Mit dem Luxembourg Digital Innovation Hub (L-DIH) haben Industrieunternehmen eine Plattform, auf der sie ihre Digitalisierungsinitiativen strukturieren und entwickeln können. Erklärungen von L-DIH-Direktor Arnaud Lambert.
Herr Lambert, was ist die Mission des Luxembourg Digital Innovation Hub?
Ziel ist es, die Digitalisierung luxemburgischer Unternehmen, insbesondere von KMU (kleinen und mittleren Unternehmen) aus dem Industriesektor und deren Partnern, zu fördern und zu beschleunigen. Wir unterstützen Unternehmen nicht nur bei der Strukturierung ihres digitalen Ansatzes, sondern erleichtern ihnen auch die Kontaktaufnahme zu Dienstleistern. Des Weiteren prüfen wir, ob es nationale oder europäische finanzielle Unterstützungen gibt. Für spezifischere Anfragen stellen wir auch die Verbindung zu Forschungs- oder Universitätsorganisationen her.
Wie genau gehen Sie vor?
Unser Ansatz beruht auf drei Hauptachsen. Die erste bezieht sich aufs Informieren: Wir liefern Informationen, die für die verschiedenen Sektoren wichtig sind. Wir versuchen, das allgemeine Technologieverständnis zu vereinfachen und zugänglicher zu machen.
Die zweite Achse bezieht sich aufs Inspirieren: Wir zeigen nicht nur Beispiele aus anderen Sektoren oder von anderen Betrieben, die möglicherweise für luxemburgische KMU relevant sind, sondern auch Erfolge von lokalen Dienstleistern. Es ist wichtig, lokale industrielle KMU, die bereits einen solchen Ansatz verfolgt haben, mit anderen zu verbinden, die sich noch in der Reflexionsphase befinden.
Die letzte Achse umfasst das Handeln: Unser pragmatischer Digitalisierungsansatz beginnt mit der Auswertung des digitalen Reifegrades vom Unternehmen. Je nach Bedarf können wir dann gezielte Kontaktaufnahmen zu anderen Partnern aufbauen. Darüber hinaus analysieren wir potenzielle nationale oder europäische Finanzierungen und unterstützen somit KMU bei der Einreichung ihrer Anfragen.
Wie ist die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Partnern strukturiert?
Ziel ist es, das bestmögliche Fachwissen aller in den verschiedenen Bereichen zu nutzen: Technologie, Fähigkeiten, Forschung, Finanzierungsprogramme.
Um Zugang zu den KMU zu bekommen, arbeitet der L-DIH eng mit den Industrieclustern von Luxinnovation, der Fedil und der Handelskammer zusammen. Für Forschungsprogramme sind LIST, die Universität Luxemburg und das FNR die Hauptansprechpartner. Wenn es um nationale und europäische Finanzierungen geht, greifen wir auf die zuständigen Abteilungen von Luxinnovation zurück.
In Luxemburg fand Ende Januar die Eröffnungskonferenz des europäischen DIH-Netzwerks statt. Was bedeutet dies für den Luxembourg Digital Innovation Hub?
Auf nationaler Ebene konzentriert sich der L-DIH auf die digitale Beschleunigung industrieller KMU aus Luxemburg, die auf lokale Lieferanten und Fachwissen zurückgreifen. Innerhalb des europäischen Netzwerks wird es möglich sein, andere DIH in anderen europäischen Ländern zu kontaktieren, um das richtige Fachwissen zu finden, sollte das hier nicht verfügbar sein. Doch auch das Wissen und die Fähigkeiten vom luxemburgischen DIH können von anderen europäischen Unternehmen über deren nationale Plattform genutzt werden.
Handy und Fax, so sieht die Digitalisierung da aus.