Von der Strecke war der erfahrene Matthieu Osch beeindruckt. „Der erste Lauf war heftig. Es war wirklich eine schwierige Piste und selbst die Ersten taten sich richtig schwer. Es war steil, eine schwierige Kurssetzung und die Piste war sehr eisig“, erklärte der Sportsoldat die Herausforderung: „Den ersten Lauf habe ich versucht zu überleben, deshalb auch der hohe Rückstand.“ Auch ARD-Experte Felix Neureuther kritisierte die stark vereiste Piste heftig.
Besonders die stolze Skination Österreich hoffte nach bisher sieben Edelmetallen endlich auf den ersten Sieg bei dieser WM. Nach dem ersten Lauf sah es auch richtig gut aus: „Es ist ein brutaler Eislaufplatz, das wird richtig anspruchsvoll“, hatte Marco Schwarz im Vorfeld gemeint und anschließend in 1:19:47 eine fehlerfreie Bestzeit hingezaubert. Der Schweizer Abfahrtssieger Marco Odermatt hatte als Zweiter bereits fast sechs Zehntel Rückstand. Ungewöhnlich für ein Rennen der Weltklasse war, dass die Abstände riesig waren: Der Achte lag bereits zwei Sekunden zurück. Und Osch hatte als 47. nach dem ersten Lauf 10:13 Sekunden Rückstand. Es war eine gute Leistung des Luxemburgers, denn einzig der Albaner Denni Xhepa hatte sich mit einer ähnlich hohen Startnummer vor ihm platziert.
Fehler kostet bessere Platzierung
Im flüssigeren zweiten Lauf meldete dann zuerst der österreichische Sechste des ersten Laufes, Stefan Brennsteiner, Medaillenansprüche an. Dahinter vermasselte sein Landsmann Manuel Feller mit Bestzeit wenige Tore vor dem Ziel nach vier Weltmeisterschaften und zwei Olympischen Spielen seinen nächsten Riesenslalom. Dafür katapultierte sich der Schweizer Loic Meillard mit Laufbestzeit an die Spitze, während der Slowene Jan Kranjec keinen Rhythmus fand. Schließlich schob sich Odermatt mit dem Vorsprung aus dem ersten Lauf zur Doppelführung an Meillard vorbei. Odermatt hatte Gold aber eigentlich schon abgeschrieben, als er Marco Schwarz mit deutlichem Vorsprung in den Schlusshang einbiegen sah. Dann unterlief dem Österreicher allerdings ein Fehler und er verspielte seine Führung, doch immerhin konnte Schwarz noch mit vier Zehntelsekunden Rückstand Bronze retten. „Ich brauchte heute diesen ‚Fehlerli’ von Marco“, gab Odermatt schließlich auch in seinem Schwyzerdütsch zu.
Seine Zielankunft musste Matthieu Osch schon kurz nach dem Start retten: „Ich hatte die Skier verdreht und war fast draußen. Da habe ich viel Zeit liegen lassen, was schade ist, denn einige Plätze weiter vorne wären möglich gewesen.“ So wurde er am Ende mit 19:74 Sekunden Rückstand 43. von 100 Startern.
Am heutigen Samstag ist dann wieder das ganze FLS-Quartett – Gwyneth ten Raa, Joyce ten Raa, Joachim Keghian und Matthieu Osch – im Einsatz. Die vier starten in ihrer Lieblingsdisziplin, dem Slalom. Für die Frauen steht sofort das Finale an, während die Herren erst durch die Qualifikation müssen.

De Maart
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