Montag20. Oktober 2025

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Critérium du DauphinéAb Sonntag duellieren sich Pogacar und Vingegaard

Critérium du Dauphiné / Ab Sonntag duellieren sich Pogacar und Vingegaard
Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard treffen das erste Mal seit der Tour 2024 wieder aufeinander Foto: Marco Bertorello/AFP

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Zum ersten Mal seit der letzten Tour de France treffen Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard wieder aufeinander – beim Critérium du Dauphiné, das drei Wochen vor dem Start der Grande Boucle ein außergewöhnlich stark besetztes Teilnehmerfeld bietet.

Das Duell Pogacar gegen Vingegaard, Remco Evenepoel als möglicher Spielverderber, die Anwesenheit von Mathieu van der Poel, das letzte Rennen von Romain Bardet, der erste große Auftritt von Paul Seixas – es ist schwer, sich ein besseres Szenario für diese 77. Ausgabe vorzustellen, die am Sonntag in Domérat bei Montluçon startet und acht Tage später auf dem Plateau du Mont-Cenis in den Alpen endet.

„Abgesehen von der Tour ist das die Startliste des Jahres – die besten Fahrer der Welt sind hier“, fasst Bardet zusammen, dessen letzte Tritte die Woche mitprägen werden, insbesondere beim Start der dritten Etappe am Dienstag in Brioude, seiner Heimatstadt.

Normalerweise dient das Dauphiné mit seinen anfangs hügeligen Etappen, dem Zeitfahren in der Mitte und dem traditionellen alpinen Dreierpack zum Schluss als Generalprobe für die Tour de France (5.–27. Juli). Dieses Jahr trifft das umso mehr zu – durch die gleichzeitige Teilnahme von Pogacar und Vingegaard, die zusammen die letzten fünf Ausgaben der Tour de France gewonnen haben, aber sich außerhalb des Juli kaum begegnen. Seit dem Triumph des Slowenen bei der letzten Tour de France haben sich ihre Wege erneut getrennt.

„Stärker als im letzten Jahr“

Pogacar hat weiter fast alles gewonnen, was es zu gewinnen gab, und den Klassiker-Frühling elektrisiert, bevor er nach seinem Solosieg bei Liège-Bastogne-Liège am 27. April eine Pause einlegte. Vingegaard hingegen hat seit dem 13. März kein Rennen mehr bestritten – damals musste er Paris-Nice nach einer Gehirnerschütterung aufgeben.

In den letzten Wochen haben sich beide Champions im Höhentraining vorbereitet, in der spanischen Sierra Nevada – ebenso wie Remco Evenepoel und etwa die Hälfte der Fahrer, die an der Tour de France teilnehmen werden. Ab Sonntag werden sie die Karten offenlegen, auch wenn es wahrscheinlich ist, dass sie sich noch einige Trümpfe für die Tour aufheben.

Denn das Dauphiné ist sowohl ein Ziel – insbesondere für Pogacar, der es bisher nur einmal (2020 als Vierter) gefahren ist und alles gewinnen will – als auch ein Vorbereitungsrennen. Direkt danach geht es für alle wieder ins Höhentraining – Pogacar nach Isola 2000, Vingegaard und Evenepoel nach Tignes –, um die letzten Feinabstimmungen vorzunehmen.

In der Zwischenzeit hat der psychologische Schlagabtausch schon begonnen. Im Team Visma-Lease a Bike lässt man durchblicken, dass Vingegaard in Topform ist. „Ja, ich glaube, dass ich ihn schlagen und viel stärker als letztes Jahr sein kann“, betont der Däne selbst, der auf die Unterstützung der Amerikaner Sepp Kuss und vor allem Matteo Jorgenson zählen kann, der im Vorjahr nur acht Sekunden hinter Primoz Roglic Zweiter wurde.

Ein Luxemburger am Start

„Wir haben weder vor Vingegaard noch vor sonst jemandem Angst. Tadej ist es gewohnt, das ganze Jahr über in Topform zu sein, und wir erwarten das Gleiche beim Dauphiné“, kontert Andrej Hauptman, Sportlicher Leiter von Pogacar bei UAE.

Als Dritter der Tour de France sieht sich Evenepoel als neutraler Beobachter des Duells. Auch wenn der Belgier sagt, er habe „kein konkretes Ziel“, kündigt sein Team Soudal Quick-Step an, dass er 1,5 kg leichter als 2024 sei.

Die Entscheidung dürfte am letzten Wochenende fallen. Bereits am Freitag führt das Peloton über die Côte de Domancy nach Combloux, wo Vingegaard 2023 Pogacar und die Tour de France distanzierte. Am nächsten Tag steht die Königsetappe an – mit drei Anstiegen der höchsten Kategorie: Madeleine, Croix-de-Fer und dem Schlussanstieg nach Valmeinier 1800.

Und auch die letzte Etappe zum Plateau du Mont-Cenis könnte noch einmal Bewegung bringen. Aus luxemburgischer Sicht ist ein Fahrer dabei: Michel Ries wird für sein bretonisches Team Arkea B&B-Hotels starten.