Samstag15. November 2025

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Karate 24 Luxemburger – ein Ziel: Auftakt der Jugend-Europameisterschaften am Freitag

Karate  / 24 Luxemburger – ein Ziel: Auftakt der Jugend-Europameisterschaften am Freitag
Die große Delegation der FLK hofft auf Medaillen Foto: FLK/Serge Feltes

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Mit 24 Athleten brach der Karate-Verband am Dienstag nach Polen auf. Zwei Tage lang hatten die Cadets, Junioren und U21-Vertreter Zeit, sich zu akklimatisieren. Am Freitag steht der erste große Höhepunkt des Jahres an: die Jugend-Europameisterschaften. Für Filip Todorovic, Nummer zwei der Welt, geht es in Bielsko Biala darum, zu bestätigen. Mit Alexander Davies, Elise Coquillard und dem Kata-Team der Mädchen sind weitere große Hoffnungsträger am Start.

Bielsko Biala hat sich schon in der Vergangenheit als gutes Pflaster für die Luxemburger Karatekas erwiesen. 2023 gewann Jenny Warling in der kleinen Stadt im Süden Polens eine Bronzemedaille bei den European Games. Dass sie am Freitagmorgen als moralische Unterstützung anreisen wird, dürfte ein zusätzlicher Motivationsfaktor für die Nachwuchsabteilung der FLK sein. Denn immerhin haben sich 24 junge Athleten für die Kontinentalmeisterschaften qualifiziert. Die Kriterien hatte der nationale Verband festgelegt. 

Die Erwartungen sind bei so einem großen Aufgebot logischerweise unterschiedlich. Für einige geht es vor allem um Erfahrung, andere dagegen haben auf der internationalen Bühne ein gewisses Standing zu verteidigen. Angefangen bei dem aktuell erfolgreichsten Nachwuchsathleten: Der Strassener Filip Todorovic stand im vergangenen Herbst für kurze Zeit auf Platz eins der Weltrangliste. Mittlerweile wurde er zwar von Nikola Birac (CRO) auf Platz zwei verdrängt, doch den Namen des Cadet-Vertreters kennt in Karate-Kreisen inzwischen jeder. Seine Leistungen waren umso beeindruckender, da ihm die Erfolge gleich im ersten Jahr als Cadet gelungen waren. 2025 wird für ihn demnach die Phase der Bestätigung sein, bevor er zu den Junioren wechseln wird. 

Insgesamt liegen große Hoffnungen auf den Schultern der Luxemburger Cadets. Bei den Mädchen wird die Walferdingerin Elise Coquillard derzeit auf Platz 20 der Weltrangliste geführt. Eine Medaille bei der Europameisterschaft wäre gleichbedeutend mit dem großen internationalen Durchbruch. In der Youth League ist die junge Luxemburgerin schon jetzt kein unbeschriebenes Blatt mehr. Der Dritte im Bunde, auf den die Blicke gerichtet sind, heißt Alexander Davies. Der Niederanvener hatte mit 15 seine erste EM-Medaille gewonnen. Heute ist er im Promotionskader des COSL vertreten und unter den Top 40 der Welt zu finden. 

Zum zweiten Mal in Folge tritt Luxemburg bei den Mädchen zudem als Mannschaft im Kata an. Für Tamara Schuh, die als Assistenztrainerin mit nach Polen gereist ist, bestehen demnach sowohl im Kumite als auch im Kata realistische Chancen, Edelmetall zu gewinnen. „Wir freuen uns über jeden Erfolg, voraussagen kann man aber nichts. Zuerst einmal hängt es mit der Auslosung zusammen“, erklärte sie. „Im Allgemeinen kann man aber sagen, dass sich die Cadets stark entwickeln. Sowohl bei den Jungen als auch bei den Mädchen sehen wir Potenzial für die Zukunft.“ Andererseits weiß man beim Verband natürlich auch, dass die 14- und 15-Jährigen noch einen weiten Weg vor sich haben. 

Wiegen als erste Hürde

Bei der 52. Jugendeuropameisterschaft bekommen es die FLK-Vertreter mit Sportlern aus 49 Ländern zu tun. Insgesamt sind 1.208 Athleten eingeschrieben. Für sie alle stand am Donnerstag schon ein entscheidender Moment an: Beim offiziellen Check-in fand auch das obligatorische Wiegen statt. Einige der Luxemburger hatten nach der Anreise noch mit ein paar „überflüssigen“ Gramm zu kämpfen. „Für einige war es hart, so schnell nach der WM wieder mit der Vorbereitung anzufangen. Zudem kam der Prüfungsstress dazu – nicht alle haben das gleiche Schulsystem. Das sind aber Dinge, mit denen wir uns auskennen, da solche Probleme immer wieder auftreten“, meinte Schuh.

Die Stimmung war in den ersten Tagen jedenfalls hervorragend. „Viele finden es positiv, dass es sich um so eine große Gruppe handelt. Jeder hat mindestens einen Kollegen, den er besser kennt. Für die Trainer wird es allerdings intensiver“, fügte Schuh mit einem Lachen hinzu. Für den Kata-Bereich sind Nationaltrainer Yves Bardreau und ein weiterer Assistent zuständig, beim Kumite sind es die beiden Coaches Michael Lecaplain und Raphaël Veras, die sich die Arbeit mit drei Assistenztrainern aufteilen werden. „Das hat zur Folge, dass vielleicht nicht jedes Mal ein Nationaltrainer auf dem Stuhl sitzen wird, aber zumindest ist die Zahl an Trainern groß genug, um allen die nötige Betreuung zu garantieren.“ 

Das FLK-Aufgebot

Kumite:
Cadettes: Elise Coquillard (-47 kg, Walferdingen), Océane Terlica (-54 kg, Kayl), Giulia de Rubeis (-61 kg, Kayl), Nora Pierantoni (+61 kg, Niederanven)
Juniorinnen: Malna Szabo (-48 kg, Walferdingen), Alix Moens (-53 kg, Strassen), Gabriela Martins (-59 kg, Strassen), Elena Olafsson (-66 kg, Walferdingen)
U21-Frauen: Lana Jadin (-55 kg, Differdingen)
Cadets: Enzo Agostino (-57 kg, Differdingen), Filip Todorovic (-63 kg, Strassen), Matteo Pierantoni (-70 kg, Niederanven)
Junioren: Pol Coimbra (-61 kg, Strassen), Tiago Serra (+76 kg, Niederanven)
U21-Männer: Gaspard Lambot (-60 kg, Strassen), Jordan Sibille (-67 kg, Differdingen), Mahmoud Almalh (-75 kg, Differdingen), Alexander Davies (+84 kg, Niederanven)
Kata: 
Cadettes:
Anna Breisch (Lintgen)
Juniorinnen: Sarah Rodrigo (Lintgen)
Team Juniorinnen: Anna Breisch (Lintgen), Sarah Rodrigo (Lintgen), Iana Rossy (Sanem)
U21-Frauen: Mia Reding (Lintgen)
Junioren: Alexander Arcq (Niederanven)
U21-Männer: Lucas Chaffort (Strassen)