Basketball„Wir sind ein besseres Team geworden“: Gavin Love über den Saisonstart der Etzella

Basketball / „Wir sind ein besseres Team geworden“: Gavin Love über den Saisonstart der Etzella
Gavin Love hofft, dass seine Mannschaft von Verletzungen verschont bleibt Foto: Editpress/Fernand Konnen

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Der 104:82-Erfolg am Sonntag gegen den T71 Düdelingen passte gut in das Bild der bisherigen Saison der Ettelbrücker. Mit sechs Siegen aus neun Spielen sind die Nordstädter im Soll. Kurz vor dem Ende der Hinrunde zieht Etzella-Coach Gavin Love im Gespräch mit dem Tageblatt eine positive Zwischenbilanz, spricht über die Philosophie des Vereins und vermeldet einen „Neuzugang“.

Für den neutralen Beobachter war der Ettelbrücker Erfolg gegen den T71 von vorne bis hinten überzeugend. Für Coach Gavin Love war es eher „solide“. So ist der Brite gestrickt: Überschwängliche Gefühlsausbrüche gibt es nicht. Siege werden richtig eingeordnet, Niederlagen können auch nützlich sein. „Als Coach ist es für mich wichtig, dass wir als Verein und als Team aus den Niederlagen lernen, und das haben wir jedes Mal getan“, so Love: „Nach Walferdingen war uns klar, dass ein Wechsel auf der Ausländerposition stattfinden muss. Im Spiel gegen Steinsel haben wir schon mit 20 Punkten geführt und dann wurde die Partie sehr körperbetont. Da haben wir nicht die notwendige Reaktion gezeigt. Das Gréngewald-Ergebnis war natürlich für viele überraschend, aber ich kann nur eins sagen: Sie haben an dem Abend einfach sehr gut gespielt, gefühlt alles aus der Distanz getroffen und verdient gewonnen. Das muss man sowohl anerkennen als auch daraus lernen.“

Somit steht die Etzella da, wo sie, laut Love, „auch hingehört“: Auf Platz drei mit Blick voraus auf die Play-offs. Love bleibt gelassen, wenn es um eine Platzierung geht. „Es werden keine Trophäen für die Regular Season ausgeteilt. In dieser Saisonphase ist die Performance wichtiger als das Resultat. Wir steigern uns jede Woche und sind auf jeden Fall ein besseres Team geworden. Unser Ziel bleibt es jedoch, zum richtigen Zeitpunkt unsere Bestform abzuliefern. Idealerweise möchten wir natürlich unter die ersten vier kommen, um den Heimvorteil zu genießen.“

Basis für eine erfolgreiche Saison

Statistisch gesehen zeigt sich die Etzella von ihrer besten Seite. Wie bei Love-trainierten Teams üblich, führt man die Liga in Sachen Punkteausbeute an (92 pro Spiel). Der Unterschied ist, dass man diese Saison defensiv (75 pro Spiel) nur hinter den Experten vom Basket Esch liegt. „Defensiv profitieren wir davon, dass wir in jeder Partie geschlossen auftreten. Unsere Amerikaner (Taylor und Johnson) stellen sich ganz in den Dienst der Mannschaft. Die Mischung ist perfekt, wir sind ein echtes Team.“ Die Basis für eine erfolgreiche Saison in Ettelbrück scheint geschaffen, dafür muss die Mannschaft aber von Verletzungen verschont bleiben. Love hofft, dass die Etzella ihr Verletzungspech bald hinter sich hat. „Wir haben wochenlang auf Yann Wolff verzichten müssen. Sam Wolter, einer der besten defensiven Guards der Liga, fehlt immer noch. Aber es ist auch wichtig, dass die Kaderspieler gesund bleiben. Diese Woche konnten wir zum Beispiel kein einziges Mal mit zehn Mann trainieren. Das macht es schwierig, Spielzüge einzustudieren.“

Für die restlichen fünf Ligaspiele bis zur Winterpause hat Love kein spezifisches Ziel ausgegeben, denn die restlichen Ansetzungen (unter anderem gegen Esch, Walferdingen und in Mamer) haben es in sich. „Im nächsten Spiel gegen Mamer und deren drei Non-JICLs werden wir alle Hände voll zu tun haben. Sie sind Scorers und Philippe (Gutenkauf) wird wohl von einem der drei gedeckt werden.“ Bei der Etzella will man den Weg mit einem extra Non-JICL nicht gehen. „Unsere Philosophie bleibt bestehen. Wir werden nur mit zwei spielen. Das ist abgesprochen mit dem Verein und mit der Mannschaft. Der Gedanke dahinter ist, dass einheimische Spieler mehr Spielzeit bekommen und wir sind der Meinung, dass es besser für den luxemburgischen Basketball ist. Ich denke, mit zwei Non-JICLs kann man auch erfolgreich sein. Ich möchte aber betonen, dass wir kein Problem damit haben, dass die Mehrheit der Vereine diese Option wahrnimmt, denn es verstößt gegen keine bestehenden Regeln.“

Zu Hause bei den Loves wurde allerdings von zwei auf drei aufgestockt. Vor zehn Tagen wurde Gavin Love zum dritten Mal Vater. Der kleine Oskar kam zwar ein paar Tage früher, aber gesund und munter zur Welt. Mit dem Satz „Wir sind alle überglücklich“ beendete der stolze Vater das Gespräch.