Chaotische Zustände ein Jahr vor der EM

Chaotische Zustände ein Jahr vor der EM

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

In genau einem Jahr beginnt die Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine. In Polen ist man alles andere als bereit - das hängt auch mit einem chinesischen Billig-Angebot zusammen.

In Polen und der Ukraine gibt es in Sachen Fußball-Europameisterschaft noch einige offene Baustellen. Zum Beispiel hinken in Polen die Arbeiten am Nationalstadium in Warschau hinter dem Zeitplan her. Der Arena, in der am 8. Juni 2012 das Eröffnungsspiel stattfinden soll, fehlt es noch an so einigem. Es gibt weder Fluchtwege noch Nottreppen und auch die Elektroinstallationen weisen noch erhebliche Mängel auf. Das Arbeitstempo muss deutlich erhöht werden, soll das Stadion rechtzeitig fertig sein.

Baustopp auf wichtigster Autobahn

Weitere Probleme gibt es beim Ausbau der Autobahnstrecke zwischen Berlin und Warschau. Die Verbindung ist aus logistischer Sicht sehr entscheidend. Über diese Autobahn sollen im Wesentlichen die westeuropäischen Zuschauer an die vier polnischen Spielorte Warschau, Danzig, Breslau und Posen ins Land gebracht werden. Die Arbeiten stehen nun aber bereits seit Anfang April still. Ursache sollen laut der Frankfurter Allgemeinen ausstehende Zahlungen des chinesischen Baukonzerns „China Overseas Engineering Group (Covec)“ an die polnischen Subunternehmen sein, die daraufhin in Ausstand traten. Nun kommt es zu Gesprächen zwischen der Baufirma und der polnischen Regierung. Sogar der Premierminister Donald Tusk hat sich eingeschaltet. Notfallpläne werden trotzdem ausgearbeitet. Eine andere Lösung scheint aber in der begrenzten Zeit kaum möglich. Die Verpflichtung des chinesischen Baukonzerns war von Anfang an umstritten. Das Unternehmen lag mit seinem Angebot mit rund 330 Millionen Euro um mehr als einen Drittel unter den offiziell berechneten Kosten.

Verzögerungen bei fast einem Drittel der Projekte

Aber nicht nur die Autobahn zwischen Berlin und Warschau hinkt hinter dem Zeitplan her. Bei fast einem Drittel aller Bauprojekte kommt es zu Verzögerungen. Dem Ausbau des Straßen- und Schienennetzes kommt eine große Bedeutung zu, weil an der Europameisterschaft allein 60 Millionen Tagestouristen zu den Stadien gebracht werden müssen.

In der Ukraine sorgt man sich ebenfalls um den Stadionbau. Im März gestand die Uefa noch „ein paar Probleme“ ein.