Nach einer von vielen Ausfällen geprägten Seuchensaison, in der sie zumindest dem drohenden Abstieg entkamen, wollen die Musel Pikes wieder an alte Erfolge anknüpfen. Dabei helfen sollen ein neuer Trainer und ein breiter aufgestellter Kader.
Von Olivier Jeitz
Vorbereitung
Chris Wulff, der zuvor Assistant-Coach beim T71 war und als einer von nun zwei einheimischen Trainern in der Total League die Nachfolge von Stephan Völkel antritt, sorgte als erste Amtshandlung für eine Aufstockung des Kaders, um so das Training kompetitiver zu gestalten. Daher wurden mehrere junge Spieler teils aus dem eigenen Nachwuchs hinzugeholt, der Königstransfer ist aber Luka Buntic. Da der 2,07 Meter große kroatisch-deutsche Center-Spieler, der auch schon Bundesliga-Luft schnuppern durfte, 2011 als Jugendlicher mit seinem Bruder Ivan nach Steinsel kam, gilt er als „assimilierter“ Spieler. Für Wulff, der die Charaktereigenschaften des 26-Jährigen ausdrücklich hervorhob, ergeben sich damit weitere Optionen unter den Körben.
Allerdings bedeutet dies auch neue Konkurrenz für Nationalspieler Joe Kalmes, der vergangene Saison aus beruflichen Gründen erst im Dezember zum Team stieß, nun aber von Beginn an zur Verfügung steht. Auch Raphaël Martin kann fast als Neuzugang bezeichnet werden, da er über ein Jahr verletzungsbedingt ausfiel. Jedoch möchte Wulff ihn nach der langen Zwangspause langsam wieder heranführen.
Etwas unglücklich fand der neue Coach jedoch den ersten Teil der Vorbereitungsphase, da einige Spieler erst später aus dem Urlaub zurückkehrten, sodass die Systeme nicht wie gewünscht trainiert werden konnten. Zudem gab es zwei Wochen vor dem Saisonstart noch einen späten Wechsel auf einer der beiden Profispieler-Positionen.
Erwartungen
Eben wegen der nicht zufriedenstellenden Vorbereitung dämpft Chris Wulff die Hoffnungen für den Saisonstart: „Die Situation ist nicht glücklich und deshalb sollten wir zum Auftakt keine übergroßen Erwartungen haben. Wenn wir später die Top sechs erreichen, hätten wir aber eine gute Saison absolviert.“ Auch Kapitän Jean Kox formuliert ähnliche Ziele: „Wir sollten nicht auf die letzte Saison zurückblicken. Damals hat nichts gepasst: Verletzungen, Ausfälle, falsche Entscheidungen usw. Nun ist aber jeder zurück, neue Spieler sind hinzugestoßen und wir haben eine bessere Bank. Das macht vieles besser, dennoch sollten wir erst mal keine Ziele über das Erreichen der Titelgruppe hinaus anpeilen.“
Tipp
Sicherlich wird die neue Saison für die Pikes dank anderer Voraussetzungen besser laufen als die vergangene und die Titelgruppe sollte erreicht werden. Um weiter als ins Viertelfinale zu kommen, müsste aber der Elan wiedergefunden werden, der die Moselaner 2016 und 2017 bis ins Finale geführt hatte. O.J.
Drei Fragen an… Joe Kalmes
War die vergangene Saison eine verlorene für Sie?
Anfangs ja, da ich wegen der Ausbildung drei Monate keinen Ball angefasst hatte. Anschließend war es schwierig, wieder zurückzukommen, aber da wir später im Play-down mit nur einem Ami antraten und das Nationalteam hinzukam, wurde es bis August noch eine lange Saison.
Hat der neue Kader deutlich mehr Potenzial?
Wir sind besser aufgestellt als letzte Saison, als zeitweise nur sechs Spieler im Training waren. Nun haben wir den Luxus, 15 Leute im Training zu haben, und zudem bringt ein neuer Coach immer frischen Wind hinein.
Wird es einen internen Konkurrenzkampf mit Neuzugang Luka Buntic geben?
Vielleicht lässt der Trainer auch mal uns beide spielen. Dennoch ist es wichtig, dass einer von uns beiden einen Back-up hat und es so Erholungsphasen gibt. Es ist nicht besser, keine Konkurrenz zu haben und dafür immer 40 Minuten auf dem Platz stehen zu müssen. O.J.
De Maart
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