Vor drei Wochen, als Bausch beim Cross in Rümelingen weit abgeschlagen ins Ziel kam, hatten viele den Broucher bereits abgeschrieben. Genau zum richtigen Zeitpunkt, letzten Sonntag in Petingen, meldete er sich eindrucksvoll zurück und kam hinter Christian Helmig als zweitbester Luxemburger ins Ziel. Nach mehreren Streckenbesichtigungen ist seine negative Stimmung Optimismus gewichen.
Zweckoptimismus? Wohl kaum. Die vergangenen Titelkämpfe haben gezeigt, dass bei Bausch jeweils an dem Tag, wenn seine treuen Fans die Kuhglocken an die Strecke schleppen, ungeahnte Kräfte freigesetzt werden.
Der Topfavorit heißt diesmal nicht Jempy Drucker – der sich ausschließlich auf die Straßensaison konzentriert –, sondern Christian Helmig. Mit seinen Erfolgen in Warken und Rümelingen sowie seinen beiden 11. Plätzen bei den internationalen Wettbewerben im Fond-de-Gras und Petingen, hat er sich diesen Status in einer Rekordzeit zugelegt. Anders als im Sommer, als Helmig in Diekirch unerwarteter Straßenmeister der Elite ohne Vertrag wurde, käme ein Erfolg des „US-Boys“ nicht überraschend.
Der 30-Jährige weiß, dass er harte Gegenwehr, zumal von Bausch, erwarten muss. Letzterer kennt die 2.515 m lange Strecke, die hauptsächlich durch den „Brommeschbësch“ führt, in- und auswendig. Auf den kniffligen Passagen im Hang sowie bei der gefährlichen Abfahrt ist Bausch mit seiner ausgefeilten Technik in seinem Element.
Die beiden sollten sich aber auch vor Pascal Triebel in Acht nehmen, der letztes Jahr im Pratzerthal, trotz eines Kettensprungs, gefährlich nah an Bausch herankam.
„Vielleicht wäre ich Zweiter geworden, wenn noch eine Runde mehr zu fahren gewesen wäre. Zu Beginn der Saison mussten wir die Rennen noch mit der Sonnenbrille fahren. Erst seit einem Monat herrschen richtige Cyclocross-Bedingungen. Ich trainiere und lebe für diesen Sport. Ich bin optimistisch und peile erneut einen Platz auf dem Podium, und warum nicht mehr, an. Mein Teamkollege Jérôme (Junker) dürfte Gleiches im Sinn haben, da ihm die Strecke liegt. Entscheidend ist, was sich im Kopf abspielt. Auch Christian (Helmig) muss erst einmal mit dem Druck des erklärten Favoriten klarkommen“, so der achtfache Landesmeister, der mit seinen bald 46 Jahren den Jungen immer noch im Nacken sitzt.
Spannung bei den Espoirs
Die Kayler Benn Wurth und Claude Wolter peilen ebenfalls die Bronzemedaille an. Tom Flammang, der Meister von 2004, ist wohl etwas zu
spät in die Saison eingestiegen …
Ein Rennen im Rennen werden sich die Espoirs liefern. Als Favorit geht Vincent Dias dos Santos an den Start.
Es bleibt allerdings abzuwarten, ob der 20-Jährige seine Enttäuschung über den negativen Bescheid der FSCL betreffend seine Teilnahme bei der Elite verkraftet hat. Nutznießer könnte Lex Reichling sein, der hofft, vom Pech verschont zu bleiben. Stark einzuschätzen ist ebenfalls Massimo Morabito, der erst vor wenigen Tagen seinen Luxemburger Pass erhielt.
Schwer einzuschätzen ist die Form von Titelverteidiger Pit Schlechter, der ja Aufnahme im Kontinental-Team Leopard-Trek gefunden hat.
De Maart









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