Montag17. November 2025

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Radsport„Das Rennen ist unvorhersehbar“: Arthur Kluckers startet am Sonntag bei Paris-Roubaix

Radsport / „Das Rennen ist unvorhersehbar“: Arthur Kluckers startet am Sonntag bei Paris-Roubaix
Arthur Kluckers (links) bestreitet am Sonntag sein erstes Paris-Roubaix bei den Profis Foto: AFP/Francois Lo Presti

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Es ist eine Premiere für Arthur Kluckers: Zum ersten Mal wird er beim Profi-Rennen von Paris-Roubaix teilnehmen. Der 25-Jährige wird am Sonntag der einzige Luxemburger sein, der bei der „Hölle des Nordens“ startet. Respekt hat er vor dem Rennen, doch die Vorfreude überwiegt. 

Seit dem 8. Mai hat Arthur Kluckers acht belgische Eintagesrennen in den Beinen. Der 25-Jährige springt von einem großen Rennen zum nächsten, von einem Monument zum anderen. Allein die Tatsache, dass Kluckers letzte Woche die Flandern-Rundfahrt (100. Platz) bestritt und am Sonntag an den Start von Paris-Roubaix geht, zeigt, dass er das Vertrauen der Verantwortlichen von Tudor genießt. Und auch im Mai war er bei den wichtigsten Rennen am Start: sowohl bei Brugge-De Panne (98.) als auch bei Gent-Wevelgem (DNF) und bei Quer durch Flandern (DNF) war Kluckers aktiv. Lediglich den GP E3 ließ er aus. 

„Zu Beginn der Saison hatte ich ein anderes Programm“, sagt Kluckers. „Ich bin aber sehr froh, all diese Rennen zu fahren. Die Bilanz ist so weit ganz gut. Es gibt sicher Punkte, in denen ich mich verbessern kann. Ich denke, dass ich einen guten Job für das Team gemacht habe. Man muss sich in diesen Rennen aber finden. Es ist hart, selbst ein Resultat einzufahren.“ Bei all den belgischen Eintagesklassikern verpasste sein Schweizer Team ein Top-Resultat. Matteo Trentin erzielte mit Platz 14 beim GP E3 das beste Ergebnis. „Die Art und Weise, wie wir gefahren sind, war aber sehr positiv. Wenn wir das beibehalten, dann wird bald ein großes Resultat für uns herausspringen.“ 

Ausreißergruppe im Visier

Für Kluckers war die Flandern-Rundfahrt nach der Lombardei-Rundfahrt 2023 der zweite Start bei einem Monument. „Ich habe beim ersten Mal den Kwaremont hinauf nichts mehr gehört. Es war so laut. Es war verrückt, wie viele Leute den ganzen Tag über auf der Strecke waren.“ Dem amtierenden Landesmeister im Zeitfahren bleibt bei diesen Rennen eine Helferrolle. „In manchen kleineren Rennen wie in Nokere (78. Platz) kann ich mich aber zeigen.“ 

An diesem Sonntag steht also mit Paris-Roubaix das dritte Monument seiner Karriere an. Am Donnerstag hat das Team rund um den Arenberg die Strecke besichtigt. 2017 fuhr Kluckers zudem schon beim Junioren-Rennen mit und wurde beim Sieg des Briten Thomas Pidcock 54. Die wahre „Hölle des Nordens“ erwartet ihn aber erst an diesem Wochenende. „Ich habe schon Respekt vor dem Rennen. Aber ich freue mich. Bei der Besichtigung haben wir gesehen, dass man gut über manche Kopfsteinpflaster-Passagen kommt, über andere nicht. Man muss ein Gefühl für die Sektoren entwickeln. Persönlich habe ich mich auf den Pflastersteinen gut gefühlt.“ 

Trentin, der bei der Flandern-Rundfahrt in einer Ausreißergruppe war und am Ende 22. wurde, ist auch am Sonntag Richtung Velodrome Kapitän des Teams. „Das Rennen kommt ihm entgegen. Wir müssen die richtigen Gruppen erwischen.“ Der Luxemburger hingegen plant, bei frühen Attacken mitzugehen. „Ich werde versuchen, in die Fluchtgruppe zu gehen. Es ist aber vielleicht das schwerste Rennen im Jahr, um die richtige Gruppe zu erwischen. Wenn ich es aber schaffe und die Favoriten von hinten herankommen, kann ich Matteo (Trentin) helfen. Je weiter man vorne fährt, desto besser. Das Rennen ist immer unvorhersehbar, deswegen ist es besser, einen Schritt voraus zu sein.“

Premiere für Cancellara als Manager

Nicht nur für Kluckers, sondern auch für das Schweizer Team Tudor ist es die erste Teilnahme an Paris-Roubaix. Erfahrung in seinen Reihen hat das Team genug: Immerhin ist Fabian Cancellara, dreifacher Sieger der „Hölle des Nordens“, Teammanager. 

Die Augen richten sich bei der 122. Ausgabe des Rennens aber vor allem auf das Duell zwischen Mathieu van der Poel und Tadej Pogacar. Der Slowene hat als Ziel ausgegeben, alle wichtigen Rennen zu gewinnen – für ihn ist es ebenfalls der erste Start beim französischen Monument. „Ich denke, dass Mathieu bessere Chancen hat als Tadej“, sagt Kluckers. „Es wird ein schweres Rennen, es ist viel Rückenwind geplant. Wenn man einmal weg ist, dann wird es schwer, wieder heranzukommen. Für Tadej wird es aber viel schwerer werden, Roubaix zu gewinnen als die Ronde van Vlaanderen.“ 

Für Kluckers steht nach Roubaix erst einmal Erholung auf dem Programm. Am 29. April geht es dann für ihn zur Tour de Romandie. Ein weiteres wichtiges Rennen für Tudor, ist es doch ein Rennen im Heimatland – und damit der nächste Vertrauensbeweis der Tudor-Verantwortlichen für Kluckers. 

Berton startet bei den Damen

Bereits am Samstag wird das Damen-Rennen von Paris-Roubaix gestartet, bei dem mit Nina Berton (EF Education-Oatly) eine Luxemburgerin startet. 2024 fuhr die 23-Jährige bereits als 40. ins Velodrome. Vor dem Männer-Rennen am Sonntag findet dann noch das Junioren-Rennen mit der FSCL statt. Der luxemburgische Radsport-Verband schickt Flavio Astolfi, Jonah Flammang-Lies, Lennox Papi, Lenn Schmitz, Arnaud Noirhomme und Maximilien Outlet ins Rennen. Beim Espoirs-Rennen, ebenfalls am Sonntag, wird Mathieu Kockelmann (Lotto Development) die luxemburgischen Farben vertreten.
Nicht dabei ist also Alex Kirsch (Lidl-Trek). Der 32-Jährige erkrankte vor der Flandern-Rundfahrt und ist für die „Hölle des Nordens“ noch nicht rechtzeitig fit.