Die Ähnlichkeit ist frappierend, und das betrifft nicht nur das Aussehen. „Djole“, der vom Veranstalter eine Wildcard für die Qualifikation im CNT von Esch/Alzette bekam, versucht auch so Tennis zu spielen wie der erfolgreiche Bruder, der in diesem Jahr drei Grand-Slam-Turniere (Australian Open, Wimbledon und US Open) gewann: Die Aufschlagbewegung und die Vorhand sind eine Kopie von Novak.
Der Name allein reicht jedoch nicht: Das ist und wird in Zukunft wohl das Problem des 16- jährigen Djordje sein, des jüngsten der drei Djokovic-Brüder. Marko (20) und Djordje werden in puncto Tennis immer an Novak (24) gemessen werden. Ein gewisses Talent ist Djordje nicht abzusprechen, aber mit seinen 16 Jahren hat er recht wenig Spielpraxis und Resultate auf der Junioren-Tour aufzuweisen. Auch wenn diese Phase nicht unbedingt notwendig ist für eine erfolgreiche Karriere bei den Profis, müsste der Rechtshänder aber bald in die Gänge kommen.
Die Grundvoraussetzungen sind eigentlich gegeben: Der Name und die Kontakte des Bruders öffnen Türen, wie zum Beispiel bei Sponsoren.
Novak: „Nicht einfach“
Anfang des Jahres trainierte Djordje dann in der Akademie des berühmten Nick Bolletieri. Auch von den Berufskollegen seines Bruders bekam er teilweise eine Menge Talent nachgesagt. Am Montag machte er gegen Brechemier, der in der Junioren-Weltrangliste weit hinten steht, zu viele unerzwungene Fehler, um in die nächste Runde einzuziehen. Und so konnte er es Novak nicht gleichtun, der 2002 bei den Mobilux Open im CNT die Quali überstand und im Hauptfeld im Viertelfinale ausschied.
Die Gefahr, dass er „der Bruder von“ bleibt, ist natürlich groß. Novak ist sich dieser Situation durchaus bewusst: „Es ist nicht einfach für sie (seine beiden Brüder, d.Red.). Sie sind noch nicht reif genug, um mit dieser schwierigen Situation umzugehen und immer vor 20, 30 Leuten zu trainieren, weil sie die Last der Djokovic-Familie tragen. Aber es macht sie stärker, sie kämpfen sehr hart“, so die Nummer eins der Welt zu Beginn des Jahres in einem Interview.
So ist es schon verständlich und auch nicht überraschend, dass Djordje Djokovic nicht zu einem Interview bereit war.
De Maart
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