Nur die Hälfte der Judokas brachen am Montag gegen 13.00 Uhr zum Mittagessen in die „Dining hall“ auf – der Rest der Mannschaft verzichtete auf das Mittagessen. Es waren aber nicht die Organisatoren, die den Sportlern den Zugang zur Kantine verwehrten, sondern der Blick auf die Waage: Traditionell gehören die Kampfsportler zu denjenigen, bei denen es am Tag des Wiegens auf jedes Gramm ankommt. Claudio dos Santos gehörte zu den Glücklichen, die erneut zuschlagen durften: „Wir haben ein paar Leute dabei, die noch zu schwer sind. Nur ein einziger Löffel kann am Abend auf der Waage 100 Gramm ausmachen.“
Zu den Sorgen über die letzten Kilogramm kommen dann auch Sticheleien von den Kollegen dazu: „Es ist Standard, dass man sich da gegenseitig aufzieht. Anettka (Mosr) muss wirklich oft aufpassen.“ Nicht nur in Andorra, sondern generell haben die Kampfsportler strikte Regeln: „Normalerweise würde ich Kohlenhydrate weglassen, wenn ich auf das Gewicht aufpassen muss. Diesmal ging es aber sehr schnell und ich habe die beiden überflüssigen Kilogramm sehr schnell verloren. Ich habe ausgewogen gegessen: viele Kohlenhydrate, Proteine und Gemüse.“
Das Essen fand ich bislang auch gar nicht so schlecht, allerdings habe ich gehört, dass einige sich beschwert haben, da das Fleisch noch roh war
Großes Thema bei den JPEE waren bislang auch immer die Verpflegungspunkte. Bisher gab es geteilte Meinungen, was die Nahrung in den Pyrenäen angeht. „Die Kantine ist wirklich groß und man läuft allen Athleten dort über den Weg. Das ist sehr cool, denn das gibt dem Ganzen dieses gewisse olympische Feeling. Das Essen fand ich bislang auch gar nicht so schlecht, allerdings habe ich gehört, dass einige sich beschwert haben, da das Fleisch noch roh war. Das Angebot ist ziemlich divers, allerdings war die Enttäuschung schon groß, als wir gesehen haben, dass es mittags und abends dasselbe gibt.“
Verzichten musste Dos Santos allerdings auf etwas anderes. „Momentan schränke ich die Flüssigkeiten schon etwas ein, da ich am Abend auf die Waage muss. Ich versuche heute, das Minimum vom Minimum einzuhalten und nicht über zwei Liter Wasser zu gehen. An einem klassischen Tag sind vier bis fünf Liter Wasser die Norm.“ Dazu gehören, im Sommerurlaub, dann in ein paar Wochen auch noch ein paar „Caracois“, portugiesische Schnecken aus der Algarve. (chd)
De Maart
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