Der zweite Streich blieb aus

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JUDO - Nach dem zweiten Platz beim Grand Slam kam Marie Muller am vergangenen Wochenende beim Worldcup in São Paulo (Brasilien) nicht über die zweite Runde hinaus.

Wie nicht anders zu erwarten war, profitierten viele Judokas von der Gelegenheit, sich nach dem Grand Slam am vergangenen Wochenende in Rio de Janeiro einem zweiten Wettkampf in Brasilien zu stellen. Zumal unter der Woche ein intentionales Trainingscamp in Rio angeboten wurde.

Die Gewichtsklasse -52 kg von Marie Muller war mit 25 Teilnehmerinnen besetzt: Hier waren fünf Judokas aus den Top 10 des Weltrankings vertreten. Muller wurde in die Vorrundengruppe 1 gelost, mit u.a. der an 1 gesetzten Europameisterin und Weltranglistenzweiten Natalia Kuzyutina. Mit dem kleinen Bonus für Muller, die die Russin in Rio bezwingen konnte. In São Paulo musste die neue Nummer 20 des Weltrankings (auf 8 gesetzt) gegen Oritia Gonzalez antreten.

Die Bonnewegerin ließ sich aber nicht beeindrucken und knüpfte nahtlos dort an, wo sie vor einer Woche beim Gewinn ihrer Silbermedaille aufgehört hatte. Die Argentinierin schien ob der Überlegenheit ihrer Gegnerin machtlos und wurde nach 1’24“ mit Shido bestraft. Nach 1’38“ brachte Muller ihre Stärke mit Wazari zum Ausdruck und beendete den Kampf nach nur 2’33“ mit Ippon.
Wesentlich schwieriger gestaltete sich indes der nächste Kampf gegen Aynur Samat. In dieser Begegnung lag der Vorteil auf Seiten der 28-jährigen Samat. Bei ihrem Weltcuperfolg im Februar in Warschau (POL) konnte sie im Halbfinale Marie Muller bezwingen.

Muller ging recht vorsichtig zu Werke, zu vorsichtig, denn nach 2’05“ wurde die 24-Jährige mit Shido bestraft. Eine Gegenwertung, die sie etwas aus dem Konzept brachte, so dass die Türkin eine kleine Unkonzentriertheit ihrer Gegnerin ausnutzte und die Führung mit einer Yuko-Wertung (2‘46“) ausbaute.

Ab diesem Zeitpunkt kämpfte aber nur noch Marie Muller, Samat beschränkte sich darauf, ihren Vorsprung über die Zeit zu retten, aber mehr als ein Shido (3‘39“) ließ sie nicht zu.

Für Marie Muller war das Turnier somit vorzeitig beendet: „Ich habe in diesem Kampf falsch gedacht. Ich wollte ihr technisch überlegen sein und habe darüber den Kampf vergessen. Das ist umso ärgerlicher, da ich genau weiß, was ich kann und diesen Kampf hätte gewinnen können. Zum Schluss habe ich noch einmal alles versucht, aber die Schiedsrichterin ließ ziemlich viel durchgehen. Zudem war die Wertung für die Türkin ziemlich fraglich. Aber jetzt bin ich wieder um eine Erfahrung reicher, wie schon einmal gesagt, man lernt nie aus.“

Gute Woche

Mit der Niederlage der Türkin (7. im Schlussklassement) im Finale der Pool 1 hatte die Luxemburgerin die Trostrunde verpasst. Kuzyutina war indes nicht zu stoppen und holte in São Paulo Gold. Und damit sollte sich auch die Aussage von Marie Muller bestätigen, dass die Spitze eng beieinander liegt. In Rio triumphierte die Luxemburgerin, diesmal hatte die Russin das Glück auf ihrer Seite: „Natürlich bin ich jetzt enorm enttäuscht, ich hatte mir im Voraus einen weiteren Podiumsplatz als Ziel gesteckt. Aber insgesamt bin ich mit der Woche in Brasilien zufrieden. Das Turnier in Rio war hervorragend und auch beim Lehrgang konnte ich mich verbessern.“

MB