Claude Haagen zieht sich nach acht Jahren als Leichtathletik-Präsident zurück

Claude Haagen zieht sich nach acht Jahren als Leichtathletik-Präsident zurück

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Ein neues Kapitel hat am vergangenen Samstag in der nationalen Leichtathletik begonnen. Auf Claude Haagen folgte Stéphanie Empain auf dem Präsidentenstuhl der FLA. Der LSAP-Abgeordnete zieht im Interview mit dem Tageblatt eine positive Bilanz seiner Amtszeit und sagt, dass die Leichtathletik in puncto Sportinvestitionen eine führende Rolle eingenommen hat.

Von Marie-Paule Thoma

Claude Haagen übernahm im Dezember 2011 die Präsidentschaft von seinem Parteikollegen Alex Bodry, der sich nach zehnjährigem FLA-Vorsitz zurückzog. Unter dem Diekircher Ex-Handballer wurden viele Neuerungen in die Wege geleitet. Die Strukturen des Leichtathletikverbandes wurden modernisiert. Das administrative Staff wurde vergrößert, um den Mitgliedern des Verwaltungsrates die Zeit zu geben, weiter an der Modernisierung der Leichtathletik zu arbeiten. Das „Olympic Challenge Team“, das später in „International Challenge Team“ umbenannt wurde, wurde auf die Beine gestellt, um die Elite-Athleten auf die internationalen Wettkampfbahnen zu bringen. Der Kids Cup wurde ins Leben gerufen, um Kinder ab 6 Jahren auf spielerische Weise an die Leichtathletik heranzuführen.

All diese Neuerungen trugen während der vergangenen internationalen Leichtathletik-Saison ihre Früchte. Gleich 15 Sportler, ab der Cadets-Altersklasse bis hin zu den Senioren, nahmen an europäischen und internationalen Meisterschaften teil. Höhepunkt waren der Finalplatz und der Landesrekord von Kugelstoßer Bob Bertemes bei der EM in Berlin.

Tageblatt: Herr Haagen, auf welche Ergebnisse sind Sie besonders stolz?

Claude Haagen: Ich möchte vor allem vorwärts blicken. Die FLA hat bei den zuständigen Instanzen einiges in die Wege geleitet. In Zukunft kann die Leichtathletik beispielsweise exklusiv das renovierte INS-Stadion nutzen. Dies wird innerhalb der Sportart zu einer neuen Dynamik führen. Ich möchte hervorheben, dass Georges Klepper (ehemaliger Generalsekretär, Anm. d. Red.) viel dazu beigetragen hat, den Kontakt mit dem Sportministerium zu pflegen, und er war es, der die ersten Weichen für das INS-Projekt gestellt hat.

Es stehen noch weitere Projekte im Raum, die der Leichtathletik Vorteile bringen werden.

Ja, das stimmt. Der Vorentwurf für das „Kordall-Projekt“ in der Gemeinde Differdingen ist in Ausarbeitung. Finanziell ist es schon abgesichert. Nächstes Jahr wird das Endprojekt stehen. Die Leichtathletik wird nach dem Bau dieses Stadions dessen Hauptnutzer sein.

Das INS-Stadion wird ja nun erneuert. Warum können hier keine acht Bahnen entstehen?

Leider gibt es hier ein technisches Problem mit der Entwässerung. Deshalb sind nur sechs Bahnen möglich. Aber es werden ja noch weitere Stadien in Luxemburg renoviert werden. Dies in Ettelbrück, Diekirch und Grevenmacher. Der Staat investiert nun sehr viel in den Sport. Eigentlich hat hier die Leichtathletik eine führende Rolle eingenommen.

Liegt Ihnen noch etwas Besonderes am Herzen, was verändert werden könnte?

Ja. Vor allem gibt es zu viele Straßenläufe. Man muss dieses Phänomen in den Griff bekommen, ansonsten wird die Bahn-Leichtathletik darunter leiden. Der neue Vorstand sollte versuchen, den Freizeitsport und die Wettkampf-Leichtathletik kompatibel zu machen. Weiter sollte die Politik den Sportverbänden finanziell mehr unter die Arme greifen. Ebenso sollten die Vereine besser unterstützt werden. Die Sportlerbetreuung sollte optimiert werden, auch die medizinische. Die Leichtathletik hat aktuell einen sehr interessanten Nachwuchs. Hier sollte alles unternommen werden, damit es diese Jugendlichen in ihrer Karriere bis ganz nach oben schaffen können.