Marie Reiterova, die den Vorzug im Zuspiel an Stelle von Giulia Tarantini bekommen hatte, durfte mit ihrem Aufschlag das Spiel einläuten. Die Mamer Mannschaft, genau wie ihr Trainer Ranguel Krivov an der Außenlinie, waren bis in die Fingerspitzen motiviert und konnten sich gleich einen gewissen Vorsprung verschaffen (8:4). Von Anfang an zeigte die US-Amerikanerin Kelsi Hobbs, dass sie eine reelle Verstärkung für ihr Team ist. Und dieses baute seinen Vorsprung weiter aus. Als dann Walferdingen endlich ins Spiel fand, nahm Krivov gleich eine Auszeit, um den Spielfluss des Gegners zu stören. Dies gelang in einer ersten Phase, doch Walferdingen gab nicht auf. Betty Hoffmann und Anastasia Giorgiadou kamen immer besser ins Spiel und bei 20:20 war der Anschluss geschafft. Krivov brachte Tarantini im Zuspiel und Stoyanova im Angriff. Dies sollte aber den Satzgewinn von Walferdingen nicht mehr verhindern können. Eine Aufschlagserie von Hoffmann beendete den Satz. Mit 25:21 ging der amtierende Meister in Führung. 

Krivov ließ Tarantini auf dem Spielfeld, ansonsten vertraute er weiterhin seiner Aufstellung vom ersten Satz. Diesmal hatte Walferdingen den besseren Start. Bei 4:8 nahm Krivov eine Auszeit. Nun entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe mit stets wechselndem Aufschlagsrecht. Bei 16:12 kam Polina Bratuhhina zum Aufschlag und Walferdingen vergrößerte seinen Vorsprung. Eine weitere Auszeit von Mamer Seite (14:21) brachte eine leichte Verbesserung, worauf der Walferdinger Coach Lolo van Elslande seinerseits mit einer Auszeit antwortete. Doch Mamer hatte nun einen Lauf und kam wieder bis auf drei Punkte heran. Doch es war zu spät und mit einem harten Aufschlag beendete die Kapitänin Nathalie Braas den zweiten Satz bei 25:20.

Krivov brachte wieder Reiterova und Stoyanova für Tarantini und Frisch. Walferdingen hatte nun den Sieg im Visier. Bei 8:3 hatte man einen komfortablen Vorsprung erspielt, auf dem man sich dann etwas ausruhen wollte. Dies brachte Mamer wieder ins Spiel und Van Elslande sah sich gezwungen, eine Auszeit zu nehmen (10:7). Seine Mannschaft konzentrierte sich auf ihr Spiel und stellte schnell den alten Vorsprung wieder her. Die Einwechslungen von Anu Vukicevic-Ennok und Lili Tarantini und ein letztes Aufbäumen brachten keine Resultatverbesserung. Mit einem Block von Braas auf Vanessa Koos schloss Walferdingen den dritten Satz und damit das Spiel ab. Der Meister hatte gegen den Pokalsieger die Oberhand behalten.

Mamer hatte es im ersten Satz verpasst, den Deckel zuzumachen, was vielleicht ein ganz anderes Spiel mit sich gezogen hätte. „Wir haben die Leistung vom Galaspiel des „Lycée Vauban“ am Donnerstag gegen Gym nicht wiederholen können. Aber das ist nicht schlimm, die Saison ist noch lang und Walferdingen ist schon viel weiter als wir. Erstes Ziel ist das Erreichen der Play-off-Gruppe und hinten heraus werden wir dann auch die gefragte Leistung bringen können“, kommentierte Krivov nach dem Spiel.

„Wir sind wohl momentan schon weiter als Mamer. Ich bin zufrieden mit dem Resultat, aber nicht mit der Art und Weise. Unsere Trainingsinhalte der letzten Wochen spiegeln sich noch sehr wenig in unserem Spiel wider. Aber die Basis, sprich Aufschlag, Block und Verteidigung waren mehr als gut. Damit sollte ich wohl zu diesem Zeitpunkt zufrieden sein“, erklärte sein Pendant Van Elslande. Und der Damen-Nationaltrainer Fabio Aiuto wagte eine späte Analyse: „Hätte Mamer den ersten Satz gewonnen, dann wäre es meines Erachtens auch heute der Sieger gewesen. Aber irgendwie ist die Mannschaft nach der Satzniederlage in ein Loch gefallen und hat sich davon nicht mehr befreit.“