Bockel in diesem Jahr der Gejagte

Bockel in diesem Jahr der Gejagte
(Tageblatt-Archiv)

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TRIATHLON - Wenn die Rede von Triathlon ist, dann denkt man natürlich an Hawaii. Mit dem Ironman Hawaii hat alles begonnen. Nicht weniger reizvoll ist der Challenge Roth.

In Roth (bei Nürnberg) feiert man in diesem Jahr Jubiläum. Zum 30. Mal wird der Triathlon über 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42 km Laufen ausgetragen. Alles begann 1984 als „Franken-Triathlon“. Seit 13 Jahre trägt man den Label „Challenge“, gleichgestellt mit dem „Ironman“, was beides mittlerweile Markennamen sind.
Roth und Hawaii sind vom Anspruch her grundverschieden. Während in den USA im Meer geschwommen wird, liegt der deutsche Schwimmparcours im Main-Donau-Kanal. Die Radstrecke auf Hawaii ist geprägt vom Lavapanorama und Seitenwind, in Roth sind die Berge zu meistern mit dem Prunkstück, dem „Solarer Berg“, der zweimal zu fahren ist.

Für die 30. Auflage des Challenges sind 3.446 Teilnehmer in den diversen Altersklassen gemeldet, 2.926 Männer und 520 Frauen. In diesem prallen Feld versuchen 11 FLTri-Athleten ihr Glück und machen Jagd auf den Titelverteidiger. Der Gejagte ist ein Luxemburger, denn 2013 lief Dirk Bockel als Erster in einer Fabelzeit (7.52’01) über die Ziellinie. In diesem Jahr kann der 38-Jährige eine andere Jagd in Angriff nehmen, den Rekord von Andreas Raelert (2011 in 7.41’33). Die Voraussetzungen sind gegeben, weil das Feld stärker ist, was den CAEG-Athleten zur Vorsicht ermahnt: „Ich werde in diesem Jahr nicht mit einem Vorsprung von 12’ gewinnen, es sind zu viele Topleute am Start.“

„Form stimmt“

Dirk Bockel hat für 2014 fünf Wettkämpfe in seinem Terminkalender erfasst: „Roth und Hawaii sind die Saisonhighlights“. Den Ironman Melbourne (AUS) konnte er bereits Anfang des Jahres gewinnen, weitere Wettkämpfe sind der Challenge Walchsee-Kaiserwinkl (AUT) am 31. August und der Challenge Bahrain am 6. Dezember: „Ich liebe die Challenge-Serie und Roth ist mir ans Herz gewachsen. Es hat emotional einen hohen Stellenwert.“

Nach Melbourne legte Bockel eine kurze „Pause“ ein: „Ich konnte mich erholen und die Wunden lecken:“ Die Vorbereitung auf Roth verlief größtenteils in Luxemburg: „Das Lauftraining war nicht optimal, dafür konnte ich mich im Schwimmen und auf dem Rad verbessern.“ Den letzten Schliff erhielt er in Österreich, dazwischen lag noch ein Trainingslager in der Toskana: „Ich fühle mich gut und die Form stimmt. Ich musste minimale Abstriche im Training machen, aber jetzt ist alles besser.“

Einer der Hauptkonkurrenten des Luxemburgers ist der Spanier Eneko Llanos, dazu kommen die Australier Pete Jacobs und Luke McKenzie. Gefährlich sind auch die beiden Deutschen Nils Frommhold und Andreas Niedrig sowie natürlich die beiden, die im letzten Jahr mit Bockel auf dem Podium standen, James Cunnama (RSA) und Timo Bracht (GER).

Der Start erfolgt am Sonntag um 6.30 Uhr in Hipoltstein mit den Top 50 der Männer und Top 20 der Frauen. Danach werden in Zeitabständen die Agegroupers mit den anderen Luxemburger gestartet. Die Zielankunft ist im Roth Triathlon Stadion, mit hoffentlich Dirk Bockel ganz vorne an der Spitze: „In diesem Jahr nimmt das Rennen einen anderen taktischen Verlauf. Ich werde natürlich im Schwimmen zur Sache gehen und auf dem Rad erst recht. Ich bin darauf bedacht, das Rennen zu bestimmen. Die eigentliche Taktik wird erst am Renntag und möglicherweise erst im Rennen entschieden.“

Neben Bockel treten noch Alain Kieffer, der 2012 den guten 36. Platz belegte und die AK45 gewinnen konnte, Jeannot Antinori (beide CAB), Alain Biren (CAD), Susanne Gutjahr, Tim Karius, René Schockmel (alle Trilux), Romain Keiser, Olivier Klemmer, Christian Seidel und David Siebenaler (alle Trispeed) für Luxemburg an