Vorbereitung
Was sich in Contern über den Sommer abspielte, verdient das Prädikat „extrem“. Lediglich vier Spieler aus dem Vorjahreskader kehren zurück. Zwei davon waren Rotationsspieler und die anderen beiden, Mathieu Arendt und Christophe Mertzig, gehörten nicht durchgehend zur Starting Five. „Es ist ein komplett neuer Kader“, erklärt Coach Gabor Boros. Neben den erwartbaren Abgängen der US-Profis Foster und Grigsby verlor Contern auch zentrale Stammkräfte wie Sturdivant, Moes und Weis. „Die umgebaute Mannschaft muss sich erst noch finden, und das könnte dauern“, räumt der Trainer ein. „Uns mangelt es an Erfahrung, dazu kommt auch fehlende Größe. Da sind kreative Lösungen gefragt.“ Dennoch strahlt er auch Optimismus aus: „Wir sind jung und das heißt, die Spieler sind lernfähig. Im Training sieht man, wie hart sie arbeiten und das stimmt mich zuversichtlich.“

Mit Josh Ferguson und Jayden House hat sich der AB Contern zwei interessante Neuzugänge gesichert. Ferguson ist ein „technisch und taktisch grundsolider Spieler“ und House gilt als „außergewöhnliches Talent“, das sich allerdings erst an das europäische Spielniveau gewöhnen muss. Igor Durovic kommt derweil aus der zweiten Liga, während Désiré Louvigny als Non-Pro-Spieler gilt. Große Hoffnungen setzt Boros zudem in Lazar Lukic, der vom Ligakonkurrenten Mamer zum Team hinzustößt. „Er bringt eine physische Komponente mit, die wir so letztes Jahr nicht hatten.“ Auch der ehemalige Nationalspieler Mihailo Andjelkovic kehrt nach einem kurzen Intermezzo in Düdelingen und einer persönlichen Auszeit nach Contern zurück. Er soll wieder eine zentrale Rolle im Spiel des ABC übernehmen.
Erwartungen
Für Boros ist eine realistische Erwartungshaltung unerlässlich. „Die Testspiele haben gezeigt, wie herausfordernd die Saison werden könnte.“ Geduld ist gefragt, von allen Seiten, vor allem zu Beginn der Saison. Als potenzieller Gamechanger gilt Rückkehrer Andjelkovic. Sollte er an seine früheren Leistungen anknüpfen, könnte sich die Saison grundlegend verändern. „Wenn er das bringt, was wir von ihm kennen, dann ist nach oben einiges möglich“, so Boros.
Tipp
Die bislang makellose Play-off-Bilanz von Coach Boros wackelt. Ob seine Mannschaft die Play-offs zum vierten Mal in Folge erreichen kann, bleibt offen. Durch den radikalen personellen Umbau ist der Spielraum für Fehler minimal und Rückschläge sind einkalkuliert. Entscheidend wird sein, wie schnell sich das neuformierte junge Team zusammenfindet.
Die Testspiele haben gezeigt, wie herausfordernd die Saison werden könnte
3 Fragen an Lazar Lukic

Obwohl Mamer den Klassenerhalt geschafft hat, haben Sie sich für einen Wechsel entschieden. Warum?
Ich wollte den nächsten Schritt gehen und habe mit mehreren Klubs gesprochen. Contern hat mich überzeugt. Das Gespräch mit Coach Boros war top, dazu kenne ich Ex-Teamkamerad Mathieu Arendt gut. Für mich ist es ein logischer Move.
In Mamer waren Sie Kapitän. Welche Rolle nehmen Sie in Contern ein?
Ich rechne mit ähnlichen Minuten wie in Mamer. Nicht Kapitän zu sein, ist perfekt – so kann ich mich voll auf mein Spiel fokussieren. Ich mache, was das Team braucht. Wenn das 40 Minuten Defense bedeutet, dann bin ich bereit.
Mit welchen Zielen gehen Sie in die neue Saison?
Die Liga steht vor einem Umbruch. Mehrere erfahrene Spieler haben ihre Karriere beendet, junge Spieler rücken nach. Daher ist alles möglich. Wenn wir gute Teamchemie entwickeln, werden wir definitiv in den Play-offs mitmischen.
De Maart
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