Formel 1Pfiffe für Jubilar Verstappen: Niederländer gewinnt Großen Preis von USA – Hamilton verliert Platz 2

Formel 1 / Pfiffe für Jubilar Verstappen: Niederländer gewinnt Großen Preis von USA – Hamilton verliert Platz 2
Allein auf weiter Flur: Max Verstappen war beim GP der USA nicht aufzuhalten Foto: AFP/Chandan Khanna

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Max Verstappens 50. Sieg wird von Buhrufen und Pfiffen bei der Siegerehrung überschattet. Die Freude von Lewis Hamilton über Rang zwei währt nur kurz.

Max Verstappen wirkte irritiert. Mit Buhrufen und Pfiffen als Reaktion auf seinen 50. Sieg in der Formel 1 hatte der Weltmeister nicht gerechnet. Fans seines Red-Bull-Teamkollegen Sergio Perez störten damit die Siegerehrung nach dem Großen Preis der USA in Austin/Texas und ließen Verstappen einen wenig herzlichen Empfang beim kommenden Rennen in Mexiko erahnen.

Den hart erkämpften Pokal behielt Verstappen trotzdem – und hatte Lewis Hamilton wie zuvor auf der Strecke etwas voraus: Der Rekordweltmeister musste seine Trophäe für den zweiten Platz beim US-Grand-Prix schließlich wieder abgeben. Wie auch Ferrari-Pilot Charles Leclerc wurde Hamilton disqualifiziert. Bei einer technischen Nachkontrolle durch den Automobil-Weltverband FIA wurde bei den Autos beider Rennfahrer der Unterboden als nicht regelkonform eingestuft.

„Die Bodenplatten […] entsprechen nicht dem Artikel 3.5.9 des Technischen Reglements“, hieß es in der Mitteilung zur Strafe. Dabei geht es um die Mindestdicke. Beide Teams gaben hohen Verschleiß als Ursache an, doch die Rennkommissare stellten fest, dass „die Verantwortung beim Teilnehmer liegt, sicherzustellen, dass das Auto jederzeit während einer Veranstaltung den Vorschriften entspricht“.

Das sei „natürlich enttäuschend“, sagte Hamilton, dessen Ärger bei einem Sieg noch größer gewesen wäre: Der Brite hatte es spannend gemacht, in den Schlussrunden setzte er Verstappen unter Druck, eine fehlerhafte Strategie kostete ihn letztlich aber die Chance auf den ersten Triumph seit Dezember 2021.

Bremsprobleme bei Verstappen

Die Strafe „schmälert nicht die Fortschritte, die wir an diesem Wochenende erzielt haben“, sagte Hamilton: „Es war das erste Wochenende, an dem ich die Updates gespürt habe.“ In Mexiko-Stadt, wo am kommenden Sonntag der 19. WM-Lauf stattfindet, soll die gute Entwicklung bestätigt werden.

Max Verstappen kann dort seine beeindruckenden Statistiken weiter aufbessern, etwa seinen Punkterekord, den er in Austin von 454 auf 466 Zähler ausbaute. Zudem winkt die Bestmarke von 16 Siegen in einer Saison. Mit einem weiteren Erfolg würde er auch mit Alain Prost gleichziehen. Dem elitären 50er-Klub mit Prost (51), Sebastian Vettel (53), Michael Schumacher (91) und Hamilton (103) gehört Verstappen seit Austin an. „Ich bin glücklich und stolz“, sagte Verstappen, der das gesamte Rennen mit Bremsproblemen zu kämpfen hatte.

Zu einer anderen Herausforderung könnte die Atmosphäre in Mexiko werden. Die Sympathien gehören Lokalmatador Perez, der bei Red Bull stets im Schatten von Verstappen steht. Eine „Schande“ seien die Buhrufe gewesen, urteilte der Guardian in England, schließlich gewann Verstappen „sein 50. Rennen unter in diesem Jahr noch nicht erlebten Druck.“

Helmut Marko, Motorsportchef bei Red Bull, blieb diplomatisch. „Es gibt immer Enthusiasten, die das sportliche Niveau nicht halten“, sagte Marko. Man habe keine Bedenken: „Wir reisen mit Freude nach Mexiko.“ (SID)

Im Überblick

Großer Preis der USA, 18. von 22 Läufen zur Formel-1-WM 2023, 56 Runden = 308,405 km:
1. Max Verstappen (Niederlande) Red Bull 1:35:21,362 Stunden (Durchschnitt: 194,054 km/h), 2. Lando Norris (Großbritannien) McLaren-Mercedes 10,730, 3. Carlos Sainz jr. (Spanien) Ferrari 15,134, 4. Sergio Perez (Mexiko) Red Bull 18,460, 5. George Russell (Großbritannien) Mercedes 24,999, 6. Pierre Gasly (Frankreich) Alpine-Renault 47,996, 7. Lance Stroll (Kanada) Aston Martin-Mercedes 48,696, 8. Yuki Tsunoda (Japan) AlphaTauri-Red Bull 1:14,385 Minuten zurück, 9. Alexander Albon (Thailand) Williams-Mercedes 1:26,714, 10. Logan Sargeant (USA) Williams-Mercedes 1:27,998, 11. Nico Hülkenberg (Deutschland) Haas-Ferrari 1:29,904, 12. Valtteri Bottas (Finnland) Alfa Romeo-Ferrari 1:38,601, eine Runde zurück: 13. Zhou Guanyu (China) Alfa Romeo-Ferrari, 14. Kevin Magnussen (Dänemark) Haas-Ferrari, 15. Daniel Ricciardo (Australien) AlphaTauri-Red Bull
Ausgeschieden: Fernando Alonso (Spanien) Aston Martin-Mercedes (49. Runde), Oscar Piastri (Australien) McLaren-Mercedes (10.), Esteban Ocon (Frankreich) Alpine-Renault (6.) – disqualifiziert: Lewis Hamilton (Großbritannien) Mercedes, Charles Leclerc (Monaco) Ferrari
Schnellste Rennrunde: Tsunoda 1:38,139 (56. Runde) 

WM-Fahrerwertung: 1. Verstappen 466, 2. Perez 240, 3. Hamilton 201, 4. Alonso 183, 5. Sainz jr. 171, 6. Norris 159, 7. Leclerc 151, 8. Russell 143, 9. Piastri 83, 10. Gasly 56, 11. Stroll 53, 12. Ocon 44, 13. Albon, 14. Bottas 10, 15. Hülkenberg 9, 16. Tsunoda (Japan) 8, 17. Guanyu, 18. Magnussen 3, 19. Lawson 2, 20. Sargeant 

Teamwertung: 
1. Red Bull 706, 2. Mercedes 344, 3. Ferrari 322, 4. McLaren-Mercedes 242, 5. Aston Martin-Mercedes 236, 6. Alpine-Renault 100, 7. Williams-Mercedes 26, 8. Alfa Romeo-Ferrari 16, 9. Haas-Ferrari 12, 10. AlphaTauri-Red Bull 10

Ayrton
24. Oktober 2023 - 11.08

Gegen Neid und Dummheit gibt es noch kein Medikament. (Leider)