte der Deutsche Marco Koch seine Klasse unter Beweis stellen.

Seit einer Reihe von Jahren gehört auch die ukrainische Nationalmannschaft mit Welt- und Europameistern zu den Stützen des Euro-Meet, in diesem Jahr traf dies vor allem auf Igor Borysik, Sergyi Frolov und Daryna Zevina zu, Letztere schwamm über 200 m Rücken den letzten Meetrekord. Hervorzuheben ist auch noch Yannick Lebherz, insgesamt blieben die deutschen Schwimmer allerdings blass.

Mit halber Kraft

Die luxemburgische Nationalmannschaft war mit 19 Schwimmern im Einsatz, darunter alles, was Rang und Namen innerhalb der FLNS hat. Zwei der Leistungsträger konnten aber nur mit „halber Kraft“ antreten.

Laurent Carnol trat praktisch aus einer Klausur heraus an und das Euro-Meet zählte in diesem Jahr zu seinen Saisonhöhepunkten. Der Sportler des Jahres schwamm ohne spezielle Vorbereitung auf Kirchberg, konnte erwartungsgemäß seine Zeiten aus dem Vorjahr (Weltjahresbestzeit über 200 m Brust) nicht wiederholen und auch nicht seine Goldmedaille aus den letzten vier Jahren verteidigen. Immerhin sollte es über 100 m Brust zu einem ordentlich Chrono und einer Bronzemedaille reichen.

Auch Raphaël Stacchiotti ist im Examensstress (Abitur) und musste verletzungsbedingt auf die Lageneinsätze verzichten. Im Sprint reichte die Kraft allerdings so gut, dass der Ettelbrücker den fast 14 Jahre alten Rekord (JPEE 1999 in Liechtenstein) von Luc Decker über 50 m Delfin unterbieten konnte. Mit drei A-Finalen, einer WM-Norm und zwei Silbermedaillen konnte Raphaël Stacchiotti am Ende der drei Tage dann doch zufrieden sein.

Insgesamt mischten die luxemburgischen Schwimmer im Heer der Topstars gut mit. So wie Jean-François Schneiders, der seine Rückenauftritte mit drei Medaillen krönte. Mit den beiden Siegen über 50 m und 100 m konnte der Wiltzer die beiden einzigen Goldmedaillen gewinnen.

Meynen überzeugt

Herausragend war die Leistung von Julie Meynen. Die 15-jährige SL-Schwimmerin stand viermal in einem A-Finale, konnte die Pflichtzeiten für die Jugend-EM und -WM unterbieten, gewann eine Bronzemedaille über 50 m Freistil und stellte gleich zwei Landesrekorde auf. Sowohl im Vorlauf als auch im Finale konnte sie über 100 m Kraul die Bestzeit von Lara Heinz unterbieten, die diese vor neun Jahren beim Euro-Meet geschwommen war. Ihre gute Form von der EM bestätigte auch Sarah Rolko am Wochenende, die Nummer eins auf dem Rücken stand dreimal im Finale, schwamm zweimal persönliche Bestzeit auf der Lage und sicherte sich die über 50 m Rücken die letzten von acht luxemburgischen Medaillen, eine bronzene.

Die neue Nummer eins auf der Brust heißt spätestens seit dem Euro-Meet Jil Einhorn. Die 14-Jährige konnte sechs persönliche Bestzeiten schwimmen, stand zweimal in einem A-Finale und konnte sich als Einzige zusätzlich für die JPEE in Luxemburg qualifizieren.

Pflichtzeiten (JEM) schwamm ebenfalls Monique Olivier, während Jackie Banky klar aufsteigende Tendenz zeigte. Eine gute Leistung zeigte auch noch Eline van den Bossche, derweil die beiden Jüngsten, Christina Angelidis und Alicia Turmel, jeden ihrer Einsätze mit persönlicher Bestzeit abschlossen, fünf bzw. sechs. Ein eher durchwachsenes Wochenende erlebte Julien Henx, erst in seinem letzten Rennen explodierte der Düdelinger mit dem B-Finalsieg über 100 m Freistil, in persönlicher Bestzeit und JPEE- und JEM-Norm. Von den Schwimmern, die nicht zur Auswahl zählten, konnten sich Max Mannes (SCDE) und Pit Brandenburger (SL) sowie Louis Gloesener (SL) hervortun.