Eine Etage tiefer geht es in der Ab- und Aufstiegsgruppe um die Plätze sieben bis zehn in der LBBL in der kommenden Saison. Aus der fünfköpfigen Gruppe muss nur das letztplatzierte Team in die Nationale 2. Der Black Star, Leader in der regulären N2-Meisterschaft, macht sich berechtigte Hoffnungen, insbesondere nach dem Auftakterfolg in Schieren, auf den Aufstieg in die höchste Damenklasse. Das Duell mit den Musel Pikes sollte also zu einer Art Gradmesser für den zweifachen Sieger der Coupe FLBB werden. Für die Moselanerinnen wurde diese Partie bereits, nach der Niederlage in Esch, zum Beginn eines Überlebenskampfes. Die Pikes übernahmen sofort das Kommando (10:2), aber Mersch hielt dagegen, trotz schneller vier Fouls von Kettel, und befand sich wieder auf Augenhöhe nach dem ersten Viertel (19:19). Nibbelink fand in der Folge immer besser ins Spiel und die Gastgeberinnen gingen mit 15 Punkten Vorsprung in die Pause. Trotz weniger Rotationsmöglichkeiten, unter anderem fehlten Schreiner und Goedert, gaben die Gäste keineswegs auf und konnten das dritte Viertel für sich entscheiden. Am Ende musste sich Mersch, das nur mit einheimischen Spielerinnen antritt, doch recht deutlich geschlagen geben.

Bei den Musel Pikes und ihrem Coach Anan Majdi war die Erleichterung spürbar. „Es war lange Zeit eine ausgeglichene Partie gegen eine gute Mannschaft aus der Nationale 2. Wir hatten das Spiel gut vorbereitet und die Erfahrung hat sich am Ende durchgesetzt. Wir haben versucht, den Rhythmus beständig hochzuhalten, und befinden uns jetzt auf einem guten Weg. Mental ist dieser Erfolg sehr wichtig für uns und wir möchten auf dieser Linie fortfahren. Mit 14 Dreiern haben wir endlich unsere Treffsicherheit wiedergefunden.“ Zufriedenheit beim Gewinnerteam, aber auch bei den Unterlegenen. „Ich bin extrem stolz auf mein Team“, so der Gäste-Coach Mike Pravisani. „Wir agieren ohne Profis und haben den Gegner genötigt, fast über die gesamte Spieldauer seine beiden Amerikanerinnen auf dem Feld zu lassen. Wir konnten zwei Viertel lang gut mithalten. Wir mussten etwas Lehrgeld zahlen, als sie das Tempo anzogen. Unser Ziel ist es, ein Spiel gegen ein LBBL-Team zu gewinnen, ohne auf eine Profispielerin zurückzugreifen. Ich bin überzeugt, dass wir das schaffen. Seit zwei, drei Jahren versuchen wir in Mersch etwas aufzubauen, mit dem Hintergedanken, in die LBBL aufzusteigen. Wir haben ein gutes Team und werden weiterhin auf sie bauen. Wir werden auf keinen Fall den Fehler machen und dann zwei oder drei Profis verpflichten. Mit einer professionellen Verstärkung können wir ein solches Unterfangen angehen.“ Möglicherweise kann der Black Star den sportlichen Aufstieg schaffen, aber die FLBB-Reglemente können hier noch einen Riegel vorschieben, da der Verein keine weiblichen Jugendmannschaften besitzt. In Mersch hofft man jedoch, dass diese Regel außer Kraft gesetzt wird.