Montag10. November 2025

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Zu oft zu wenig vom Schöffenrat informiert

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Rückblickend sind die beiden Oppositionsräte der Sassenheimer CSV, Nathalie Morgenthaler und Mike Lorang, der Meinung, dass der aktuelle LSAP-„déi gréng“-Schöffenrat hauptsächlich Projekte weitergeführt hat, die ihre Vorgänger von der CSV-„déi gréng“-Mehrheit bereits in die Wege geleitet hatten.

Und so habe die CSV auch, mit Ausnahme von zwei Projekten, alle anderen mittragen können. Was die beiden aber stört, ist die mangelnde Informationsbereitschaft des Schöffenrats.

Logo" class="infobox_img" />Oppositionsrätin Nathalie Morgenthaler (CSV)

Logo" class="infobox_img" />Oppositionsrat Mike Lorang (CSV)

Die Sassenheimer CSV wirft dem Schöffenrat einen gewissen Aktionismus vor. Mike Lorang nennt ein Beispiel: „Firwat eng Borne aweie fir elektresch Autoen opzelueden? Wat déngt dat eng Gemeng, wann dGemeng selwer mol keen elektreschen Auto huet?“ Man wisse nicht einmal, wie viele Elektroautos es in der Gemeinde gibt, ergänzt Nathalie Morgenthaler. Sie ist auch der Meinung, dass wenn in erneuerbare Energien investiert wird, das den Bürgern im Allgemeinen dienen solle. Und warum grade Elektroautos? Es hätten ja auch Gasautos sein können. Die CSV sehe auch nicht ein, warum eine Gemeinde zum Tankstellenbetreiber werden müsse.

Kritik an der Haushaltspolitik

Kein Problem habe die CSV damit, dass sich die Pro-Kopf-Verschuldung zwischen 2009 und 2011 mehr als verdoppelt habe, so Morgenthaler. Was ihrer Partei aber nicht besonders gefalle, sei die Tatsache, dass sich der Haushalt der Gemeinde zu sehr auf staatliche Zuschüsse stütze. Beispiel Strafvollzugsanstalt: Die 20 Mio. Euro, die der Gemeinde von staatlicher Seite in Aussicht gestellt wurden, wenn die Anstalt auf Sassenheimer Boden gebaut würde, seien bereits verplant. „Dat heescht, de Budget steet bei eis op ganz wacklege Been“, so Morgenthaler, „a mär kënne lo net méi neen zum Projet soen“. Als „Apel géint den Duuscht“ hätte man dieses Geld laut Lorang für finanziell schwierigere Zeiten als Rücklage behalten können.

„Zu viele externe Berater und teure Studien“

Lorang klagt auch darüber, dass die Opposition zu wenig in Projekte oder Diskussionen miteingebunden werde. Oft werde einfach über die Köpfe der Oppositionsräte hinweg entschieden. „Dat ass hiert gutt Recht, mais ech mengen, dat kéint een awer op eng aaner Art a Weis ugoen“, so der 37-Jährige. Vieles erfahre man erst aus der Presse, so Morgenthaler.

Des Weiteren gefällt den beiden CSV-Kandidaten nicht, dass zu viele externe Berater mit teuren Studien beauftragt würden, statt mehr auf das eigene Personal zurückzugreifen. Das wäre laut Mike Lorang auch besser fürs Arbeitsklima innerhalb der Gemeindeverwaltung. „Dozou kënnt, datt mer ni fäerdeg gi mat Organigrammen ze froen, well mer den Iwerbléck verléieren. Do komme Leit bäi. Mär wëssen net, wat déi Leit schaffen. Wéivill hu mer der lo am Sekretariat? Bal eng hallef Dose Leit …“, kritisiert Nathalie Morgenthaler fehlende Transparenz bei der Einstellungspolitik der Gemeinde.

Dass Belval die große Herausforderung für die Zukunft wird, müsste laut Lorang mittlerweile jeder mitbekommen haben. „Do komme bis zu 5.000 Leit bäi. Dat gëtt en Duerf fir sech“, so Lorang. Belval sei eine einmalige Chance für die Gemeinde und für die ganze Region. Deshalb müsse man das Ganze „mat Verstand ugoen“. Aber, wegen dieser fünften Ortschaft der Gemeinde, wie Lorang das wachsende Belval-Viertel auch nannte, dürfe man die anderen Ortschaften auf keinen Fall vernachlässigen. Und Morgenthaler ist es auch wichtig, dass man den öffentlichen Transport nicht aus den Augen verliert.