Montag3. November 2025

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Tour de LuxembourgDie 1. Etappe in der Analyse: Grégoire stärkster Puncher am „Fëschmaart“

Tour de Luxembourg / Die 1. Etappe in der Analyse: Grégoire stärkster Puncher am „Fëschmaart“
Romain Grégoire jubelte am Mittwoch in der Luxemburger Altstadt Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Der Franzose Romain Grégoire vom Team Groupama-FDJ hat die erste Etappe der Tour de Luxembourg gewonnen. Der 22-Jährige setzte sich am Mittwoch am Fischmarkt in der Hauptstadt durch. Aus luxemburgischer Sicht kamen Mats Wenzel (Kern-Pharma) und Arno Wallenborn (FSCL) in der ersten Gruppe ins Ziel, Mil Morang und Mats Berns (beide FSCL) verbrachten den Tag in der Ausreißergruppe.

Am Ende konnte niemand Romain Grégoire im schwierigen Endstück zum „Fëschmaart“ etwas entgegensetzen. Der 22-jährige Franzose lancierte früh den Sprint, Marijn van den Berg (EF Education) und Marc Hirschi (Tudor) klebten zwar an seinem Hinterrad, doch am Groupama-FDJ-Profi gab es kein Vorbeikommen. Nach seinem Gesamtsieg bei der Tour of Britain feierte er damit seinen zweiten Sieg innerhalb der letzten zehn Tage – und bestätigte damit nicht nur seine Form, sondern auch seinen Favoritenstatus.

„Jeder Sieg ist einzigartig und schön“, sagte der Sieger. „Und es ist jedes Mal eine große Erleichterung, zu gewinnen.“ Die Auftaktetappe der Tour de Luxembourg hatte er sich von Beginn an angekreuzt. „Ich bin mit Selbstvertrauen aus der Tour of Britain gekommen und wollte auch hier ein gutes Ergebnis machen. Die Mannschaft hat das Rennen dann in die Hand genommen und einen super Job gemacht – um die Ausreißergruppe einzufangen, aber auch, um mich im letzten Kilometer in Position zu bringen. Wir sind heute wie eine große Mannschaft gefahren.“ 

Zwei Luxemburger in der Ausreißergruppe

Die Auftaktetappe über 152,8 Kilometer hatte es von Beginn an in sich. Vom Start am Luxemburger Knuedler führte die Strecke zunächst in den Norden des Landes, ehe es zurück in die Hauptstadt ging, mit Ziel am „Fëschmaart“. In der Ausreißergruppe des Tages fanden sich sechs Fahrer wieder, darunter auch zwei des Luxemburger Nationalteams: Mats Berns und Mil Morang. Gemeinsam mit Andrea Pietrobon (I/Team Polti VisitMalta), Quentin Bezza (F/Wagner Bazin WB), André Carvalho (POR/Efapel Cycling) und Malte Hellerup (DEN/Team ColoQuick) erarbeiteten sie sich einen Vorsprung von bis zu 3:20 Minuten auf das Hauptfeld.

Etwa 90 Kilometer vor dem Ziel begann das Polster langsam zu schmelzen. Nach der zweiten Bergwertung an der Côte de Bourscheid lag die Ausreißergruppe noch rund zwei Minuten vor dem Peloton. In diesem hatten inzwischen vor allem die Teams Groupama-FDJ, Lidl-Trek, und EF Education-EasyPost die Nachführarbeit übernommen. Das Tempo blieb aber moderat, sodass sich der Abstand zur Ausreißergruppe bei zwei Minuten einpendelte.

Wenzel bester Luxemburger

Vorne musste dann Berns bei einer Attacke von Pietrobon um die Bonussekunden in Mertzig, rund 50 Kilometer vor dem Ziel, als erster Ausreißer loslassen. Wenig später konnten sich dann nur noch Morang und Pietrobon vorne halten. Sie hatten 35 Kilometer vor dem Ziel noch einen Vorsprung von 1:45 Minuten auf das Peloton, das nun aber das Tempo erhöhte und nach und nach Boden gutmachte. Beide Fahrer an der Spitze kämpften und konnten sich noch bis elf Kilometer vor dem Ziel vorne halten, ehe sie vom Feld gestellt wurden. 

Den Stafelter hinauf testeten sich dann die Favoriten – unter anderem attackierte Olympiasieger Richard Carapaz (EF Education-Easy Post). Auch Brandon McNulty (USA/UAE), Mattias Skjelmose (DEN/Lidl-Trek) und Ben Healy (IRL/EF Education-Easy Post) zeigten sich ganz vorne. Doch keiner konnte sich absetzen, sodass es am Ende zum Zielsprint kam – den Grégoire vor dem Niederländer van den Berg und dem Schweizer Hirschi gewann. Mats Wenzel (Kern-Pharma) überquerte den Zielstrich als bester Luxemburger auf Rang zwölf in der gleichen Zeit wie Grégoire, der mit seinem Sieg auch das Gelbe Trikot übernahm. Als zweiter Luxemburger ohne Zeitverlust fuhr Arno Wallenborn (FSCL) als 29. über den Zielstrich. 

„Mein Mannschaftskollege hat versucht, mich im Finale zu platzieren“, sagte Wenzel. „Ich war dann alleine und dann ist es schwer, sich zu behaupten. Ich habe 100 Meter vor der letzten Kurve ein paar Plätze verloren, das hat mich wohl ein Top-Ten-Resultat gekostet. Insgesamt bin ich selbstbewusst hier am Start. Am Donnerstag gilt es Kraft zu sparen, am Freitag will ich mich gut präsentieren. Im Viandener Schloss anzukommen, ist wirklich cool, ich bin sehr motiviert.“

Morang kämpferischster Fahrer

Am Mittwochabend durfte Mil Morang ebenfalls aufs Podium steigen. Er wurde nach seinem Tag in der Ausreißergruppe als kämpferischster Fahrer der Etappe geehrt. „Ich bin sehr zufrieden. Hier dabei zu sein, ist etwas, auf das man sein Leben lang hingearbeitet hat. Dass ich jetzt auch noch aufs Podium steigen darf, ist extrem schön“, so der 21-Jährige, der sich nun am Donnerstag in den Dienst seines Teamkollegen stellen wird. „Heute (Mittwoch) wollten wir unbedingt jemanden in der Fluchtgruppe haben, unser nächstes großes Ziel ist es, mit Mathieu (Kockelmann) in Mamer ein großes Ergebnis im Sprint zu machen.“ Morang verpasste außerdem das Bergtrikot nur knapp: auf dem 1. Teilstück hatte er elf Punkte gesammelt, nur der Däne Malte Hellerup (ColoQuick) hat mit 13 Punkten mehr auf seinem Konto. 

Am Donnerstag sollten dann die Sprinter zum Zug kommen. 168,5 Kilometer stehen von Remich nach Mamer an. Grégoire hat sich derweil noch die Etappe am Freitag mit Ziel in Vianden angekreuzt. Nach seinem Sieg bei der Tour of Britain Anfang September kann er in Luxemburg nun das nächste Land erobern. Insgesamt feierte er am Mittwoch seinen fünften Saisonsieg (er gewann Faun-Ardèche Classic (1.Pro), eine Etappe der Tour de Suisse (2.UWT), eine Etappe sowie die Gesamtwertung der Tour of Britain (2.Pro). Seine Konkurrenten dürften gewarnt sein, wenn er am Freitag rund um Vianden wieder vorne im Peloton zu sehen sein wird.

Ergebnisse

85.⁠ ⁠Tour de Luxembourg, 1. Etappe: Luxemburg-Knuedler – Luxemburg-Fëschmaart (152,8 km): 1.⁠ ⁠Romain Grégoire (Frankreich/Groupama-FDJ) in 3:40:45 Stunden, 2. Marijn van den Berg (Niederlande/EF Education-Easy Post), 3. Marc Hirschi (Schweiz/Tudor), 4. Andrea Vendrame (Italien/Ag2r), 5. Tibor del Grosso (Niederlande/Alpecin-Deceuninck), 6. Sören Kragh Andersen (Lidl-Trek), 7. Giacomo Ballabio (Italien/Hrinkow), 8. Jhonatan Narvaez (Ecuador/UAE), 9. Mathieu Burgaudeau (Frankreich/TotalEnergies), 10. Pepijn Reinderink (Niederlande/Soudal Quick-Step), … 12. Mats Wenzel (Luxemburg/Kern-Pharma), … 29. Arno Wallenborn (Luxemburg) alle gleiche Zeit, … 43. Michel Ries (Luxemburg(Arkea-B&B Hotels) 0:17, … 45. Loïc Bettendorff (Luxemburg/Hrinkow) 0:23, … 52. Alexandre Kess (Luxemburg) 0:33, … 60. Arthur Kluckers (Luxemburg/Tudor) 1:11, … 85. Mathieu Kockelmann (Luxemburg) 2:54, … 100. Noé Ury (Luxemburg), … 102. Mil Morang (Luxemburg) beide 4:33, … 114. Mats Berns (Luxemburg) 5:55
Gesamtwertung nach 1 von 5 Etappen: 1.⁠ ⁠Grégoire 3:40:35 Stunden, 2. Van den Berg 0:04, 3. Hirschi 0:06, 4. Vendrame 0:10, 5. Del Grosso 0:10, 6. Kragh Andersen 0:10, 7. Ballabio 0:10, 8. Narvaez 0:10, 9. Burgaudeau 0:10, 10. Reinderink 0:10, … 12. Wenzel 0:10, … 29. Wallenborn 0:10, … 44. Ries 0:27, … 46. Bettendorff 0:33, … 53. Kess 0:43, … 61. Kluckers 1:21, … 86. Kockelmann 3:04, … 97. Morang 4:41, … 101. Ury 4:43, … 114. Berns 6:05