Dienstag4. November 2025

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HandballBerchem erteilt Käerjeng eine Lektion, Red Boys finden gegen HBD zurück in die Erfolgsspur – das Wochenende im Überblick

Handball / Berchem erteilt Käerjeng eine Lektion, Red Boys finden gegen HBD zurück in die Erfolgsspur – das Wochenende im Überblick
Die Käerjenger um Yacine Rahim (in Blau) zeigten gegen Berchem und Cédric Stein eine schwache Vorstellung Foto: Editpress/Jeff Lahr

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Lange hielt die Tabellenführung des HB Käerjeng in der AXA League nicht. Als Spitzenreiter angereist, musste sich der HBK am dritten Spieltag der Play-offs am Samstag in Berchem überraschend deutlich mit zehn Toren Unterschied geschlagen geben. Titelverteidiger Esch ist der Nutznießer und hat die Leaderposition erneut übernommen, derweil Berchem durch den Heimsieg weiter in Lauerstellung bleibt. Die Red Boys haben 7indes gegen den HBD zurück in die Erfolgsspur gefunden.

Es war ein schwarzer Samstag für den Klub aus Bascharage. Nachdem die Damen am Samstag am frühen Abend völlig unerwartet bei den Red Boys verloren hatten, kassierten die Herren wenig später in der Crauthemer Sporthalle eine deftige Klatsche.

Die Begegnung zwischen dem Tabellendritten und dem Spitzenreiter stand zunächst auf einem schwachen Niveau. Auf beiden Seiten gab es eine Unmenge an Unzulänglichkeiten, gelungene Aktionen waren eher selten, nach zehn Minuten stand es aber 4:2 zugunsten der Roeserbanner. Käerjeng blieb durch den wurfstarken Yakub Lallemang aber vorerst dran und nach einer Viertelstunde hatten sie den Gleichstand wiederhergestellt. In der Folge war das Spiel weiterhin geprägt durch zahlreiche Ballverluste und Fehlversuche. Nach und nach wurde Berchem aber stärker, vor allem Raphael Guden glänzte mit vielen guten Aktionen. „Mit zunehmender Spielzeit wuchs mein Selbstvertrauen, insgesamt haben wir eine konzentrierte Leistung gezeigt und den Matchplan des Trainers umgesetzt. Durch diesen unerwartet klaren Sieg bleiben wir im Rennen um die Meisterschaft. Zudem hoffe ich, auch im Nationaldress gegen die Türkei eine ähnlich gute Leistung abrufen zu können“, sagte der Berchemer Nationalspieler nach Spielende.

Die Gastgeber profitierten im ersten Abschnitt von zwei Zeitstrafen des Gegners, um sich bis zur 25. mit 12:7 abzusetzen und konnten den komfortablen Vorsprung mit in die Pause nehmen. Allerdings gab es aus Sicht der Hausherren auch eine schlechte Nachricht. Yann Hoffmann verletzte sich kurz vor der Halbzeitpause und konnte nicht mehr weitermachen. Doch auch diesen Ausfall steckten die Hausherren problemlos weg. Käerjeng spielte weiter ohne Engagement und ohne Biss und hatte den Roeserbannern in der ersten Viertelstunde des zweiten Abschnitts überhaupt nichts entgegenzusetzen. Unter dem Impuls von Guden und Ervacanin erhöhte der HCB seinen Vorsprung in der 44. auf 27:17.

Zwischenzeitlich hatte Trivic die Rote Karte gesehen und Trainer Radojevic mit zwei Auszeiten versucht, die Partie noch umzubiegen, doch bei den Akteuren vom „Dribbel“ lief so gut wie gar nichts zusammen. Mitte der zweiten Halbzeit war das Spiel frühzeitig zugunsten der Berchemer entschieden, die Schlussviertelstunde war nur noch ein besseres Freundschaftsspiel für die Ersatzspieler beider Teams. Die Truppe von HCB-Trainer Marko Stupar bleibt als einziges Team in der Titelgruppe ohne Punktverlust, Käerjeng dagegen muss die erneute Meisterschaftsunterbrechung bis zum 18. März nutzen, um frische Kräfte und neuen Mut im Titelrennen zu tanken. Mit ähnlich enttäuschenden Auftritten, wie das am Samstag der Fall war, ist an den Meistertitel jedenfalls nicht zu denken. (c.b.)

Statistik

Berchem: Liszkai (1-30’, 4 Paraden), S. Meyers (31-60’, 7 P.), K. Meyers – Jung 1, Guden 9, Leist 5/2, Stein, Weyer 3, Tsatsos 4, Majerus 2, C. Brittner 2, Ervacanin 6, Peters, Schmale, Biel 2, Hoffmann 1
Käerjeng: Van-Zeller (1-24’, 31-40’, 3 P.), Michels (24-30’, 1 P.), M. Lallemang (45-60’) – Temelkov 2, Trivic 1, Huberty, Back, Karamehmedovic, Rahim 1, Edgar 3, Meis 1, Veidig 1, Radoncic 1, Y. Lallemang 8, Zekan 5/2, Vrgoc 2
Schiedsrichter: Schmidt/Volz
Siebenmeter: Berchem 2/3 – Käerjeng 2/2
Zeitstrafen: Berchem 1 – Käerjeng 3
Rote Karte: Trivic (40’, Ellbogencheck)
Zwischenstände: 5’ 1:1, 10’ 4:2, 15’ 5:5, 20’ 8:7, 25’ 12:7, 30’ 16:12, 35’ 18:13, 40’ 23:16, 45’ 28:18, 50’ 31:24, 55’ 33:25
Zuschauer: 250 (geschätzt)


Red-Boys-Willen wird belohnt

Nach zuletzt zwei knappen Niederlagen gegen Käerjeng haben die Red Boys am Samstag mit einem verdienten 31:26-Sieg gegen den HBD zurück in die Erfolgsspur gefunden. Düdelingen fand keine Mittel, um die anhaltende Talfahrt zu stoppen. Nach gutem Beginn entwickelte sich das Duell am Samstag aus Sicht des HB Düdelingen nach knapp 20 gespielten Minuten zu einer mühseligen Angelegenheit und die Hausherren begannen Stück für Stück den Anschluss zu verlieren, der bis zur Halbzeitpause durch eine 1:5-Serie des Gegners völlig weg war.

Nach dem Dreh kamen die Düdelinger aus ihrem Tief heraus, die Torspanne entscheidend zu verringern gelang aber nicht. Ratlosigkeit machte sich breit. „Wir haben die Torhüter regelrecht warmgeschossen, die Duelle gingen verloren, es fehlte der Zugriff und in der Rückwärtsbewegung waren wir schlecht“, stellte Trainer Martin Hummel fest. Der 40-Jährige steht seit Ende November beim HBD in der Verantwortung, sein Vorgänger coacht mittlerweile die Red Boys. Nikola Malesevic feierte demnach eine gelungene Rückkehr an die Stätte, wo er während sieben Jahren das Zepter schwang. „Die Mannschaft hat heute ein komplettes Spiel gezeigt. Einstellung und Disziplin haben gestimmt. Die Ausfälle wurden kompensiert.“ Semedo und Grubic fehlten verletzt. Auf der Gegenseite galt es, die Ausfälle von Wirtz (Schulterbruch), Hippert (Nasenbein gebrochen) und Steffen zu kompensieren.

Zu Beginn führten die Hausherren zweimal knapp (4:3, 5:4), ehe die Gäste unter dem Impuls von Jokic aufdrehten. Mit bereits seinem sechsten Treffer erzielte der Rückraumspieler in der 18. das 9:7. Kurz zuvor hatte Torhüter Mudrinjak zum 7:5 ins leere HBD-Tor getroffen. Im letzten Spieldrittel der ersten Halbzeit zogen Becvar und Co. dann davon. Im zweiten Durchgang pendelte sich der Vorsprung auf vier bis sechs Tore ein. Bonic erzielte per Doppelschlag das 25:19 für Differdingen nach 47 Minuten. Sein Tor in der 53. zum 27:22 war vorentscheidend.

Umso unverständlicher erschienen unrühmliche Szenen in den Schlussminuten. Jokic zog den Zorn der Gegenseite auf sich, als er zunächst mit angeblichen Schmerzen liegenblieb, nach Ballgewinn seiner Farben dann aber schnell wieder auf den Beinen war und den Ball forderte. In der 56. kam es nach einem unterbundenen Red-Boys-Angriff zu einer heftigen Rangelei zwischen den meisten Spielern beider Lager. Mittendrin Jokic, der, nachdem die Gemüter sich beruhigt hatten, mit einer Blauen Karte wegen einer Tätlichkeit vom Platz gestellt wurde.

Aber auch sportliche Highlights blieben in einem spielerisch wenig mitreißenden Match nicht aus. Zweimal fand Scheid auf rechts außen per Kempa-Trick blitzsauber sein Gegenüber Aldin Zekan, der die Bälle einnetzte. Der zweite Kempa stellte zugleich das Endergebnis her. (mak)

Statistik

Düdelingen: Schulz (1-25’, 36-60’, 12 Paraden), Herrmann (26-36’, 1 P.) – Mauruschatt 1, Volpi 4, Cosanti 1, Köller 3, Ilic 3/3, Molitor 6, I. Etute 1, Szyczkow, Becirovic 1, O. Etute 4, Anic 1, Neuberg 1, Mahnen
Red Boys: Mudrinjak (1-48’, 10 P., 1 Tor), Auger (48-60’, 4 P.) – Becvar 4, Bonic 5, Picco, Jokic 9/1, Ballet, Aldin Zekan 6, Scheid 3, Hodzic 1, Rac 2
Schiedsrichter: Linster/Rauchs
Zeitstrafen: Düdelingen 6 – Red Boys 4
Rot-Blaue Karte: Jokic (Tätlichkeit)
Siebenmeter: Düdelingen 3/3 Red Boys 1/1
Zwischenstände: 5’ 2:3, 10’ 5:6, 15’ 6:8, 20’ 8:10, 25’ 9:13, 30’ 10:16, 35’ 12:18, 40’ 15:19, 45’ 19:23, 50’ 21:25, 55’ 23:29
Zuschauer: 200 (geschätzt)


Statistik

HB Esch – CHEV Diekirch 31:19 (12:12)
Esch:
Figueira, Hadrovic – Muller 5, Krier 5, Labonté 1, Pulli 1, Kohn 2, Tomassini 2, Narkow 5, Tironzelli 2/1, Biel 1, Richert 2, Pucnik 1, Trierweiler, Hippert 4
Diekirch: Pires, Dias – Cascella 1, Schneider 3, Ceman, Rodriguez 2, Stoean 6/2, Reckinger, Brukwicki 3, Mendes 3 Dulewicz 1
Schiedsrichter: Weber/Weinquin
Zeitstrafen: Esch 3 – Diekirch 2
Siebenmeter: Esch 1/1 – Diekirch 2/3
Zwischenstände: 5’ 1:2, 10’ 4:4, 15’ 5:6, 20’ 8:8, 25’ 9:10, 30’ 12:12, 35’ 14:12, 40’ 17:13, 45’ 22:15, 50’ 25:16, 55’ 29:17