Sonntag26. Oktober 2025

Demaart De Maart

MotorsportAudi steigt 2026 in die Formel 1 ein

Motorsport / Audi steigt 2026 in die Formel 1 ein
Audi-Vorstandschef Markus Duesmann (r) und Audi-CTO Oliver Hoffmann präsentierten am Freitag ihr Vorhaben Foto: Hasan Bratic/dpa

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Der Formel-1-Einstieg von Audi zur Saison 2026 ist perfekt, wenn auch zunächst nur als Motorenhersteller. Dies gab das Unternehmen am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz in Spa-Francorchamps bekannt, wo am Sonntag der Große Preis von Belgien ausgetragen wird.

„Es ist wahrhaft ein ganz besonderer Moment: Wir starten 2026 in der Formel 1“, sagte Audi-Vorstandschef Markus Duesmann. „Audi hat sich offiziell eingeschrieben.“ Der Hybrid-Antrieb entsteht am Neuburg an der Donau.

An der Pressekonferenz nahmen neben Duesmann und Oliver Hoffmann, Audi Vorstand Technische Entwicklung, auch Mohammed bin Sulayem, Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA, und Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali teil. „Es ist ein großartiger Tag für den Sport“, sagte Domenicali, der zwischen 2016 und 2020 Geschäftsführer der Audi-Tochter Lamborghini gewesen war.

Beim Audi-Einstieg als Motorhersteller wird es aber nicht bleiben: Der Konzern hatte nach Bekanntwerden seiner Formel-1-Ambitionen das Interesse vieler kleinerer Rennställe geweckt, unter anderem mit Aston Martin und Williams Gespräche über eine Zusammenarbeit geführt. Das Rennen soll aber der Schweizer Sauber-Rennstall gemacht haben, der wegen eines Namenssponsorings als Alfa Romeo in den Startlisten steht – allerdings nur noch bis Ende 2023, wie am Freitag offiziell wurde. Die Entscheidung, mit welchem Team Audi 2026 an den Start geht, werde man „bis zum Jahresende kommunizieren“, sagte Duesmann.

Günstiger Zeitpunkt für Einstieg 

Am Einstieg der Volkswagen-Tochter Audi hatte es seit Monaten kaum noch Zweifel gegeben, allerdings wurde erwartet, dass sich zunächst die Schwester Porsche zum Formel-1-Engagement bekennen würde. Laut zuletzt in Marokko öffentlich gewordenen Dokumenten hat der Sportwagenbauer 50 Prozent des Red-Bull-Teams von Weltmeister Max Verstappen erworben. Eine Verkündung dieser Partnerschaft steht noch aus.

Nach einer monatelangen Hängepartie verabschiedete der Motorsport-Weltrat am 16. August das Regelwerk ab 2026. Die Motoren sollen dann günstiger, relevanter für die Serienproduktion und nachhaltiger werden, dies waren von Audi und Porsche formulierte Voraussetzungen. „Mit dem neuen Reglement ist für uns genau jetzt der richtige Zeitpunkt für den Einstieg. Denn die Formel 1 und Audi verfolgen beide eindeutige Nachhaltigkeitsziele“, sagte Duesmann am Freitag.

Ein Teil des Energierückgewinnungssystems, der Hitze-Umwandler MGU-H, wird dann wegfallen. Der Elektromotor wird dennoch eine größere Bedeutung haben, erstmals liefert er dieselbe Kraft wie der V6-Verbrenner, insgesamt sollen mehr als 1000 PS erreicht werden. Zudem hat die Formel 1 ab der Saison 2026 den Einsatz von synthetischem, zu 100 Prozent nachhaltigen Kraftstoff angekündigt. (SID)

Schlaglichter zum Circuit de Spa-Francorchamps

Die Strecke: Der längste Kurs im Kalender gehört weiter zu den Favoriten vieler Fahrer. Die Mutkurve Eau Rouge ist eine der berühmtesten der Motorsport-Welt. Abschnitte wie La Source, Raidillon oder Blanchimont lassen Fanherzen höher schlagen. Erbaut wurde die Strecke schon 1921, war damals aber noch mehr als doppelt so lang. Aktuell ist das Asphaltband in den Ardennen mit 7,004 Kilometern immer noch die längste Strecke im Rennkalender.
Die Lage: In den Wäldern der Ardennen zwischen Francorchamps, Malmedy und Stavelot schmiegt sich die Strecke in die Natur. Wegen ihrer Länge kommt es vor, dass es am einen Ende regnet und am anderen noch knochentrocken ist.
Die Historie: Spa gehört zu den traditionsreichsten Rennstrecken. Die meisten Formel-1-Siege holte Michael Schumacher, der sechsmal in Belgien gewann. Legendär war aber auch die Szene 1998, als er im Regen auf David Coulthards McLaren-Mercedes auffuhr, auf drei Rädern an die Box rumpelte und danach dem Schotten an den Kragen ging.
So lief es im Vorjahr: Im Dauerregen fuhren die Piloten zunächst hinter dem Safety-Car zwei Einführungsrunden. Dann folgten drei Stunden Warten, der Start wieder hinter dem Safety-Car und der Abbruch zwei Runden später. Max Verstappen wurde als Sieger gewertet, danach stritten sich die Verantwortlichen um die Rückzahlung der Eintrittsgelder und eine Änderung des Regelwerks.