Ressourcen wieder besser verwalten

Ressourcen wieder besser verwalten

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die vergangenen sechs Jahre waren für die DP-Spitzenkandidatin Agny Durdu Neuland. Die Anwältin fand sich nach langer Amtszeit als Bürgermeisterin erstmals in der Opposition wieder. Nicht immer war sie einverstanden mit den Entscheidungen, die getroffen wurden. Vor allem zu teuere und fragliche Ausgaben waren ihr ein Dorn im Auge. Das soll nun in Zukunft anders...

„Es war natürlich nicht einfach, aber ich habe mich schnell eingelebt“, so Durdu im Nachhinein. „Ich habe damals 1.626 Stimmen erhalten, die meisten überhaupt. Aber die Partei hatte eben nicht ausreichend Zustimmung gehabt.“ Natürlich erfülle es einen persönlich mit viel Stolz, solche Unterstützung erhalten zu haben. 2005 kam die Wende, als in Wintger zum ersten Mal die Proporzwahl eingeführt wurde: „Zum Teil kann dies auf das System zurückzuführen sein, aber der Wahlmodus ist nun mal so. Ich denke aber nicht, dass es damals an einem Mangel an Erklärungen oder Werbung gelegen hat.“

Oppositionsrätin Agny Durdu (DP)

Die neue Besetzung der Gemeinde habe seither lediglich das weitergeführt, was in der vorherigen Amtszeit bereits ausgearbeitet und geplant worden sei. Die Konzepte seien alle vorher ausgearbeitet worden. „Sie haben viele Endfertigungen gemacht. Die Straßenarbeiten hätten wir ebenfalls veranlasst. Kritikpunkt ist aber, dass es bei manchen Einrichtungen viel teurer geworden ist. Die ’structure d’accueil‘ ist im Endeffekt 100 Millionen Franken teurer geworden, als es vor 2005 unser Plan war.“

Notwendigkeiten überdenken

Kürzlich wurde in Boegen ebenfalls der Grundstein für eine Kläranlage gelegt, einen Bau, der „etwas überdimensioniert geraten ist“. Die Vertreterin der Opposition ist demnach nicht immer mit den Entscheidungen einverstanden gewesen. Preise und Notwendigkeit mancher Einkäufe seien fraglich. Dadurch habe die Gemeinde viel Belastung auf sich nehmen müssen. „Wintger kann mehr“ lautet daher der Wahlslogan der DP. „Das, was wir angefangen haben, möchten wir auch zu Ende führen. Dazu gehören die ‚maison relais‘ und der Ausbau der Schule sowie das Thema Kläranlagen“, erklärt Durdu.

Sorgfältigere Ausgaben

Es sollte keinesfalls eine Art „Rezession“ geben, doch sollten die Ressourcen der Gemeinde in Zukunft sorgfältiger verwaltet werden: „Wir müssen wieder besser auf jeden Euro aufpassen.“ Dazu gehört auch, die Kassen aufzufüllen. Wirtschaftlich gesehen sind die Anlagen der Industriezone in Lentzweiler ausbaufähig.

„Man hat uns einen ‚plan sectoriel‘ für 2007 versprochen, aber er liegt uns noch immer nicht vor“, so Durdu. Die einzelnen Betriebe sollten jedenfalls klassiert und sorgfältig eingeteilt werden. „Es kann nicht jeder im Finanzbereich arbeiten. Wenn wir die Bevölkerung unterstützen wollen, müssen wir ihnen Arbeitsplätze in ihrer Region anbieten.“ Das Potenzial der Arbeitsplätze und -möglichkeiten ist ausbaufähig.

In dieser Hinsicht sollen die Jugendlichen gezielt angesprochen und befragt werden: „Der Kontakt und Dialog mit den bestehenden Jugendkommissionen und Jugendvereinen könnten mit Sicherheit besser genutzt werden, um dem Nachwuchs später Arbeitsplätze in der Umgebung vorzuschlagen und dementsprechend auch die Zukunftsängste zu nehmen. Wenn man weiß, was die Jugend braucht, kann man gezielt eingreifen, und ihnen Arbeitsstellen schaffen.“ Und auch hier soll weitergedacht und geplant werden. Wer Arbeit in der Region gefunden hat, sollte sich auch angenehm einrichten und leben können. Die Bauplatzproblematik bedarf präziser Lösungen. „Die Prozeduren zum Bau müssten schneller durchgeführt werden können“, so Durdu.

Eine Idee, an der die DP-Spitzenkandidatin seit Längerem festhält, ist das Konzept eines privaten Altersheims für die Wintger Gemeinde. Die Umstrukturierung der Gesellschaft, die Veränderungen der Mentalitäten, all dies soll in diesem neuen, eventuellen Projekt für die Zukunft bedacht werden. „Die Jungen von früher“ sollen sich versorgt, aber nicht bedrängt fühlen. Deshalb könnte Durdu sich vorstellen, eine Art „’Quartier, wou ee weess, dass ee sech ka wuelfillen‘, einzurichten“, zugunsten derer, die nicht aus ihrer Gemeinde wegziehen möchten.