Er sollte sich die Bilanz der letzten sechs Spiele von United angucken und seinen Notizblock in die Ecke schmeißen und zu seiner Frau sagen: „Komm, Alte, mach den Wohnwagen flott, wir fahren zum Campen.“ Aber er wird es nicht tun, denn United hat ihm Geld gegeben, damit er noch teurere und anspruchsvollere Spieler kauft als die, die er jetzt schon hat. Van Gaal will Bale, Kane und Sterling. Messi, Ronaldo, Zlatan der nicht immer Weise, Pogba, Daniel Craig und Jason Statham hätte er auch gerne, doch die haben derzeit keine Lust, für einen Holländer mit überdimensionalem Notizblock zu spielen, dessen Ego so groß ist, dass er auch ohne Titel jahrelang als Top-Trainer auftreten darf.
Chelsea und Leicester City sind die großen Gewinner der Saison. Die einen wurden Meister, weil die anderen nicht besser waren, die anderen schafften ein bemerkenswertes Comeback aus der Abstiegszone. Auch bei Newcastle freut man sich über die Rettung in letzter Minute, doch noch einmal wird diese Zirkus- und Seiltänzermannschaft nicht so davonkommen. Besitzer Ashley will das Team erst dann verkaufen, wenn es einmal eine Trophäe gewonnen hat. Er sollte es zum Eurovision Song Contest anmelden, das wäre der einzige Preis, den diese Mannschaft auch nur annähernd erringen könnte.
Ein Verlierer ist auch Liverpool, mit oder ohne Mithilfe von Sterling. Lambert, Lallana oder Balotelli irrten orientierungslos durch die Gegend wie ein Blinder im Pornoshop, Gerrard litt unter Altersschwäche und Sterling fühlte sich zu Höherem berufen, in erster Linie mehr Geld. Der Club, der ihn verpflichtet, wird langfristig auch zu den Verlierern gehören, dafür wird Sterlings persönlicher Ratgeber sorgen.
Arsenal und Aston Villa bestreiten diesen Samstag das Cup-Finale, die anderen haben jetzt schon Ruhe und bereiten sich auf die obligaten Sommer-Tourneen in die USA, Dubai oder Hongkong vor. Mal sehen, mit wem Sterling reisen wird, oder ob er sich schon in Madrid oder Paris eine Wohnung sucht.
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