Amadeo Dias: Eine eigene Pokalhistorie

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Von unserem Korrespondenten Pierrot Feltgen

Beim Rekordpokalsieger Etzella Ettelbrück bekommt man die spezielle Liebe zum Pokal fast mit in die Wiege gelegt. In Ettelbrück lebt jeder diesen besonderen Wettbewerb. Da bildet der Damentrainer Amadeo Dias keine Ausnahme.

Minis-Finale

Recht früh machte der junge Amadeo Dias seine erste Bekanntschaft mit dem Pokal. Nach seinen ersten Versuchen bei den Poussins und Minis-Débutants in der Saison 1984/85 schaffte er es bereits zwei Jahre später in die Minis-Nationalmannschaft. Im Frühjahr 1988 sollte Dias mit dem Ettelbrücker Minis-Team in Walferdingen das Pokalfinale bestreiten. „Als Jugendlicher hört man Finale und kriegt sicherlich eine gewisse Euphorie mit. Erst viel später realisiert man, dass ein solches Endspiel etwas Besonderes darstellt. Ich glaube, ich habe sogar den einen oder anderen Punkt erzielt, war aber hauptsächlich über unsere Niederlage enttäuscht.“

Dias übt sich in Bescheidenheit, denn immerhin trug er sieben Punkte zum 40:83-Endresultat gegen die Sparta Bartringen bei. Trotz einer guten kollektiven Leistung, die Dias in positiver Erinnerung behält, mussten sich die jungen Ettelbrücker hauptsächlich dem groß gewachsenen, späteren Profi Mike Feyder beugen. Der heutige Damencoach bedauert, dass keiner seiner damaligen Teampartner mehr im Basketball aktiv ist. Rückblickend gesteht er sich selbst ein, dass allein die Finalteilnahme ein enormer persönlicher Gewinn für ihn war. Es sollte allerdings sein einziges Jugendendspiel bleiben. Erst der spätere Jahrgang um Nelson Delgado gewann sämtliche Titel in den Jugendklassen.

Goldene Epoche

So musste der junge Amadeo Dias bis ins Seniors-Alter warten, um wieder die Freuden eines Endspiels kennenzulernen. Die großen und erfolgreichen Etzella-Pokaljahre 1991 und 1992 erlebte der jugendliche Basketballer noch auf den Zuschauerrängen mit. Ab der Saison 1993/94 baute Ettelbrück verstärkt auf seine eigene Jugend und Coach Rick Brooks berief auch Dias in den A-Kader. Schnell erhielt er vermehrt Spielzeit, aber der Pokal blieb ihm verwehrt. Zweimal in Folge scheiterte er mit der Etzella im Halbfinale gegen Heffingen.

Die goldene Epoche um die Jahrhundertwende erlebte er dann aber hautnah mit. So gewann Dias neben zwei Meistertiteln auch sechs Mal den Pokal. „Allerdings waren meine Einsatzzeit und mein Einfluss auf die jeweiligen Titelgewinne eher beschränkt. In bester Erinnerung bleiben mir jedoch die erfolgreichen Pokalfinalen mit Coach Kresemir Basic, 2002 in Walferdingen gegen die Sparta sowie das erste Endspiel in der Coque gegen die Musel Pikes.“

Trainerlaufbahn

Dias verlängerte seine Spielerkarriere in Schieren und Mersch, strebte aber auch eine Trainerlaufbahn an. Als Assistent von Mathias Eckhoff sammelte er erste Erfahrungen und erlebte in ungewohnter Situation 2007 einen weiteren Pokalerfolg gegen Contern mit. Dias arbeitete als Damen-Trainer in Schieren und Heffingen sowie im Verband, ehe er in Walferdingen als Head-Coach Verantwortung bei den Herren übernahm. Mit bekanntem Erfolg.

Er schaffte den Aufstieg in die Elite und den Weg ins Pokalendspiel. „Dies war mein erster Höhepunkt als Trainer. Unser Erfolg im Halbfinale gegen Steinsel war eine Riesengenugtuung. Wir schlugen als erstes Team die Amicale und verhinderten das Traumfinale zwischen Steinsel und Düdelingen. Allerdings war dies im Finale gegen den T71 nicht zu wiederholen. Hier fehlte uns die nötige Cleverness. Mit der Pokalteilnahme waren wir an unserem Maximum angelangt.“

Zurück zur Etzella

Das Coaching bei der Résidence sollte jedoch frühzeitig enden. Seit dieser Saison ist der akribisch arbeitende Dias als Damentrainer bei seinem Stammverein, der Etzella, tätig.
Nach zahlreichen Finalteilnahmen vermag Dias den Einfluss als Spieler und Trainer gut zu vergleichen. „In meiner jetzigen Funktion ist der Druck höher. Als Aktiver braucht man sich nur auf sein eigenes Spiel zu konzentrieren. Als Coach steht man viel mehr im Rampenlicht und man muss sämtliche Aspekte abdecken. Von der Bank aus kann ich die Partie jedoch bedeutend stärker beeinflussen als als Spieler auf dem Parkett. Heute ist mein Einfluss auf das Geschehen stärker als es jemals in meiner Spielerkarriere war.“

Liebend gerne würde er am 17. März den Pokal mit seinen Spielerinnen hochhalten. Nach der starken Leistung im Halbfinale gegen Contern sieht der Ettelbrücker dem Endspiel in zwei Wochen gelassen entgegen. „Wir werden uns nicht allein auf Steinsel fokussieren und keine Euphorie aufkommen lassen. Wir müssen unseren Basketball abrufen, dies ist viel wichtiger. Die Chancen stehen 50 zu 50. Im ersten Saisonvergleich haben wir zum Schluss durch Kleinigkeiten verloren, während unsere zweite Ausländerin 35 Minuten lang auf der Bank saß und Stef (Yderström, d.Red.) im letzten Viertel verletzt fehlte. In Steinsel wurden wir Opfer unserer eigenen Wurfschwäche.“

Auch der dritten Niederlage am Sonntag gegen den Endspielgegner gewann Dias etwas Positives ab. „Wir haben die erste Halbzeit verpennt, allerdings nach der Pause gezeigt, dass wir mitspielen können. Wichtig war, zu sehen, wie die Amicale mit ihrem neuen Trainer agiert.“ Dias und die Etzella haben demnach noch zwei Wochen Zeit, um ihre Vorgehensweise festzulegen. Ein Testspiel gegen Wiltz sowie die Meisterschaftspartie gegen den T71 sollen helfen, Neuzugang Mitov noch besser ins Spiel einzubeziehen. Und wer weiß, vielleicht kann der 42-Jährige am 17. März dann seinen größten Erfolg als Trainer feiern.

Marc Schmit
7. März 2018 - 8.00

Den Ama ass e Superkärel dee fir säi Sport liewt. . . .ech hoffen hien gewënnt di Coupe do als Trainer !!!