Der unglaubliche Peter Sagan

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An der Spitze blieb bei Paris-Nice alles beim Alten. Es führt weiter Alberto Contador, der das Trikot mühelos verteidigte. Frank Schleck (von 28 auf 20) und Laurent Didier (von 78 auf 68) haben Plätze gutgemacht. Mann des Tages war aber der junge Peter Sagan, der nach dem Coup von Aurillac seine zweite Etappe gewann.

Das Feld war gestern nicht unbedingt auf lange Ausreißversuche auf der Etappe von Pernes-les-Fontaines nach Aix-en-Provence (157 km) aus. Die Anfangsgeschwindigkeit wurde hoch gehalten, so dass es bis zum Col de Murs (40 km) dauerte, bis der erste zaghafte Fluchtversuch gestartet wurde.
Das Feld hielt die Ausreißer aber allesamt an der kurzen Leine. Auch als sich 25 Kilometer vor dem Ziel eine kleine Gruppe mit Sylvain Calzati, Carlos Barredo und Wolodymir Gustow gebildet hatte, ging der Vorsprung nur knapp über eine halbe Minute hinaus. Vor allem das Liquigas-Team hielt das Tempo im Peloton hoch. Für den Paukenschlag sorgte ein französisches Team. AG2R zog rund 20 Kilometer vor dem Ziel das Tempo brutal an, beendete die Flucht der Ausreißer und sprengte das Feld in zwei Teile. Übrig blieb an der Spitze eine Gruppe von rund 50 Fahrern, darunter auch Frank Schleck und Laurent Didier, die sich so in der Gesamtwertung um ein paar Plätze nach vorne arbeiten konnten. Mit dabei waren aber auch die Favoriten auf die Gesamtwertung, so dass sich an der Spitze nichts ändern sollte. Alberto Contador verteidigte sein Leadertrikot mühelos. Frank Schleck, 25. auf 0:02 Minuten, liegt in der Gesamtwertung nunmehr auf Platz 20, 2:02 Minuten hinter Contador. Laurent Didier (41. auf 0:25) ist jetzt 68., sein Rückstand beträgt 9:20 Minuten.

Einer für die Zukunft

Mann des Tages war aber ein alter neuer Bekannter: Der erstaunliche Peter Sagan aus der Slowakei, der gestern seine zweite Etappe gewinnen konnte. Sagan, 20-jähriger Liquigas-Fahrer aus der Slowakei, nimmt das erste Mal an Paris-Nice teil und hat schon auf der dritten Etappe in Aurillac für allgemeines Staunen gesorgt, als er dort den ersten großen Sieg seiner Karriere feierte. Gestern erteilte er der Radsport-Elite eine weitere Lektion. Zwei Kilometer vor dem Ziel konterte der Jüngste im Feld einen Angriff von Christophe Le Mével und ging mit einem knappen Vorsprung von gerade mal 50 Metern in den letzten Kilometer. Er hielt dem Ansturm der Sprinter stand. „Ein unglaublicher Fahrer. Ich glaube, den werden wir bald bei anderen Rennen wiedersehen und ich denke, er wird ein Gegner, den man im Auge behalten muss“, so Leader Alberto Contador nach der Etappe.
Für den Spanier wird es heute darum gehen, sein Trikot zu verteidigen. Die Etappe von Peynie nach Tourennes-sur-Loup ist die längste von Paris-Nice 2010. 220 Kilometer und acht Anstiege warten, darunter als letzter der Col de Vence über 9,9 km (6,6%) bei Kilometer 187,5. Die Abschlussetappe mit Start und Ziel in Nice (119 km) hält mit dem Col de la Porte (7,2 km à 7,2%), La Turbie (7,6 km à 4,8%) und dem Col d’Eze (4,2 km à 6,8%) drei Anstiege der ersten Kategorie bereit. khe

Radsport in Zahlen

68. Paris-Nice, 5. Etappe über 157,0 km von Pernes-les-Fontaines nach Aix-en-Provence: 1. Peter Sagan (Slowakei/Liquigas) 3:34:15 Stunden, 2. Mirco Lorenzetto (Italien/Lampre) 0:02 Minuten zurück, 3. Alejandro Valverde (Spanien/Caisse d’Epargne), 4. Matthieu Ladagnous (Frankreich/Française des Jeux), 5. Jens Voigt (Deutschland/Saxo Bank), 6. Simon Gerrans (Australien/Team Sky), 7. Koldo Fernandez (Spanien/Euskaltel), 8. Nicolas Roche (Irland/AG2R), 9. Matthew Goss (Australien/HTC Columbia), 10. Alberto Contador (Spanien/Astana), … 25. Frank Schleck alle gleiche Zeit, … 41. Laurent Didier (Luxemburg/Saxo Bank) 0:25
Gesamtwertung: 1. Contador 20:41:39 Stunden, 2. Valverde 0:20 Minuten zurück, 3. Roman Kreuziger (Tschechien/Liquigas) 0:25, 4. Luis Leon Sanchez (Spanien/Caisse d’Epargne) 0:26, 5. Samuel Sanchez (Spanien/Euskatel) 0:29, 6. Voigt 0:34, 7. Joaquim Rodriguez (Spanien/Katusha), 8. Sagan 0:42, 9. David Millar (Großbritannien/Garmin), 10. Rein Taaramae (Estland/Cofidis), … 20. Schleck 2:02, 68. Didier 9:20