Montag10. November 2025

Demaart De Maart

JPEEDie Medaillen-Teenager: Bei den Sportschützen lassen die Talente aufhorchen

JPEE / Die Medaillen-Teenager: Bei den Sportschützen lassen die Talente aufhorchen
Isaure Goffette und ihre Silbermedaille, mit der sie nicht gerechnet hatte Foto: privat

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Es sind die Geschichten, die die Spiele der kleinen Staaten ausmachen: Vor den JPEE kannten wohl nur die wenigsten die junge Sportschützin Isaure Goffette, jetzt kann sich die erst 16-Jährige Silber-Medaillengewinnerin nennen. Ein Erfolg, der auch für sie selbst überraschend kam. Auch Trainingspartner Luca Klein gewinnt Edelmetall.

Turnen, Schwimmen oder vielleicht doch Tennis? Wenn Isaure Goffette die Frage beantworten muss, welchen Sport sie betreibt, dann blicken die Leute sie zuerst ungläubig an. „Viele sind überrascht“, meint die erst 16-jährige Sportschützin mit einem Lachen. „Danach werden mir viele Fragen gestellt, weil die Leute eigentlich nichts darüber wissen.“ Dabei ist die junge Sportlerin, die mit dem Luftgewehr antritt, über ihren Großvater zum Schießsport gekommen. „Er hat den Sport selbst ausgeübt und als ich klein war, hat er mich dann auch mitgenommen.“ Seit inzwischen fünf Jahren trainiert die junge FLTAS-Athletin selbst intensiv und schätzt besonders die familiäre Atmosphäre, die im Sportschießen herrscht. „Unter den Athleten ist die Stimmung toll. Am Sport selbst gefällt mir die Tatsache, dass man sich konzentrieren, die Ruhe bewahren muss. Denn beim Schießen kommt es sehr auf den Kopf an.“

Dass sie einmal bei den Spielen der kleinen Staaten vor den Scheiben stehen würde, das hätte sie nicht gedacht. Denn bis vor kurzem wusste die Schülerin, die in Belgien lebt und auch zur Schule geht, überhaupt nicht, dass es so ein Multisportevent für die kleinen Nationen überhaupt gibt. Dass sie sich nun auch noch Silber-Medaillengewinnerin nennen darf, das konnte sie kurz nach ihrem Wettkampf dann auch überhaupt noch nicht realisieren. Zu den Favoriten gehörte die erst 16-Jährige, die damit auch die jüngste Schützin im Wettkampf war, nämlich überhaupt nicht. Als Siebte der Qualifikation schaffte sie zudem nur knapp den Einzug ins Finale, das die besten Acht bestreiten dürfen. „Eine Medaille, darüber habe ich überhaupt nicht nachgedacht. Mein Ziel war das Finale und ich war deshalb in der Qualifikation auch enorm gestresst“, gibt Goffette zu. „Im Finale ist der Druck dann ganz abgefallen, der Kopf war frei und ich habe wirklich gut geschossen.“ 

Doppeltes Medaillenglück

Luca Klein möchte sich in Zukunft komplett auf den Sport konzentrieren
Luca Klein möchte sich in Zukunft komplett auf den Sport konzentrieren Foto: Mélanie Maps

Unterstützung erhielt sie beim Finale auch von ihrem Trainingspartner Luca Klein, der später am Nachmittag selbst im Einsatz war. „Ich glaube, ich war bei ihrem Wettkampf gestresster als bei meinem“, meint er mit einem Lachen. Ihre Silbermedaille war für den 18-Jährigen, der inzwischen den Sprung in den Promotionskader des COSL geschafft hat, dann auch noch eine zusätzliche Motivation. „So war der Druck auch für mich weg, denn eine Medaille hatten wir ja schon mal sicher.“ Am Ende sprang für Klein, der bei seiner JPEE-Premiere vor zwei Jahren auf dem sechsten Rang gelandet war, Bronze heraus. Edelmetall, über das er sich sehr freute … und mehr wäre sogar noch drin gewesen. Doch eine Unterbrechung, in der ein Schuss vom späteren Silbermedaillengewinner aus Montenegro überprüft wurde, brachte in aus der Konzentration. „Nicht nur Silber, sondern auch Gold war in Reichweite. Aber das sind auch Sachen, die mit der Erfahrung besser werden.“

Im Lager der FLTA freute man sich jedenfalls über einen gelungenen Auftakt und die beiden Medaillen-Teenager. Luca Klein, der in einem Monat seine Abschlussprüfungen schreiben wird, möchte seinen Sport in Zukunft noch professioneller ausüben und den Weg über die Sportsektion der Armee versuchen. Zwei hoffnungsvolle Talente, von denen man in Zukunft noch öfters hören könnte. (J.Z.)