HandballNeuer HBD-Trainer Martin Hummel: „Mir blieb keine andere Wahl, als diese Chance zu nutzen“

Handball / Neuer HBD-Trainer Martin Hummel: „Mir blieb keine andere Wahl, als diese Chance zu nutzen“
Martin Hummel stand am letzten Samstag noch als Trainer beim HC Standard an der Außenlinie Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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Am Samstag kämpfte Handballtrainer Martin Hummel noch mit dem HC Standard um den Einzug in die Titelgruppe. Einen Tag danach wurde er als Nachfolger von Nikola Malesevic beim Rekordmeister HB Düdelingen verkündet. Jetzt geht es für den 40-Jährigen in seinem ersten Spiel als HBD-Coach im Pokal-Viertelfinale gegen die Red Boys weiter. Im Gespräch mit dem Tageblatt blickt Hummel auf aufregende Tage zurück.

Tageblatt: Ihr Wechsel aus der Hauptstadt nach Düdelingen wurde am letzten Wochenende beschlossen. Wie haben Sie diese aufregenden Tage erlebt?

Martin Hummel: Es ging alles sehr schnell. Ich wurde am letzten Freitag gefragt, ob ich mich zur Verfügung stellen würde. Am selben Tag habe ich mit der Präsidentin des Standard gesprochen und sie informiert, dass ich ab Montag nicht mehr Trainer sein kann. Die Mannschaft hatten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht eingeweiht, weil wir uns komplett auf das Spiel gegen Diekirch am Samstag konzentrieren wollten. Erst danach haben wir dem Team gesagt, dass ich den Verein verlasse. Am Montag hat dann meine Arbeit beim HBD angefangen.

Das heißt, es ging sehr schnell. Konnten Sie schon alles verarbeiten?

Nein, nicht wirklich. Es kam quasi alles von dem einen Tag auf den anderen.

War für Sie sofort klar, dass Sie das Angebot des HBD annehmen würden?

Ja, eigentlich schon. Ich musste die Chance ergreifen. Anders hätte ich vielleicht wieder ein paar Jahre auf eine solche Gelegenheit warten müssen. Ich weiß, dass es nicht einfach ist, ein Team zu übernehmen, wenn es nicht läuft. Es war aber schon immer mein Ziel, eine erste Mannschaft im Titel-Playoff zu trainieren. So eine Chance bekommt man vielleicht nur einmal. Ich denke also, dass mir keine andere Wahl blieb, als diese Chance zu nutzen. Egal wie schwierig die Situation ist.

Mit dem Standard haben Sie zuletzt um den sechsten Platz gekämpft. Mit dem HBD spielen Sie jetzt oben mit. Wie unterschiedlich sind diese Herausforderungen für den Trainer?

Im Moment kann ich es noch nicht sagen, da es das erste Mal ist, dass ich eine so starke Mannschaft trainiere. Der Druck, den ich mir selbst mache, ist groß, weil ich das schaffen will. Auch die Spieler haben natürlich die Erwartung, dass es jetzt besser läuft. Beim Standard hat man den Hauptfokus auf die drei Spiele gegen Rümelingen, Schifflingen und Diekirch gelegt. Beim HBD wird jetzt jedes Spiel ein kleines Finale, auch weil wir weit zurückliegen. Als Spieler habe ich aber lange auf diesem Niveau gespielt, ich weiß also, was auf mich zukommt.

Wie haben Sie die Stimmung im Düdelinger Team in Ihrer ersten Trainingswoche erlebt?

Bis jetzt habe ich zwei Trainingseinheiten mit dem Team absolviert, heute (Donnerstag) kommt die dritte dazu. Die Stimmung in der Mannschaft ist ok. Die Spieler haben sieben Jahre lang mit Nikola (Malesevic) trainiert, es ist nicht leicht, nun den Wechsel zu verdauen. Als Spieler habe ich einen solchen Trainerwechsel inmitten einer Saison zweimal erlebt. Das war nie einfach, weil man nicht weiß, was auf einen zukommt. Ich kannte natürlich im Vorfeld schon einige Spieler und habe in den ersten Einheiten gemerkt, dass sie versuchen wollen, die Saison zu retten, und extrem motiviert sind. Sie haben im Training alles gegeben, das war sehr positiv. 

Am Samstag steht nun mit dem wichtigen Pokal-Viertelfinale Ihr erstes Spiel als HBD-Trainer an. Wird man Ihre Handschrift gegen die Red Boys schon erkennen können?

Von meiner Handschrift wird man nicht viel sehen, weil man taktisch innerhalb einer Woche nicht viel verändern kann. Das ist unmöglich. Ich kann die Mannschaft aber neu motivieren und verschiedenen Spielern zu mehr Selbstvertrauen verhelfen. 

Vor der Saison gab man in Düdelingen einen Titel als Ziel aus. Hat sich daran etwas geändert?

In der Meisterschaft liegen wir zwar zurück, sind aber noch im Titelrennen, und alles ist möglich. Auch im Pokal sind wir noch dabei. Natürlich würden wir gerne einen Titel gewinnen, aber es ist schwer, jetzt zu sagen, ob das möglich ist. Es hängt auch davon ab, wie schnell ich die Mannschaft erreichen kann. Druck vom Komitee gibt es keinen. Um ehrlich zu sein, habe ich mich aber auch noch nicht mit dem ganzen Komitee getroffen. Ich habe mit einzelnen Mitgliedern gesprochen – über Ziele wurde aber noch nicht diskutiert. Es ging wie gesagt alles sehr schnell. Es gab einfach noch keine Möglichkeit, darüber zu reden. Wir müssen uns jetzt auf das Pokal-Viertelfinale konzentrieren, danach setzen wir uns zusammen, um Zielsetzungen festzulegen.

Programm

Loterie Nationale Coupe de Luxembourg, Viertelfinale:
Herren:
Am Samstag:

20.15: Museldall – Diekirch
20.15: Red Boys – HBD
20.15: Schifflingen – Berchem
Am Sonntag:
19.30: Mersch – Esch

Damen:
Am Samstag:

16.30: HBD – Standard
17.30: Red Boys – Diekirch
18.00: Esch – Museldall
19.00: Redingen – Käerjeng